Manchmal haben geläufige Begriffe eine ganz ungewöhnliche Tiefenwirkung und was sie eigentlich bedeuten, ist im modernen Sprachgebrauch bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden. Kaum jemand würde beispielsweise mit dem gängigen Begriff „Public Relati-ons" (P. R.) mehr als eine weltliche, kommerzielle Sache verbinden. Jedes bessere Unternehmen gibt Geld dafür aus, sogenante P.R.-Agenturen haben in modernen Marktwirtschaftsgesellschaften Hochkonjunktur. Auch von politischen Institutionen und Gruppierungen werden sie in Anspruch genommen.„Public Relations" waren jedoch im
Im Rahmen einer Studie des Institutes für Soziologie der Universität Graz zum Thema „Kinder und getrennte Eltern” (1992) wurden Alleinerzieher (großteils geschieden, einige nur getrennt lebend) nach den Erwartungen an einen Idealpartner befragt. Zugleich wurden auch die fehlenden Eigenschaften beim geschiedenen (getrennten) Partner ermittelt. Dabei kam eine negative Diskrepanz heraus, die genau den Bereich „Bereitschaft zur Konfliktlösung”, „Einfühlungsvermögen” und „Toleranz” umfaßt. Das heißt, die Ehen gingen in Brüche, weil die Partner nicht imstande waren,
dieFurchk Was halten Sie von den massiven Protestaktionen gegen die Fertigstellung des Kernkraftwerkes Mochovce? Anton Gaal: Ich befürworte sie. Ohne Wenn und Aber!dieFurche: Warum beteiligt sich der Österreichische Zivilschutzverband dann nicht daran? Gaal: Der Osterreichische Zivilschutzverband (ÖZSV) ist seit vielen Jahren in der Anti-AKW-Bewegung aktiv und lehnt die Nutzung der Kernkraft zur Energiegewinnung entschieden ab. Sie werden mir aber zustimmen, daß es unterschiedliche Formen gibt, Protest zu zeigen. Wir nutzen primär die Institutionen der repräsentativen Demokratie. Der
DIEFURCHE: ES wird über Modelle einer Versicherung für Freizeit- und Haushaltsunfälle nachgedacht Wirtschafts- und Arbeiterkammer wollen das als Geschäft für die privaten Versicherungsuntemehmen sehen. Reibt man sich in der Branche bereits die Hände? GENERALDIREKTOR DIETRICH KARNER: Alle Unfallstatistiken bestätigen, daß es sinnvoll und notwendig ist, für die Folgen von Unfällen in Freizeit und im Haushalt vorzusorgen. Die Eigenvorsorge durch eine private Unfallversicherung ist schon jetzt die richtige Ergänzung zur sozialen Unfallversicherung.So sehr eine Versicherungspflicht zur
Obwohl sich Jahr für Jahr etwa eine halbe Million Österreicher bei Heim-, Freizeit- und Sportunfällen verletzen - 1.500 von ihnen tödlich - schrillen bei den zuständigen Politikern (Wirtschaft, Soziales, Gesundheit) noch immer nicht die Alarmglocken. Dabei müßten die Regierung nicht nur die enormen wirt-schaftlichen und sozialen Folgekosten zutiefst beunruhigen: Sie hat sich im Rahmen eines Aktionsplanes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „Gesundheit 2000“ sogar vorgenommen, erheblich mehr als bisher für die Prävention, also die Verhütung von Unfällen, zu tun. So soll bis zum
DIEFURCHE: Wie sehen Sie den Wunsch der Koalitionsparteien im Arbeitsübereinkommen nach einer sogenannten „Freizeit- und Haushaltsversicherung“?GENERALDIREKTOR WILHELM THIEL: Ohne die genauen Hintergründe dieser Vereinbarung zu kennen, kann ich Ihnen nur meine persönliche Ansicht sagen. Faktum ist, daß in diesen Bereichen immer mehr Unfälle passieren und sich die Relation zwischen Arbeitsunfallen und Nicht-Arbeitsunfällen immer mehr in Richtung letzterer verlagert Daraus ist abzuleiten, daß die erforderlichen Behandlungskosten immer weniger durch die derzeitigen Beiträge zur
EMESE HUNYADY, OLYMPIASIEGERIN 1994 IN LILLEHAMMER:Ich bin jetzt 28 Jahre alt und mache mir na- i türlich auch Sorgen über meine Zukunft. Allerdings verdiene ich in meiner Sportart Eisschnelllauf auch als Spitzensportlerin nicht soviel, daß ich gezielt ans Sparen denken könnte. In anderen Sportarten hat man es da sicherlich viel leichter. Ehrlich gesagt, habe ich noch gar keine Vorsorge-Strategie. Ich lebe derzeit eher von einem Tag auf den anderen.INGRID KOROSPX:, ÖVP-GENERALSE-KRETÄRIN:Neben dem gesetzlichen Pensionsanspruch habe für eine zusätzliche private Alters-Vorsorge gesorgt:
Politiker und Wirtschaftsexperten zur Frage: „Wie kann der Industriestandort Österreich gesichert werden?“EWALD NOWOTNY, FINANZSPRECHER DER SPO:Österreichs Wirtschaft muß auch in Zukunft über einen starken industriellen Kern verfügen. Eine Beschränkung auf bloße „Blaupausen-Ex- porte“ wäre eine Illusion. Gerade die Industrie ist auf große offene Märkte angewiesen. Eine EU-Mitgliedschaft ist daher nötig, um informelle Diskriminierungen zu vermeiden. Man muß sich nur die derzeitigen Probleme im passiven Veredelungsverkehr, wo ein EU-Beitritt zum Beispiel für die Textil- und
