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„Das traurige Bild: Priester gegen Priester..

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Der Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, war einer der deutschen Teilnehmer am Europäischen Bischofssymposium in Chur. Uber seine Eindrücke von dieser Versammlung, aber auch über weitere aktuelle Fragen, führte das Presseamt des Erzbistums mit dem Kardinal ein Gespräch, das weit über den Kreis einer Diözese von Bedeutung ist.

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Der Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner, war einer der deutschen Teilnehmer am Europäischen Bischofssymposium in Chur. Uber seine Eindrücke von dieser Versammlung, aber auch über weitere aktuelle Fragen, führte das Presseamt des Erzbistums mit dem Kardinal ein Gespräch, das weit über den Kreis einer Diözese von Bedeutung ist.

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FRAGE: Während des Europäischen Bischofssymposiums in Chur haben Priestergruppen aus mehreren Ländern eine Paralleltagung veranstaltet, die in Presse, Hörfunk und Fernsehen ein größeres Echo hervorgerufen hat als das Symposium der Bischöfe. Herr Kardinal, wie erklären Sie diese beträchtliche Publicity der Priestergruppen?

HÖFFNER: Die Absicht, Publizitätswirkung und Einfluß auf die öffentliche Meinung zu gewinnen, ist offensichtlich einer der Gründe gewesen, warum Vertreter bestimmter Priestergruppen sich gleichzeitig mit dem Bischofssymposium in Chur versammelt haben. Auch ist für jeden, der die Eigenart der Massenmedien kennt, nicht verwunderlich, daß die sensationellen, sofort der Presse übergebenen Verlautbarungen der Priestergruppen von Presse, Hörfunk und Fernsehen lebhaft aufgegriffen und verbreitet wurden. Lieferten diese Verlautbarungen doch willkommenen Stoff für Schlagzeilen, etwa die Forderung der Priester- gruppen, daß die Kirche ihre tausendjährige Ordnung, niemanden zum Priester zu weihen, der nicht nach jahrelanger Selbstprüfung davon überzeugt ist, daß der Herr ihm das doppelte Charisma des Priestertums und der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen geschenkt hat, „amtlich“ aufheben solle — oder die Unterstellung, daß durch das Festhalten, der Kirche an der Ęhelpsig-, heit um deis Himmelsireichės wüten immer mehr Priester nir ..heimlichen Ehe“ gezwungen seien — oder die Forderung, daß die Bischof skonferenzen sich gegen den Paost stellen und den Zölibat auf eigenen Faust aufheben sollten — oder die keineswegs originelle Aufforderung an Papst Paul VI., die Nuntiaturen aufzuheben.

FRAGE: Große Beachtung hat in Presse und Rundfunk der Beschluß des Bischofssymposiums gefunden, Vertreter der Priestergruppen nicht zu den Beratungen des Bischofssymposiums zuzulassen. Herr Kardinal, welche Gründe bewogen die Bischöfe zu dieser Entscheidung? HÖFFNER: Gern gebe ich Ihnen über diese von den Massenmedien hochgespielte „Nichtzulassung“ Auskunft. Wer die Entscheidung der Bischöfe verstehen will, muß die Arbeitsweise des Bischofssymposiums kennen. Mehrere Veranstaltungen des Bischofssymposiums waren von vornherein als öffentlieh vorgesehen, nämlich die Eröffnungssitzung mit der Rede des Kardinals Döpfner und die Schlußsitzung mit dem Vortrag des Kardinals Suenens sowie die täglichen Pressekonferenzen. Drei Sitzungen des Bischofs- symposiums, in denen mehrere Bischöfe Vorträge über die Themen „Priester und Welt“, „Priester und Kirche“, „Priester und Bischof“ hielten, waren nicht öffentlich. Die eigentliche Arbeit des Bischofssymposiums geschah in sieben Arbeitsgemeinschaften, an denen jeweils 14 bis 16 Bischöfe teilnahmen.

