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Digital In Arbeit

DIE SCHREIBMASCHINE HAT NOCH NICHT AUSGEDIENT

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Es gibt sie noch, die Schreibmaschine. Selbst im Zeitalter kompakter Hochleistungscomputer wie Laptops oder Notebooks, die man überall hin mitnehmen kann, findet sie noch Verwendung.

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Es gibt sie noch, die Schreibmaschine. Selbst im Zeitalter kompakter Hochleistungscomputer wie Laptops oder Notebooks, die man überall hin mitnehmen kann, findet sie noch Verwendung.

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Für all jene, die sich den neuen Technologien nicht mit Haut und Haaren verschreiben, die noch eine gewisse Scheu vor PC's, Mäusen, Laptops und ähnlichem haben - eine Scheu übrigens, die eher unberechtigt ist - sind Schreibmaschinen ideale Alternativen. Und natürlich für die Personen, die einfach keinen Bedarf nach Computern haben - für zwei, drei Briefe im Monat tut's wohl immernoch eine Schreibmaschine.

Doch die technologische Entwicklung macht auch hier nicht halt. Portable- und Kompakt-Schreibmaschinen verkaufen sich zwar noch, aber die Zeit gehört den elektronischen Schreibmaschinen. Denn die Elektronik hat den beruflich und privat Schreibenden ideale Werkzeuge für die Aufbereitung und Niederschrift von Texten zur Hand gegeben. Die Funktionsvielfalt und Leistung der elektronischen Schreibmaschinen wird immer besser. In Europa wurden Ende der achtziger Jahre immerhin rund zwei Millionen elektronische Schreibmaschinen jährlich verkauft. Und - chipgesteuerte Geräte können einfach mehr.

Gegenwärtig liegt das Hauptziel der meisten Entwicklungsarbeiten darin, den Benutzem durch einheitliche Schnittstellen und leistungsfähige Schaltungen breite Möglichkeiten für die freizügige Textkommunikation oder für den Verbund von Schreibeinheiten mit Netzsystemen und Computern zu eröffnen. Dafür werden die internationalen Standards der offenen Kommunikation verfügbar gemacht, ganz besonders im Anwendungsfeld der Bürokommunikation. Als Komponenten von Gesamtlösungen fällt den Schreibsystemen nicht nur die Rolle von Arbeitsstationen für die Textdarstellung in hoher Qualität zu, sondern auch die Rolle als Eingabe/Ausgabeplatz für den Computerverbund.

Die Schreibmaschine fungiert gleichsam als High Tech Instrument, den modernen Erfordernissen eines Büros durchaus gewachsen. Für den privaten Benutzer fallen natürlich allerlei Annehmlichkeiten aus diesen Entwicklungen ab: Speicherraum für Texte, Displays oder gar kleine Bildschirme, die Teile des Textes zeigen, die Möglichkeit, Textblöcke zu verschieben oder zu löschen, die Verwendung einfacher Adreß-programme - all das sind Vorteile, die ähnlich wie bei PC's sind.

Und dennoch: weiterhin unterscheidet sich die Schreibmaschine - und das wird sich auch nicht ändern - deutlich von den Haupteigenschaften eines Computers.

Den wichtigsten Unterschied kann man in der Bedienungstechnik feststellen: Bei Schreibmaschinen und -Systemen lassen sich die Funktionen für die Texteingabe, -aufbereitung und -Verarbeitung direkt durch fest zugeordnete oder frei belegbare Tasten aufrufen und bewirken - bei Computern sind oft Umwege und Vorarbeiten an der Tagesordnung: Programmladen, Menüaufruf, Formatierung und andere Arbeiten.

Eine direkte Ansteuerung ist bei den hochspezialisierten Schreibkräften möglich und effizienter als die Bedienungstechnik bei universell einsatzfähigen Computern. Und Computerfunktionen können ohne weiteres zusätzlich mobilisiert werden.

Bei Schreibsystemen, die das Standardbetriebssystem MS-DOS beherrschen, ist den Benutzem der Zugang zu den Anwendungsprogrammen der PC's eröffnet. Die mit derartigen Schreibsystemen erzeugten Text- und Datenbestände lassen sich bedienungsfrei auf Computern nutzen und umgekehrt.

Durch diese und andere Weiterentwicklungen sieht die Schreibmaschinenindustrie durchaus gute Chancen, die Absatzmöglichkeiten auch im Markt der professionellen Anwender zu halten und auszubauen. Eine Entwicklung, die letztendlich auch den privaten Schreibern zugute kommen wird.

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