Anfang 1993 waren österreichweit 50.921 Menschen über 50 ohne Beschäftigung. Obwohl .die Regierung im Jänner ein großangelegtes Hilfsprogramm gestartet hat, habe sich die Situation nicht entscheidend entschärft, kritisiert der geschäftsführende ÖAAB-Obmann der Steiermark, Hermann Schützen-höfer. „Es ist ein falscher Weg, zuerst die älteren Arbeitnehmer zu entlassen und sie dann zu subventionieren”. Sein Vorschlag: „Wir können älteren Arbeitnehmern nur dann helfen, wenn wir sie im Job halten”. Das sei der springende Punkt, wo angesetzt werden müsse.Die Forderung des
Die Vereinigten Staaten brauchten den Golfkrieg als Teil einer wirtschaftlichen Aufschwungs- und Sanierungsstrategie, wird oft vermutet. Historisch gesehen gibt es auch eine enge Beziehung zwischen Krieg und US-Konjunktur. Der Erste Weltkrieg zum Beispiel machte aus dem Schuldner einen Gläubiger gegenüber Europa. Der Zweite Weltkrieg riß die USA aus der ökonomischen Krise. Während des Kalten Krieges waren horrende Rüstungsausgaben ein Merkmal des US-Budgets. Der Vietnam-Krieg wirkte zwar positiv auf die Wirtschaft, führte aber zu einer nationalen Krise. Eine Einschätzung der
Im April dieses Jahres wurde in der DDR der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) gegründet. Sein Ziel ist, beim Aufbau einer menschenwürdigeren Gesellschaft mitzuhelfen.Die Mitglieder setzen sich zu- sammen aus Kleinunternehmern, die es trotz aller Schikanen fertig- gebracht haben, sich im alten Ar- beiter- und Bauernstaat Erich Honeckers zu behaupten, enteigne- ten Unternehmern, die um ihre al- ten Rechte kämpfen, Risikofreudi- ge, die entschlossen sind, trotz al- ler Unsicherheiten den Sprung ins Unternehmertum zu wagen und Angestellten, die in bereits vor- handenen Großbetrieben unter-
„Wir arbeiten an unserer Zukunft, und was machst Du?"Unter diesem Motto läuft die diesjährige „Computerakademie" der I????M in Wien-Strebersdorf. Für 160 Jugendliche wird zum vierten Mal ein großes Ausbildungs- und Projektprogramm aufgezogen. Von den modernsten Personal Computern (jeder Teilnehmer hat sein „eigenes" Gerät) bis zu „Videokanonen", computerunterstützten Lernplätzen und vieles mehr ist alles vorhanden, was effizientes Lernen ermöglicht und dabei auch noch Spaß machen soll.Die Jugend-Computer-Akademie ist eine Veranstaltung für junge Menschen, • die
Der Präsident der Oesterrei- chischen Nationalbank, Hell- muth Klauhs, ist überraschend im 63. Lebensjahr verstorben.Auch beim Nachfolger Stephan Korens war unser Schilling in guten Händen. Unmißverständ- lich hat Hellmuth Klauhs an der Hartwährungspolitik festgehal- ten, sie glaubwürdig und aner- kannt im Ausland vertreten. Trotz einer nur eineinhalbjähri- gen Amtszeit hat auch er der Na- tionalbank seinen Stempel auf- gedrückt.Hellmuth Klauhs hat wichtige Schritte bei der Liberalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte gesetzt und Österreich damit - dem Trend folgend - in ein grö-
Durch die politischen Umwäl - zungen in unseren östlichen Nachbarländern drängt sich immer wieder die Frage auf: Wie sicher ist Österreichs Energieversorgung?Bei einer Destabilisierung Ost- europas muß auch mit der Möglich- keit eines Ausfalls der Energielie- ferungen gerechnet werden. Sind wir für einen solchen Fall gewapp- net? Immerhin deckt Österreich der- zeit 29,24 Prozent seines Erdölbe- darfs in den Comecon-Ländern (siehe Graphik; die letztverfügba- ren Daten beziehen sich auf das Jahr 1988, laut WIFO gelten diese Werte auch für 1990). Hauptliefe- ranten sind die UdSSR,
„Wodurch unterscheidet sich eine Ökobank von einer normalen Bank?“ Die Antwort: „Bei der Ökobank gibt es weniger Zinsen.“ Dafür wird die Kundschaft von Bankern in Turnschuhen bedient und mit einem freundlichen „Du“ angesprochen. Hektik am Morgen gibt es auch keine, denn die Schalter werden erst zu Mittag geöffnet.Das sind die Erfahrungen mit der seit rund eineinhalb Jahren arbeitenden Ökobank in Frankfurt, hieß es kürzlich in der FAZ.Frustriert sind lediglich die Grünen. Sie hatten sich nämlich großzügige Blanko-kredite für alle möglichen Projekte ausgerechnet. Aber
Es gibt wenige Untersuchungen darüber, in welcher Art und Weise sich die Berufe in Zukunft ändern werden. Wo konkret es Mangel oder Uberfluß an Arbeitsplätzen geben wird.Klare Perspektiven lasseh sich seriöserweise auch gar nicht zeichnen. Man müßte Hellseher sein, um vorauszusagen, welche Möglichkeiten (zukünftigen) Arbeitnehmern offenstehen und welche Bildungsinhalte dafür notwendig sind.Meist wird die Betrachtung — auch in Osterreich - auf die Frage reduziert, ob per Saldo Berufsgruppen der fortschreitenden Technisierung zum Opfer fallen werden, beziehungsweise ob dadurch