Da wir ln einer Demokratie leben, in der die Versammlungsfreiheit als Grundrecht gilt, wird niemand den Bischöfen das Recht absprechen können, sich zum Gespräch miteinander zu treffen. An der von mir geleiteten Arbeitsgemeinschaft nahmen 16 Bischöfe aus Frankreich, Italien, England, Irland, Spanien, Portugal, Jugoslawien, Polen, Holland,Luxemburg, Deutschland und der Schweiz teil. Gerade weil der Kreis überschaubar war und weil wir 16 Bischöfe uns kannten, ist eine sehr fruchtbare Arbeit geleistet worden. Im übrigen haben wir Bischöfe nur selten die Gelegenheit, uns untereinander zu treffen. Bei weitem die meisten Begegnungen finden mit

Priestern und Laien statt. Auch in Chur haben Gruppen von Bischöfen zwei Gespräche mit Vertretern der Priester geführt.

FRAGE: Gab es nicht noch andere Gründe für die Nichtzulassung der Priestergruppen? Etwa das Verhalten oder die Anschauungen der Priestergruppen?

HÖFFNER: Wohl der wichtigste

Grund, der die Bischöfe bestimmt hat, auf ein gemeinsames Symposium mit den in Chur anwesenden Vertretern einer bestimmten Richtung von Priestergruppen zu verzichten, war das Bestreben der Bischöfe, die Solidarität mit allen Priestern zu wahren. Die in Chur vertretenen Priestergruppen konnten nur im Namen eines sehr geringen Teiles der katholischen Priester Europas sprechen. Sie behaupteten, daß in den verschiedenen Ländern Europas insgesamt etwa 2000 Priester hinter ihnen stünden. Deutschland allein zählt jedoch rund

25.000 katholische Priester.

Auch wurden die in Chur versammelten Bischöfe in zahlreichen Briefen eindringlich darauf hingewiesen, daß Priestergruppen anderer Richtung keineswegs mit den Anschauungen der in Chur vertretenen Gruppen einverstanden seien. In einem dieser Briefe heißt es: Da sich gewisse Priestergruppen offen gegen den Zölibat zu Wort gemeldet hätten, dürften die andersdenkenden Prjester nicht schweigen. Uber 2000 deutsche Priester hätten bisher die Treueerklärung für den Heiligen Vater unterschreiben und sich darin ausdrücklich zum Zölibat bekannt. Derselben Meinung seien die Arbeitskreise von Priestern, die sich zur Zeit allenthalben in den deutschen Diözesen bildeten.

Ein Schreiben aus Holland vom 7. Juli 1969, hinter dem, wie in Chur verlautete, mindestens 1000 holländische Priester stehen sollen, erklärt: „Falls eine Möglichkeit besteht, daß bestimmte Priestergruppen zu den bischöflichen Gesprächen zugelassen werden, dann müssen auch andere Repräsentanten anderer Gruppen Zutritt haben, welche den Zölibat verteidigen. Sonst geschähe eine Diskriminierung zugunsten der Gewalttätigen.“ In einem weiteren Schreiben vom 4. Juli 1969 werden die Bischöfe gebeten, jene zahlreichen Priester, die treu zur Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen stehen, „nicht zu enttäuschen“.

Somit bietet sich das traurige Bild, daß Priestergruppen gegen Priestergruppen stehen. Vor allem aus diesem Grunde kamen die Bischöfe des Churer Symposiums zu dem Entschluß: Entweder wird keine Richtung zu den Gesprächen der Bischöfe eingeladen, oder es müssen alle Richtungen vertreten sein, wobei zu bedenken ist, ob in diesem Falle nicht auch die Laien repräsentativer an den Gesprächen teilnehmien sollten, da die Priesterfrage auch die Laien angeht. Die „Neue Zürcher Zeitung“ (13. Juli 1969) berichtet, daß auf einer der „bewegten Sitzungen“ der in Chur versammelten Priestergruppen einige Laien den dort vertretenen Meinungen leidenschaftlich und stürmisch widersprochen hätten, worauf sie „an die Luft gesetzt“ worden seien.

