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Niederösterreich: Freie Verbände schließen sich zusammen

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Wieder einmal hat das Land Niederösterreich in einer unbefriedigenden Situation zur Eigeninitiative gegriffen. Erstmals haben sich die Organisationen der Erwachsenenbüdung auf Landesebene zusammengeschlossen, da sie der Ansicht waren, daß die gesamtösterreichische Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) ihre spezifischen Bildungsprobleme nicht lösen könne. Niederösterreich ist das größte Bundesland und hat den größten ländlichen Raum. Der Mangel an Kontakten zwischen den einzelnen Verbänden hat sich bisher auf die Programmgestaltung, die methodische Vorgangsweise und die Mitarbeiterausbildung negativ ausgewirkt. Das soll nun anders werden.

Bei einem ersten gemeinsamen Wochenendseminar im Hyppolithaus in St Pölten beschloß die Niederösterreichische Konferenz der Erwachsenenbüdung (NÖKEB) die Abstimmung der Programme und gemein- samę Schritte in der Ausbildung ihrer Mitarbeiter. Die methodische Ausbildung für Referenten, die in der Katholischen Erwachsenenbildung bereits selbstverständlich ist, soll auf alle Verbände in Niederösterreich ausgeweitet werden. Zur organisatorischen Ausbildung, die ebenso wichtig ist, haben sich viele junge Niederösterrei cher gemeldet, der überwiegende Teü von ihnen ist unter 30.

Ein wesentliches Anliegen der NÖKEB ist die Dynamik. Am Ende eines jeden Seminars gibt jeder Teilnehmer eine anonyme, schriftliche Kritik mit Begründung ab. Die Ergebnisse werden jeweils für weittre laminare ausgewertet und lassen bereits einen Trend erkennen. Vorträge in der bisher üblichen Form treten in den Hintergrund, werden durch kurze Impulsreferate ersetzt, die das Thema anreißen und zur Diskussion stellen. Gruppenarbeit und Gruppengespräche geben dem Einzelnen verstärkt die Möglichkeit, seine Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren.

Das Angebot der niederösterreichischen Erwachsenenbildung muß sich an den Erfordernissen und Bedürfnissen Niederösterreichs orientieren, diese können nur jeweils an Ort und Stelle festgestellt werden. Großveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit- ein Bereich, der von der Erwachsenenbüdung bisher stark vemachläßigt wurde - müssen das Interesse wecken. Ein Lernprozeß kann in der Folge nur in Kursen und Seminaren erfolgen.

Vielleicht kann die NÖKEB ein Beispiel geben für eine Qualität und stärkere Effizienz der Erwachsenenbüdung in ganz’Österreich, hofft der ehemalige Leiter der Förderungsstelle des Bundes für die Erwachsenenbüdung für Niederösterreich, Dr. Dülin- ger, der vor kurzem die Leitung der Abteilung Erwachsenenbüdung im Unterrichtsministerium übernommen hat. Er hofft aber auch, daß die ‘Emen^üifr^eirieis NäcEfdfeers für Niederösterreich bald erfolgt, damit eine kontinuierliche Weiterarbeit gewährleistet ist.

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