Viele Menschen, so zeigen Umfragen, sind mit ihrem Arbeitsleben unglücklich. Sie sehnen sich täglich nach dem Feierabend. Die meisten leiden am Mangel an Entscheidungsfreiheit, dem Mangel, Verantwortung tragen zu dürfen. Auch das fixe Arbeitszeitkorsett drückt. Es fehlt an Anerkennung, viele sitzen in der beruflichen Sackgasse, niemand eröffnet neue Perspektiven; die Arbeit ist sinnentleert.In der Freizeit unrd daher zunehmend das ,Jteich der Freiheit“ gesehen. Sie wird als das „eigentliche“ Leben empfunden, bestätigte auch kürzlich Helene Karmasin, Leiterin des Institutes für
Österreichs Bankenbranche ist in Bewegung geraten. Um den Anforderungen eines europaweiten Binnenmarktes gewachsen zu sein, überlegen zahlreiche heimische Banken Fusionen als notwendige Ge-genstrategie. Schon jetzt ist die Rede davon, daß im Endstadium lediglich vier bis fünf große Institute übrigbleiben sollen. Eine Gefahr für die kleinen Regionalbanken? Oder eine Herausforderung?Direktor Gernot Krenner von der Linzer Volkskreditbank AG meinte dazu kürzlich in einem Pressegespräch: „Uberstürzte Partnersuche ist nicht notwendig. Mittelstandsbanken mit einer Bilanzsumme ab einer
Eine verrückte Welt ist das! Millionen Urlauber suchen gerade die letzten sauberen Paradiese heim, während Bagger die vergifteten Robben vom Nordseestrand wegschaffen und Teile Afrikas zur Mülldeponie für Industrienationen verkommen.Nur grotesk ist aber, daß gerade jetzt der Dritten Welt Nachhilfe in Sachen Umweltschutz erteilt wird. Nur wer da initiativ wird, heißt es, kann mit Schuldennachlaß rechnen (FURCHE 25/ 1988). Das gilt besonders für die Länder Schwarzafrikas. Sie müssen aufhören, unkontrolliert Wälder abzuholzen, diese gar als Brennholz zu „verschwenden“. Die Welt
Österreichs und natürlich auch Steiermarks Agrarpolitiker stehen vor dem Problem, einen vernünftigen Kompromiß finden zu müssen zwischen Uberproduktion und ökologischem Bewußtsein, zwischen der Abwanderung und der Notwendigkeit, den Landwirten ihre Aufgabe als zukünftige Landschaftsgärtner schmackhaft zu machen.Hauptproblem der Steirer ist nach wie vor die historisch gewachsene Kleinstruktur. So haben beispielsweise in dert südlichen Agrargebieten 60 Prozent der Bauern weniger als zehn Hektar Land zum Bewirtschaften. Nebenerwerbsbauer zu werden ist aber auch nicht so einfach;
Eine weitverbreitete Vorstellung geht heute davon aus, daß die Krisenerscheinungen der Wirtschaft auf ein Ethikdefizit zurückzuführen seien. Die Wirtschaft habe sich so rasch entwickelt, daß die Ethik nicht mitgekommen sei und eben heute zur Behandlung von Problemen wie Umweltverschmutzung, Rüstung, hemmungsloses Gewinnstreben fehle.Dieses Vakuum versucht Alfred Klose, erfahrenerPraktiker und Theoretiker in der Bundeswirtschaftskammer, mit seinem Buch „Unternehmerethik“ zu schließen. Ihm geht es darum, daß Unternehmer die Anforderungen und Probleme ihres Betriebes wahrnehmen; sie
Rundherum durchdacht und auf alle wesentlichen Bereiche moderner Büroorganisation ausgerichtet sind beispielsweise die Büromöbel von Franz Blaha in Korneuburg. Sein sogenanntes „Ergo-Office“ vereinigt modernste Datentechnik und die Wünsche der Arbeitsmediziner. Wichtigster Punkt bei seinen Produkten (siehe Bild) ist die schnelle Zugriffsmöglichkeitund das rationelle Arbeiten für den Benutzer.So gibt es höhenverstellbare Tischplatten für jede Körpergröße. Geneigte Arbeitsplatten verbessern die Sicht und den Zugriff auf Arbeitsgeräte und -unterlagen. Die einzelnen Tischelemente
So verschachtelt und schwer überschaubar die WAZ-Gruppe (FURCHE 13 und 14/1988) organisiert ist, so klar und einfach sind ihre Medienstrategien. Das Essener Verlagshaus, das mit seinem 45prozentigen Einstieg in den „Kurier“ für ein gewaltiges Rauschen im heimischen Blätterwald gesorgt hat, verordnet den Zeitungen, die es in sein Korsett gezwängt hat, keinen publizistischen Eintopf. Im WAZ-Haus, so kürzlich die „Süddeutsche Zeitimg“, sei man sogar besonders stolz auf die Wahrung der redaktionellen Eigenständigkeit. Was zählt, ist, daß sich Technik, Vertrieb, der Anzeigenbereich
Auch die Europäische Gemeinschaft ist vor kriminellen Tricks nicht gefeit. Um rund sechs Milliarden DM jährlich, so berichtete kürzlich die „Europäische Zeitung“, wird die EG-Kasse durch mehr oder weniger große Gaunereien geschröpft. Zu diesen Horrorzahlen kommt Professor Tie-demann von der Universität Freiburg, Leiter des Institutes für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht. Auftraggeber für seine mehrjährigen Recherchen war übrigens der Haushaltsausschuß des Europäischen Parlamentes.Das Problem von Durchstechereien und Gaunereien ist in Brüssel nicht neu. Schon 1971 klagte