Ich kann nicht umhin, noch einen weiteren betrüblichen Grund für die Nichtzulassung der Priestergruppen zu erwähnen: die „entsakralisierte“ Eucharistiefeier am 9. Juli 1969 in Chur. Bei den Bischöfen ging der Text dieser Eucharistiefeier mit dem Titel „Tischordnung“ von Hand zu Hand. Dieser Text und die Presseberichte über die Art und Weise der Eucharistiefeier riefen bei den Bischöfen Bestürzung hervor. Die

Priester saßen in Zivilkleidung an zusammengestellten Tischen im Konzertsaal des Rhätischen Volkshauses. Nach einem gemeinsamen Abendessen wurde ein von der Kirche nicht genehmigtes eucharisti- sches Hochgebet gesprochen. Darauf wurde das auf den Tischen liegende Brot gebrochen und weitergereicht. Dazu trank man roten Wein. Der für die Eucharistiefeiem in seinem Bistum zuständige Bischof von Chur, der erst nachträglich von dieser Eucharistiefeier erfuhr, erhob öffentlich Einspruch und erklärte, „daß diese Gruppen in einer Weise die Eucharistie gefeiert haben, die der kirchlichen Form dieser Feier in wesentlichen Punkten widerspricht“. Das Zweite Vatikanische Konzil hat erklärt: „Das Recht, die heilige

Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu.“

Keiner der in Chur versammelten Bischöfe wäre bereit gewesen, an dieser Eucharistiefeier teilzunehmen. FRAGE: Die Priestergruppen haben in Chur erneut die Abschaffung des sogenannten „Pflichtzölibats" gefordert. Wir dürfen Sie, Herr Kardinal, hier als Soziologen vom Fach ansprechen und speziell unter diesem Gesichtspunkt fragen: Wie stehen Sie zu dieser Forderung?

HÖFFNER: Die Ehelosigkeit der

Priester „um des Himmelreiches willen“ stellt ohne Zweifel auch soziologische und psychologische Fragen. Sie ist jedoch zutiefst nur im Glauben zu begreifen. Wie die Berufung zum Priestertum, so ist auch die Berufung zur Ehelosigkeit eine gnadenhafte Erwählung durch Jesus Christus. Der Herr preist jene selig, die „um des Reiches Gottes willen“ bereit sind, „Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder“ zu verlassen (Lk 18, 29; Mt 19, 29). Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ist gerade für die moderne säkularisierte Wohlstandsgesellschaft eine gültige Form radikaler Jüngerschaft Ein Laie, der Münchner Universitätsprofessor Albert Görres, Mediziner und Psychotherapeut, schrieb kürzlich, die Aufhebung des Zölibats würde „einen ungeheuren Substanzverlust in der Kirche einleiten“; vielleicht werde der „traurige Druck“ gegen den Zölibat dazu führen, daß sich das Kirchenvolk „bald mit einem prinzipiell verflachten, erschlafften, vergröberten Priestertyp abflnden“ müsse. Das alles würde „die Erosverwilderung und den Eheverfall der Laien noch bekräftigen“. FRAGE: Nicht selten wird behauptet, der Zölibat verhindere die Reifung der Persönlichkeit. Wie die

Presse berichtet (KNA 69/VU/U4), haben auch die Priestergruppen in Chur erklärt, es gehe ihnen um die „Aufwertung der Sexualität zwischen Mann und Frau".

HÖFFNER: Bevor ich selber Stellung nehme, zitiere ich nochmals Professor Albert Görres. Er schreibt, die Meinung, „daß der Mensch ohne die Erfahrung des Geschlechtsverkehrs nicht zur personalen Reife gelangen könne“, sei eine „ideologische Aussage“ und „das Muster einer unwissenschaftlichen Behauptung". Unter katholischen Priestern befänden sich wahrscheinlich „mindestens ebenso viele reife Männer wie unter Rechtsanwälten..., Lehrern und Ärzten und unter evangelischen Pfarrern“.

Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ist kein geschlechtsfeindlicher Manichaiismus, sondern das Abenteuer bräutlicher Liebe zu Christus. Der Priester soll Christus darstellen, der sich ohne Vorbehalt und endgültig für die Seinen dahingegeben hat. Die eigentliche Frage, vor die der Priester heute gestellt ist, lautet: Ist der unsere ganze Existenz anfordemde Dienst, Vater und Bruder einer Gemeinde zu sein und in ihr das Amt der Versöhnung zu tun, auch heute noch eine lohnende und notwendige Aufgabe? Wer auch nur ein wenig vom Ringen und Suchen des Menschen von heute weiß, wird es nicht wagen, diese Frage mit Nein zu beantworten. FRAGE: Die Priestergruppen haben in Chur erklärt, sie seien nicht grundsätzlich gegen die Ehelosigkeit, sondern gegen den Pflichtzölibat, der dem Geist des Evangeliums widerspreche. Priestertum und Zölibat müßten „entkoppelt" werden. HÖFFNER: Die Behauptung, die

Kirche zwinge durch den „Amtszölibat“ oder „Pflichtzölibat“ junge Männer Ehelosigkeit, ist eine .Verleumdung. 1(9 bin als Bischof nur dann bereit, einem jungen Mann bei der Priesterweihe die Hände aufzulegen, wenn er nach ernster und nüchterner Prüfung zu der Überzeugung gelangt ist, daß Christus ihm das doppelte Charisma der Berufung zum Priestertum und der Berufung zur Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen geschenkt hat. Wer das Priestertum anstreben, die Ehelosigkeit Jedoch nur als lästige Bedingung mit in Kauf nehmen würde, ohne sich ernstlich geprüft zu haben, ob der Herr ihm das Charisma des „Fassenkönnens gegeben hat, würde vermessen und sündhaft handeln.

Wie ich als Bischof keinen verpflichte, Priester zu werden, so verpflichte ich auch niemanden, ehelos zu leben. Die Freiheit der Entscheidung Hegt beim vom Herrn Angerufenen selber. Wer später erkennt, daß er sich geirrt hat, erhält von der Kirche Dispens, wie die Kirche auch jenen dispensiert, der das Charisma der Ehelosigkeit durch eigene Schuld

— denn auch das 1st möglich — verloren hat.

FRAGE: Nicht selten wird behauptet, in der Welt von heute sei die Kirche kraft göttlichen Rechtes verpflichtet, auf die Ehelosigkeit der Priester zu verzichten, weil nur auf diese Weise der Priestermangel behoben werden könne. Viele seien zwar zum Priestertum, aber nicht zur Ehelosigkeit berufen. Wie urteilen Sie, Herr Kardinal, über diesen Einwand?

HÖFFNER: Das Zweite Vatikanum hat zu dieser Frage ein entscheidendes Wort, ein „Schlüsselwort gesprochen. Es stellt das Bekenntnis zum priesterlichen Zölibat unter das Zeichen der göttlichen Tugend der Hoffnung. Die Kirche, so sagt das Konzil, vertraut darauf, daß der Vater „die Berufung zum ehelosen Leben“ einer ausreichenden Zahl von Männern zugleich mit der Berufung zum Priestertum geben wird, wenn die Priester „zusammen mit der ganzen Kirche demütig und inständig darum bitten" (Priesterdekret 16).

Das Ja zur Ehelosigkeit ist Sache des Glaubens, und zwar nicht nur des Glaubens jener Männer, die Priester werden, sondern des Glaubens der katholischen Familien und des ganzen Gottesvolkes. Im Zölibat geht es zutiefst um die Torheit des Kreuzes. Die Kirche ist in ihrer Geschichte noch nie durch ein Weniger, sondern immer nur durch ein Mehr an Christushingabe erneuert worden.

