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Mißglückte Priesterehen ?

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Die beiden Artikel über den Zölibat aus der Feder von Priestern („Furche“ Nr. 25 und 32) veranlassen mich zu diesen Zeilen, um aufzuzeigen, wie ein katholischer Laie das Problem sieht. Eine wirkliche Notwendigkeit, den Zölibat aufzuheben, bestünde meines Erachtens nur dann, wenn die Zahl der deshalb ausscheidenden Priester so groß wäre, daß deren Gewissensnöte und das Ärgernis nicht mehr verantwortbar wären. Davon kann offenbar keine Rede sein, wenn auch uns Laien keine Zahlen bekannt sind. Sicherlich ist die vollkommene Keuschheit in einer Zeit, wo schon bei jedem Gang auf der Straße sexuelle Reize auf den Menschen einwirken, besonders schwer und ohne Gnade nicht einhaltbar. Mit der Aufhebung des Zölibates würde eine Fülle neuer Probleme und Schwierigkeiten entstehen. Ich zweifle sehr, ob der Prozentsatz der mißglückten Priesterehen geringer wäre als der der bisher am Zölibat Gescheiterten. Wir Laien können nur hoffen, daß unsere Priester weiter die Bürde des

Zölibates auf sich nehmen und dadurch ihren Gemeinden ungeteilt dienen können. Den wenigen, wegen des Zölibates „abgefallenen“ Priestern sollte die Kirche so weit als möglich erutgegenkommen; handelt es sich hier schließlich um Menschen, die nach langem Kampf um eine übernatürliche Befähigung unterlegen sind und unsere Verachtung nicht verdienen.

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