Die Europäische Gemeinschaft hat die Preise für ihre Agrarprodukte bis auf einen kleinen Rest durch Marktordnungen reglementiert.Eine komplette Darstellung ist aufgrund der Fülle nicht möglich, aber wesentliches Element ist jenes Preisniveau, das laut EWG-Vertrag „den Landwirten eine angemessene Lebenshaltung und der Bevölkerung eine gesicherte Versorgung“ optimal gewährleisten soll.Dieses Preisniveau wurde durch sogenannte Richtpreise gekennzeichnet, die der EG-Ministerrat jährlich unter großem (politischen) Tauziehen festsetzt.Wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage,
Wer eine private Krankenversicherung abschließt, wird unter anderem auch detailliert darüber befragt, welche Krankheiten, Behandlungen durch Arzte und so weiter er bereits hinter sich hat.Es lohnt sich nicht, hier bei den entsprechenden Angaben zu schwindeln oder schlicht etwas zu „vergessen“ — man riskiert sonst, im Versicherungsfall leer auszugehen.Ein Beispiel: Wer etwa eine Frage wie „Haben Sie Probleme mit Ihrem Herzen?“ wider besseres Wissen verneint und dann zwei Jahre später mit einer Herzattacke ins Krankenhaus eingeliefert wird, muß unter Umständen damit rechnen, daß
Mit einem neuen Namen und einer grundlegenden Tarifreform, die allen Kunden eine merkbare Strompreissenkung bringen wird, startet NEWAG-NIOGAS das Jahr 1988. Die für Niederösterreich zuständige Landesgesellschaft wird ab Jänner des kommenden Jahres „EVN-Ener-gieversorgung Niederösterreich Aktiengesellschaft“ heißen.Diese Kurzform des Namens soll zweierlei signalisieren. Erstens, wofür die EVN zuständig ist, nämlich für die Energieversorgung Niederösterreichs. Und zweitens ist diese Kurzform des Firmennamens auch als zukunftsorientiertes Konzept zu verstehen.So werden zum
Eine mächtige, anschwellende Lawine von Informationen überrollt uns tagtäglich und macht die Berechenbarkeit der Zukunft immer schwieriger. Erstmals müssen sich Menschen daran gewöhnen, daß ihr persönlicher Erfahrungshorizont nicht ausreicht, wenn sie die Welt noch verstehen wollen.Selbst wer sich für vieles interessiert und aufgeschlossen ist, wird heute mit seinem Wissen nie ganz ä jour sein.Mit dem (Un-)Wissen wächst aber bekanntlich der Zweifel, und es ist daher auch nicht verwunderlich, wenn die Österreicher — und vermutlich nicht nur sie —jene Bereiche für
Zu den „Sündenlisten“ österreichischer Unternehmer gehört, daß sie mitunter mehr Improvisation als Innovation betreiben. Eine gute Idee wird zum Flop, weil ganz banale Tatsachen übersehen werden.Firmenchefs und Manager vergessen in Österreich recht häufig, daß ohne aufgeklärte und motivierte Mitarbeiter eine Erfindung oder Entwicklung nur mehr halb so gut in die Praxis umzusetzen ist.Es gibt nach wie vor ein „oben“ und „unten“ in der betrieblichen Hierarchie, das die Mitarbeiter zu austauschbaren Rädchen degradiert. Da wird geforscht und entwickelt, meist im stillen
„Eine klare Mehrheit der Österreicher denkt über Privatisierungsmaßnahmen in der Wirtschaft positiv.“ Das ist eines der Ergebnisse einer Untersuchung der österreichischen Gesellschaft für Marketing GmbH (OGM).Im Auftrag der Girozentrale interviewte OGM 1.000 Österreicher, um ihre Einstellungen zur Reprivatisierung und zum Aktienkauf zu untersuchen.61 Prozent der Befragten sind für eine Entstaatlichung, zehn Prozent dagegen. Diese Einstellung ist in den einzelnen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich. Vor allem die Besitzer von Wertpapieren und Höhergebildete sprechen sich eindeutig
Die zeitaufwendige und oft staubige Suche in endlosen Bücherregalen wird bald der Vergangenheit angehören. „Suche in Datenbanken“ ist das neye Schlagwort, wobei die österreichischen Juristen Vorreiter dieses Mediums geworden sind.Vor rund vier Jahren gründete der MANZ-Verlag gemeinsam mit der Girozentrale, freiberuflichen Juristen und Wirtschaftstreuhändern die Rechtsdatenbank (RDB).Rund 25 Millionen Schilling wurden investiert, im Oktober 1986 erfolgte der offizielle Startschuß für eine breite Vermarktung.Renommierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftstreuhänder und Juristen in