Im übrigen zeigt die Erfahrung, daß die Aufhebung des Zölibats nicht zu einer Vermehrung der Priesterberufe führen wird. Die von mir geleitete Arbeitsgemeinschaft des Bischofssymposiums in Chur hat sich am 9. Juli ausführlich mit dieser Frage befaßt Die orthodoxe Kirche Jugoslawiens zählt bei etwa neun Millionen Anhängern trotz Priesterheirat nur 800 Seminaristen, während die sieben Millionen Katholiken Jugoslawiens — trotz Zölibat — 4500 Seminaristen ln die Seminarien geschickt haben. In Oldenburg liegt die Zahl der Priesterberufe beim katholischen Bevölkerungsteil um mehr als 500 Prozent höher als die Zahl der Pastorenberufe bei der evangelischen Bevölkerung. FRAGE: Manche schlagen heute vor, verheiratete und unverheiratete Männer zu Priestern zu weihen. Auf diese Weise würde einerseits der Zölibat bestehen bleiben, anderseits der Weg zum Priestertum auch verheirateten Männern geöffnet werden.

HÖFFNER: Die Erfahrungen der lutherischen, calvinischen, reformierten und orthodoxen Kirchen zeigen, daß es dann in etlichen Jahrzehnten auch in der katholischen Kirche keine ehelasen Bistumsprie- ster mehr geben wird. Hier gilt das soziologische Gesetz der „breiten Straße“, die sich durchsetzen und schließlich von allen begangen werden wird. Der Zölibat wird entweder ganz verschwinden — wie im Protestantismus ,— oder sich -nr. wie in der orthodoxen Kirche

— in die Klöster zurückziehen. „Faktisch", so schreibt J. C. Hampe von den evangelischen Kirchen, „ist in ihnen die Ehelosigkeit de Pfarrers gar nicht denkbar. Die Entscheidung zur priesterlichen Ehelosigkeit ist nämlich — bei all Ihrer Intimität — eine Wir-Entschei- dung. Es wird auf die Dauer nicht möglich sein, daß in einem Dekanat, in dem die meisten Priester ihre Frauen haben, noch zwei oder drei Priester in ihren Pfarrhäusern ehelos leben. Aus den Pfarreien würde das eschatologtsche und „revolutionäre“ Zeichen der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen allmählich verschwinden.

FRAGE: Können Sie, Herr Kardinal, abschließend einige erste Eindrücke vom Europäischen Bischofssymposium in Chur wiedergeben? HÖFFNER: Das Bischofssymposium hat die Ziele erreicht, die es sich gesteckt hatte. Es sind neue Kontakte zwischen den europäischen Bischöfen geschaffen worden. Wir haben unsere Meinungen über viele die Kirche heute bewegenden Fragen ausgetauscht. Wir haben aufeinander gehört und voneinander gelernt. Wir haben uns gegenseitig über die Tendenzen informiert, die sich im kirchlichen Bereich in den einzelnen Ländern zeigen. Die Erfahrungen von Chur werden für die Arbeit der Bischofskonferenzen von großem Wert sein.

Chur hat mich nicht enttäuscht, vor allem deswegen nicht, weil ich keine falschen Erwartungen auf das Bischofssymposium gesetzt hatte. Das Symposium besaß keinen amtlichen Charakter. Die in Chur versammelten Bischöfe waren nicht von den Bischof skonferenzen als Vertreter oder bevollmächtigte Sprecher entsandt worden. Das Symposium konnte deshalb keine bindenden Entschlüsse fassen.

Irrig ist übrigens die Meinung, das Bischofssymposium habe sich als Vorkonferenz der Römischen Bi- schofsisynode verstanden. Termin, Ort und Thema des Bischofssymposiums sind bereits vor zwei Jahren festgelegt worden, als noch niemand wissen konnte, daß Im Herbst 1969 die Römische Bischofssynode zusammentreten werde.

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