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Bischöfe verordnen der KA Sparkurs

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Die gerade wiedergewählte KA-Präsiden- tin ist optimistisch, daß ihre Organisation schlagkräftig bleibt.

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Die gerade wiedergewählte KA-Präsiden- tin ist optimistisch, daß ihre Organisation schlagkräftig bleibt.

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Die finanzielle Entwicklung läßt die katholische Kirche Österreichs in vielen Bereichen den Sparstift ansetzen. Es bestehen Pläne, die Katholische Aktion Österreichs (mit rund 500.000 Mitgliedern die größte Laienorganisation des Landes) in Zukunft nach dem Vororteprinzip zu führen - also ohne ständige Zentralstelle, sondern mit einem alljährlich von einer anderen Diözese gestellten Generalsekretariat.

Das würde, erklärt KA-Prä- sidentin Eva Petrik, die gesellschaftspolitische Wirksamkeit der KA und die Stimme der Laien in der Kirche schwächen. Deshalb erarbeitete die KA-Führung bis Mitte September ein Positionspapier. Darin wird betont, so Pe- trik, „daß das Vororteprinzip als generelles Prinzip — partiell können wir es uns vorstellen - dem Wesen der Katholischen Aktion widerspricht“.

Denn die Laien der KA wollen mit einer für jeden lebbaren Spiritualität in Offenheit in die Welt hineinwirken, „nicht für die Kirche, sondern als Kirche“.

Die gesamtösterreichisch wirksamen gesellschaftspolitischen Aktionen (zum FPÖAnti-Ausländervolksbegeh- ren, zur EU, zur Umverteilung) und die Diözesangrenzen sprengenden innerkirchlichen Aussagen (Neuwaldegger Erklärung) der KA hatten immer Gewicht und waren wohl auch Anlaß der jüngsten Diskussionen. Petrik: „Wir haben bemerkt, es geht nicht nur um Sparen, nicht nur um Strukturen, sondern auch um Inhalte, um Spiritualität und Apostolat.“

Ein Gespräch des KA-Prä- sidiums am 20. September mit den für die KA-Gliede- rungen zuständigen Bischöfen — Maximilian Aichern, Reinhold Stecher, Christian Werner, Klaus Küng, Christoph Schönborn -, ergänzt um den früheren Jugendbischof Egon Kapellari, verlief laut Petrik „erstaunlich“: „Wir haben dort eindeutig geklärt, daß die mit uns diskutierenden Referatsbischöfe mit uns einer Meinung sind, daß das Vororteprinzip als generelles Prinzip nicht anwendbar ist.“ Bischof Aichern habe aber betont, daß Entscheidungen die Bischofskonferenz treffe und dort werde noch bei einigen Überzeugungsarbeit zu leisten sein.

Nach diesem Gespräch und auch nach der KA-Herbstkon- ferenz am Wochenende in St. Pölten, auf der Petrik für weitere drei Jahre als KA-Präsi- dentin bestätigt wurde, ist sie „optimistischer, daß wir auf eine gemeinsame Linie kommen, die Einsparungen bringt, ohne die Zentralstellen aufzulösen“.

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