Die Verbundgesellschaft muß gemäß dem Verstaatlichtengesetz den gegenwärtigen und zukünftigen Strombedarf sowie die gesamte Stromerzeugung — unter Ausschluß von Kleinstan- lagen - ermitteln.Unter ihrer Federführung werden jährlich Prognosefortschreibungen und darauf gegründete akkordierte Ausbauplanungen für Zeiträume von jeweils zehn Jahren durchgeführt.Den koordinierten Ausbauplänen entsprechen die zwischen der Verbundgesellschaft und den einzelnen Landesgesellschaften bestehenden individuellen Koordinierungsverträge, wie sie seit 1967 jeweils für vierjäh rige Zeiträume
Die jährliche Ausarbeitung eines gemeinsamen zehnjährigen Ausbauprogramms wurde von der Elektrizitätswirtschaft bereits 1967 im Rahmen der Vereinbarungen über die Koordinierung zwischen Verbundgesellschaft, Sondergesellschaften und Landesgesellschaften beschlossen.Seit 1979 ist die jährliche Aktualisierung des zehnjährigen Ausbauprogramms auch ein gesetzlicher Auftrag an den Verband der Elektrizitätswerke Österreichs (VEÖ). Nach der Novelle 1985 ist das Ausbauprogramm dem Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie vorzulegen, der nach Beratung im Energieförderungsbeirat das
Mehr als bei jedem anderen (wichtigeren) Thema ließ das Rätselraten um die Siegeschancen unsererMannschaft bei der Ski-Weltmeisterschaft in Crans Montana die Emotionen hochgehen.Kommendes Wochenende hängt die nationale Ehre Österreichs an unserer Abfahrtsmannschaft.Wettkämpfe wie diese Weltmeisterschaft sindschon längst zum Darstellungssport degeneriert. Nie verlaufen sie ohne Riesenrummel und Spektakel, immer stehen massive finanzielle Interessen von Veranstaltern und Sponsoren auf dem Spiel. Die Spitzensportler sind perfekt miteingebunden in diese gutge-schmierte
Endogene Erneuerung -ein plakatives Wort. Doch welchen Stellenwert kann diese Aufforderung zur Selbsthilfe bei der Förderung von Krisenregionen haben?Die Strategie erinnert jedenfalls an die Geschichte der internationalen Entwicklungshilfe. Auch afrikanischen, asiatischen, südamerikanischen Ländern glaubte man zu helfen, als man ihnen riesige Fabrikshallen vor die Hütten stellte.Auch als in den späten siebziger Jahren das Scheitern der herkömmlichen Entwicklungshilfe offenkundig wurde, postulierte man als Gegenstrategie die Hilfe zur Selbsthilfe. Unter anderen auch Gunnar Myrdal, jene
26 Jahre ist es her, daß die Metaller gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen nicht nur angekündigt, sondern auch durchgeführt haben. 1962 war der erste große und auch letzte Streik dieser Branche.Damals forderte der stellvertretende Vorsitzende, Anton Benya, massive Lohnerhöhungen für die damals 286.000 Mitglieder seiner Gewerkschaft. Die Zeiten seien für den Wirtschaftszweig besser geworden, die Produktivität gestiegen, hieß es. Auf dem Verhandlungstisch lag die Forderung nach einer Erhöhung der Mindestlöhne zwischen elf und 17 Prozent und der Istlöhne um durchschnittlich acht
Acht von zehn Bauarbeitern in Frankreich stammen aus Nordafrika, Spanien und Portugal, £te Hälfte der belgischen Bergleute sind Ausländer. Jedes sechste Automobil in der Bundesrepublik montiert ein Gastarbeiter.20 bis 25 Millionen Menschen (ohne Familien) sind es nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die ihre Heimat verlassen, weil sie sich anderswo ein besseres Leben erhoffen.Gegenüber diesen Arbeitsuchenden im Ausland machen sich in Österreich und anderen westeuropäischen Ländern zunehmend Intoleranz, Feindseligkeit, administrative Hindernisse und sogar
Japan brütetUnberührt von politischen Diskussionen in Europa rund um die Nutzung der Kernenergie legt auch Japan derzeit seine ganzen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Anstrengungen in die Verbesserung des sogenannten „Schnellen Brüters“. Diese Kernkraft-Technologie erfordert wie konventionelle Kernkraftwerke enorme Sicherheitsvorkehrungen. Nicht zuletzt deshalb, weil Japan zu den erdbebengefährdeten Ländern zählt.Strahlen-OpferAlle gewerblichen oder bäuerlichen Produzenten oder Händler, die aufgrund der behördlichen Verfügung nach der Tschernobyl-Katastrophe ihre Waren
Sind nach den Wäldern auch unsere Böden bedroht? Eine Frage, die sich heute nicht nur besorgte Konsumenten, sondern auch zunehmend die Landwirte stellen. Es häufen sich Warnungen, daß es nur mehr eine Frage der Zeit sei, bis auch die Äcker „umkippen“, weil sie den Belastungen durch den Menschen nicht mehr standhalten können.In der Tat wird dem Ackerboden heute alles abverlangt, werden enorme Uberschüsse produziert, die Fruchtfolgen aber wenig geändert. Dazu kommt die Gefährdung durch Schadstoffe in der Luft, Chemikalien aus den Müllhalden, Schädlingsbekämp-fungs- und
