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Dr. Josef Taus ist aus der Regierung ausgeschieden. Die Politikerklausel im ÖIG-Gesetz verwehrte ihm, dem Präsidenten der ÖIG, den weiteren Verbleib in der Bundesregierung als Staatssekretär. Die Reorganisation der verstaatlichten Industrie, unter deren Aspekt Taus in die Regierung eingezogen ist, gilt damit als abgeschlossen — ohne daß die verstaatlichte Industrie deshalb aufhören würde, Gegenstand der politischen Diskussion zu sein.

Mit Josef Taus hat die ÖVP-Re-gierung einen ihrer attraktivsten, vor allem kritische Wähler ansprechenden Mann verloren. Der Fachmann, der sich als Politiker gerade deshalb bewährt hat, weil er sich dem naiven Fachleutemythos entziehen konnte, hat der vordersten Front der Politik den Rücken gekehrt. Doch er bleibt in Reserve. Herausragende Individualitäten sind auch in der Regierungspartei nicht allzu dicht gesät. Der „Furche“ gibt dieser Rückzug von Taus jedoch die Hoffnung, einen langjährigen, bewährten Mitarbeiter wieder zu verstärkter Kooperation gewinnen zu können. Noch vor einem Jahr hat Josef Taus, kurz vor seiner Berufung in das Kabinett, in unserem Blatt einen Leitartikel veröffentlicht (Nr. 14/1966, „Die Qual nach der Wahl“). Die Regierungstätigkeit hat seiner publizistischen Tätigkeit naturgemäß Schranken gesetzt. Doch das wird sich, so hoffen wir, jetzt rasch wieder ändern.

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