Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Mißglückte Priesterehen ?
Die beiden Artikel über den Zölibat aus der Feder von Priestern („Furche“ Nr. 25 und 32) veranlassen mich zu diesen Zeilen, um aufzuzeigen, wie ein katholischer Laie das Problem sieht. Eine wirkliche Notwendigkeit, den Zölibat aufzuheben, bestünde meines Erachtens nur dann, wenn die Zahl der deshalb ausscheidenden Priester so groß wäre, daß deren Gewissensnöte und das Ärgernis nicht mehr verantwortbar wären. Davon kann offenbar keine Rede sein, wenn auch uns Laien keine Zahlen bekannt sind. Sicherlich ist die vollkommene Keuschheit in einer Zeit, wo schon bei jedem Gang auf der Straße sexuelle Reize auf den Menschen einwirken, besonders schwer und ohne Gnade nicht einhaltbar. Mit der Aufhebung des Zölibates würde eine Fülle neuer Probleme und Schwierigkeiten entstehen. Ich zweifle sehr, ob der Prozentsatz der mißglückten Priesterehen geringer wäre als der der bisher am Zölibat Gescheiterten. Wir Laien können nur hoffen, daß unsere Priester weiter die Bürde des
Zölibates auf sich nehmen und dadurch ihren Gemeinden ungeteilt dienen können. Den wenigen, wegen des Zölibates „abgefallenen“ Priestern sollte die Kirche so weit als möglich erutgegenkommen; handelt es sich hier schließlich um Menschen, die nach langem Kampf um eine übernatürliche Befähigung unterlegen sind und unsere Verachtung nicht verdienen.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!