Großbritanniens konservative Regierung will das staatliche Gesundheitswesen anknabbern. Vor allem soll der leistungs-bezogene Teil des Entgeltes staatlich praktizierender Ärzte ausgedehnt werden. Demgegenüber sollen finanzielle Anreize des Londoner Sozialministeriums die Bereitschaft, in abgelegenen Bezirken zu arbeiten, fördern. Nach verschiedenen Beurteilungskriterien sollen weiters „gute“ Praxen von „weniger guten“ unterschieden werden. Solche Kriterien sind: Verfügbarkeit des Arztes, laufende Weiterbildung, besondere Zuwendung für schwierige Patienten. Je nach Beurtei^ lung
Hilfe zur Selbsthilfe praktizieren Unternehmer der Bundesrepublik Deutschland. Vor allem Firmen, die mit dem „militärisch-industriellen Komplex“ oder der Atomindustrie verbunden erscheinen, sind verstärkt Zielscheibe politisch motivierter Bomben-, Brand-und Mordanschläge geworden. Schon vor einiger Zeit haben sie sich zur „Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit in der Wirtschaft“ mit einer Bonner Zentrale zusammengeschlossen. Jetzt beschäftigt sich die Arbeitsgemeinschaft verstärkt mit Beratungen über Sicherheitsvorkehrungen und der Ausbildung von Sicherheitspersonal. In dieser
Zwischen den Regierungen der UdSSR und Österreich werden sogenannte Protokolle abgeschlossen; eine Art „Gentlemen-Agreement“ mit Rahmenbedingungen über Kredite, Laufzeiten und Zinssätze.Österreich gibt dabei die Absichtserklärung, Exportfinanzierungen im Rahmen des österreichischen Ausfuhrförderungssystems unter diesen Bedingungen durchzuführen.Die Sowjetunion bekundet ebenfalls in diesen Protokollen ihre Absicht, den ausgemachten Rahmen durch Einkauf von österreichischen Produkten auszuschöpfen.Mit dem Abschluß des neuen Protokolls und damit mit neuen Aufträgen für
Papst Johannes Paul II. wird am 11. April im Vatikan zwei neue Bronzetore segnen. Gestiftet wurden die beiden Tore von der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft anläßlich des 70. Geburtstages von Bundeskammerpräsident Rudolf Sallinger. Diese Tore im Ersten Belvedere-Hof im Vatikan, die zum Vatikanischen Geheimarchiv und zur Vatikanischen Bibliothek führen, wurden vom italienischen Bildhauer Tommaso Gis-mondi gestaltet. Präsident Sallinger wird zusammen mit einer Reihe führender Persönlichkeiten des wirtschaftlichen und politischen Lebens an der Segnung der beiden Bronzetore
Frankreichs neuer Ministerpräsident Jacques Chirac will seine Wirtschaftsreform noch vor der Sommerpause in Angriff nehmen. Chiracs „Jolly Joker“ in der Regierung ist dabei der neue Minister für Wirtschaft, Finanzen und Privatisierung, Edouard Balladur.Der wichtigste Punkt dieses Programmes ist die Zusammenstreichung des enormen Budgetdefizits, etwa durch Kürzungen bei den Industriesubventionen, Privatisierung durch den Verkauf staatlicher Banken, verstaatlichter Industriebetriebe etc.Allein schon diese Ankündigungen brachten — psycho-, logisch bedingt wie im Vorjahr Wien, wenn auch
Zahllos sind die Konferenzen, die Sitzungen, die Resolutionen, die Aufrufe, bei denen die sogenannten Entwicklungsländer und die Industriestaaten aus Ost und West eine bessere Zusammenarbeit zur Beseitigung der brennenden Probleme beschworen und gelobten.Was Buchstaben und Schwüre wert sind, sah man wieder bei der letzten zweiwöchigen Frühjahrstagung dieser Länder in Genf. Sie konnten sich nicht einigen, wann, wo und mit welchen Tagungsordnungspunkten die nächste Unctad-Konfe-renz (Welthandels- und -entwicklungskonferenz) stattfinden soll. Wie schon 1983 hat sich Kuba als einziges als
Großbritanniens „eiserne Lady“ Margaret Thatcher weiß offensichtlich jetzt auch um den sozialen Sprengstoff, der entsteht, wenn man die Wirtschaft gesundschrumpft und dafür Menschen der Arbeitslosigkeit preisgibt.Die britische Regierung hat in ihrem Programm für das kommende Finanzjahr den ständigen Vorwürfen, zu wenig gegen die Arbeitslosigkeit zu tun, Rechnung getragen. Die Arbeitslosigkeit soll jedoch nicht, wie Arbeitsminister Lord Young ankündigte, durch Vergabe von öffentlichen Aufträgen abgebaut werden. Gefördert werden soll privatwirtschaftliche Tätigkeit. Dazu gehören
Die islamische Welt will durch verstärkte wirtschaftliche Kooperation die Abhängigkeit von den Industrieländern verringern. Ihr Fernziel: eine Freihandelszone der islamischen Welt. Die Handelsminister der 46 zur Islamischen Konferenzorganisation (ICO) zusammengeschlossenen Staaten haben sich in Istanbul vergangene Woche auf einen Plan zur Handelsfinanzierung geeinigt. Die finanzielle! Abwicklung des mit 300 Millionen Dollar ausgestatteten Projektes wurde an die Islamische Entwicklungsbank übertragen.Praktische Schwierigkeiten gibt es aber vor allem durch die starke räumliche Trennung der
