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Es geht nicht nur um Vaclav Havel

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Der Fall ist exemplarisch.

Der tschechische Schriftsteller Vaclav Havel, aus politischen Gründen zu viereinhalbjähriger Haft verurteilt, wurde endlich in ein ziviles Prager Krankenhaus gebracht. Sein schweres Lungenleiden wird nun vielleicht doch mit einiger Sorgfalt behandelt. Vielleicht wird Havel wieder gesund.

Und dann bringt man ihn in die Strafanstalt zurück? Werden die Proteste von Graham Greene und Günther Grass, von Dürrenmatt und Yves Montand, von Hans Weigel und Milo Dor einfach ignoriert?

Der weltweite Protest der Literaten will vor allem das Leben eines bedeutenden Schriftstellers retten. Dieser Protest will aber außerdem auch noch eine lapidare Wahrheit zum Ausdruck bringen. Sie lautet: Friede und Freiheit sind Begriffe, die man nicht trennen kann. Wer die Freiheit unterdrückt, schafft Spannungen und Konflikte. Indem führende politische Kreise in Prag die Freiheit der Literatur nicht dulden wollen, steigern sie auch die internationale Spannung.

Selbst innerhalb der sowjetischen Führung gibt es Männer, denen dieser Zusammenhang bewußt ist. Auch der tschechoslowakische Parteiführer Gustav Husak, der unter den stalinistischen Methoden zu leiden hatte, muß die wahre Bedeutung des Falles Vaclav Havel begreifen.

Der Führung in Prag ist es bisher nicht gelungen, sich zu einer eindeutigen Verurteilung des Stalinismus durchzuringen.

Warum nicht? Wie wollen die Leute um Husak glaubhaft machen, daß sie im Prinzip für die Anwendung friedlicher Mittel eintreten, während sie in der Praxis gerade diese Mittel nicht anwenden?

Wir wollen gute nachbarschaftliche Beziehungen zur Tschechoslowakei. Auch deshalb fordern wir Freiheit für Vaclav Havel und für die tschechische und slowaki-

Die Kultur der Kelten in Irland lebte auch nach deren Bekehrung zum Christentum weiter. Ein neues Buch zeigt auch diese Heiligenbildnisse von White Island, Grafschaft Fermanagh.

DIE KELTISCHE WELT. Von John Sharkey, Insel-Ver-lae. Frankfurt 1982.96 Seiten, 24 Farbtafeln, geb., öS 212,80

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