Im Mekka der neuen Technologien, im Land der aufgehenden Sonne, klagen die in der EDV Beschäftigten über mangelnde Ausbildung. Die Klagen haben schon ein solches Ausmaß erreicht, daß sich einer der großen Gewerkschaftsverbände Japans des Themas angenommen hat. In den vergangenen Monaten wurden die 64 Einzelgewerkschaften des EDV-Personals zu diesem Problem befragt. 40 Prozent der Beschäftigten fühlten sich gegenüber der rasanten Wissensveränderung im Rückstand und fordern vehement Schulungen durch ihre Arbeitgeber-!In Österreich hingegen nimmt sich der Sozialminister um den
1985 fanden rund 220.000 Menschen in der heimischen Bauwirtschaft einen Arbeitsplatz. Ohne Beschäftigung waren zum diesjährigen Jahreswechsel bereits 45.000.Zur Beseitigung der Krise präsentierte Bautenminister Heinrich Ubleis Anfang März ein Fünfjahresprogramm. Demnach sollen bis 1990 rund 60 Milliarden Schilling zur Verfügung gestellt werden.Schwerpunkte dieser Hilfsmaßnahmen zur, wie es heißt, Sicherung von 48.000 Arbeitsplätzen: Straßenaus-und -neubau, Errichtung von Ortsumfahrungen, Sanierungen, der Bau von Lärmschutzeinrichtungen sowie Hochbauten.Finanziert sollen die Projekte
Regulierungen sind alle direkten, wirtschafts- oder sozialpolitisch motivierten Eingriffe des Staates zur Beschränkung von Marktmechanismen oder zur Übernahme von Marktfunktio-rfen.Regulierung ist somit ein weiter Begriff: Er heißt einmal Gewährleistung von Wettbewerbspreisen, ferner Beschränkung des Wettbewerbes dort, wo es gilt, „ruinöse Konkurrenz“ zu verhindern. Es heißt schließlich auch Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Preisbildung und die Gestaltung der Geschäftsbedingungen.Natürliche Monopole entstehen, wenn im Wettbewerb letztlich das Unternehmen als einziges
Lediglich 200 (!) Aufsichts-organe, die Lebensmittelpolizisten, sind österreichweit für die Überwachung unserer Nahrungsmittel unterwegs. Weitere 300 Beschäftigte führen in den fünf Bundes- und drei Landesanstalten Lebensmitteluntersuchungen durch. 23 staatlich autorisierte Lebensmittelgutachter testen ebenfalls beanstandete Produkte. Für die Bundesanstalten gab das Gesundheitsministerium 1985 nach eigenen Angaben 57,6 Millionen Schilling für Personal- und 25 Millionen für Sachaufwendungen aus. 1984 wurden in Österreich 160.150 Revisionen durchgeführt. Von 43.700 gezogenen Proben
UmweltschutzUmweltschutz soll in Zukunft nicht nur auf gemeinsame Aktionen der Europäischen Gemeinschaft beschränkt bleiben. Zum Wochenende ging in Paris die erste internationale Konferenz zum Schutz des Waldes („Silva“) zu Ende. Die 62 vertretenen Länder verabschiedeten 19 Resolutionen mit den Hauptpunkten: Kampf dem Waldsterben in Europa, Wiederaufforstung zum Schutz gegen das Vordringen der Wüste — ausgelöst durch unkontrolliertes Abholzen — sowie gemeinsame Aktionen der südeuropäischen Länder gegen die gefürchteten Waldbrände.Wenn man bedenkt, daß kein Umweltmedium so
Die Rekordzahl von 209.000 Arbeitslosen im Jänner war die Schlagzeile dieser Woche. Eine Ziffer, wie es sie seit 1959 nicht mehr gegeben hätte. Und das bei internationalem konjunkturellem Aufwärtstrend.Keine Frage, jeder Arbeitslose ist einer zuviel, und eilfertig werden daher auch neue Beschäftigungsprogramme angekündigt, sollen die Berufsaus- und Weiterbildung forciert werden. Was fehlt, sind Antworten auf die Fragen, was man beispielsweise gegen die nachgewiesene Immobilität heimischer Arbeitskräfte tun will? Wie gegen das Phänomen ankämpfen, daß im Ort A ein Unternehmer
Getrübte FreudeDie Rohölpreise und der amerikanische Dollar sind gefallen, ein Ende der Talfahrt ist noch nicht abzusehen. Unausweichlich scheint der endgültige Bruch des einst so mächtigen ölkartells OPEC, die neuen Aufsteiger am ölmarkt wie Großbritannien wollen sich (noch) nicht an Kartell-Ab sprachen beteiligen.Was für viele Länder dabei Grund zur Freude ist (Österreichs Treibstoffirmen haben Benzin, Heizöl und Diesel verbilligt), bringt anderen Staaten enorme Probleme. Für viele Entwicklungsländer bedeuten der Dollarverfall und weniger Öl-Einnahmen eine drastische
Kartelle sind in Österreich erlaubt, wenn sie volkswirtschaftlich vertretbar sind und ins Kartellregister eingetragen werden. Uber diese Vertretbarkeit entscheidet das Kartellgericht, dem ein vorgelagerter paritätischer Ausschuß die entsprechenden Gutachten erstellt.Bis jetzt waren Genossenschaftsverträge vom Kartellgesetz ausgenommen. Der Entwurf sieht vor, daß vor allem die Verträge übergeordneter Instanzen (z. B. Landesverbände) mit ihren Primärverbänden (z. B. Lagerhäuser) der Kontrolle des Kartellrichters unterliegen sollen. Nicht um Strukturen zu zerschlagen, wie die
KWG-ReformFinanzminister Franz Vranitzky beharrt darauf, daß die Geldinstitute die im Entwurf zu einer Kreditwesengesetz-Novelle vorgeschriebene Eigenmittelquote von vier Prozent der Bilanzsumme (vgl. FURCHE 1/1986) innerhalb von fünf Jahren aufbringen müssen. Die Haftrücklage soll indes mehr als die vorgesehenen 0,8 Prozent betragen.Jahrhundert-ProjektEin noch größeres Projekt als die Verbindung zwischen der britischen Insel und Frankreich durch einen Tunnel wird jetzt in der Sowjetunion Realität. Das erstmals 1966 diskutierte Vorhaben, die riesigen sibirischen Flüsse nach Mittelasien
Bei ihrer Klausurtagung am 14. und 15. Oktober in der Wiener Börse zeichnete die Regierung ihren neuen Wirtschaftskurs:Transparenz und Entbüro-kratisierung des Förderungssystems, direkte Unterstützung von Klein- und Mittelbetrieben sowie die nun (hoffentlich) endgültige Ent-diskriminierung der Aktie durch Doppelbesteuerung sind einige Schlagworte. Sie sollen mithelfen, die Technik- und Industriefeindlichkeit der Österreicher abzubauen.Existenzgründungen sollen in Zukunft ebenfalls erleichtert werden. So wird durch eine Novellierung der Gewerbeordnung der Befähigungsnachweis zur
Erstmals wurde die Normalarbeitszeit im Jahr 1959 von 48 Stunden auf 45 Stunden im Weg eines General-kolletivvertrages vermindert.Die weitere Verkürzung gab es durch das Arbeitszeitgesetz vom 11. Dezember 1969. Gemäß diesem Gesetz wurde mit 5. Jänner 1970 die wöchentliche Arbeitszeit auf 43 Stunden, mit 3. Jänner 1972 auf 42 Stunden und mit 6. Jänner 1975 auf 40 Stunden reduziert.Ein weiterer Schritt in Richtung kürzerer Arbeitszeit war 1964 die Erhöhung des Mindesturlaubes von zwei auf drei Wochen. Das Urlaubsgesetz vom 7. Juli 1976 erhöhte den Mindesturlaub auf 24 Tage.Bei der
Datenschutz — ein schillernder Begriff. Er ist uns zwar bekannt, doch nicht vertraut. Was bedeutet er? Was soll geschützt werden und wie?Zu diesem sensiblen Bereich Datenschutz und Umgang mit Daten in Österreich hat Gerhart J. Pawlikowsky ein Buch zum Thema „Daten, Macht und Sicherheit” verfaßt. Es ist eine aktuelle Schau und Weiterführung der Erkenntnis, daß Wissen (über andere) mehr denn je Macht bedeutet.Einleitend setzt sich der Autor konkret mit dem Wesen der Daten, dem Begriffsfeld und den damit verbundenen schutzwürdigen Interessen auseinander. Dazu stellt er Überlegungen
Noch im Vorjahr hatte die amerikanische Computerindustrie mit 442.000 Beschäftigten eine Rekordmarke erreicht. Seither wurden 18.000 Mitarbeiter entlassen, berichtet z. B. der „Rheinische Merkur” in seiner Ausgabe vom 29. Juni. Der Grund dafür ist eine Stagnation bzw.. rückläufige Tendenz des Computermarktes. Die Firmen sparen auch bei EDV-Anlagen oder warten auf bessere und billigere Computergenerationen. Viele Manager klagen, schon längst die Ubersicht über das Angebot an Elektronen-Gehirnen verloren zu haben. Noch schlimmer hat sich laut „Rheinischem Merkur” die Flaute auf die
Geldinstitute sollen in Zukunft nicht mehr Kinder und Jugendliche umwerben und damit verderben. Diesen Wunsch äußert das Familienministerium. Diese Werbung verführe nur zum Geldausgeben und biete keineswegs einen Anreiz zum Sparen.Das mag bis zu einem gewissen Grad stimmen. Aber wenn wir in unserem wirtschaftlichen und politischen System alles abschaffen, was Jugendliche negativ beeinflussen könnte, müßten wir diese entweder ganz von der Außenwelt abschirmen oder das Gesellschaftssystem ändern. Und ein demokratisches System bedeutet eben auch, Verführungen, Widersprüchlichkeiten etc.
Am 7. Juli ist in Wien die Konferenz der 13 erdölexportierenden Länder zu Ende gegangen. Die Risse innerhalb der Mitgliedsländer scheinen tatsächlich nicht mehr zu kitten. Kaum nennenswerte Einigungen in wichtigen Fragen wie eine effiziente Preisgestaltung oder eine gemeinsame Förderpolitik. Die fetten Jahre, in denen die Herren des „schwarzen Goldes” ihre Fässer beliebig auf- und zudrehen konnten, dürften endgültig vorbei, die Macht dem Kartell schon aus der Hand geglitten sein.Nach den Berechnungen der Bank of England haben aber diese in letzter Zeit so unter Druck geratenen
Offenheit, Öffnung nach außen, Kontakt mit der Öffentlichkeit oder — auf Wirtschaft und Politik umgelegt — Öffentlichkeitsarbeit gelten immer mehr als Zauberworte für Erfolg in den jeweiligen Bereichen.Was ist diese Öffentlichkeitsarbeit? Wie soll sie aussehen angesichts zunehmender Kritik am politischen Führungsstil, zunehmender Umwelt-, Ge-sundheits-, Energie-und ähnlicher Probleme?Eine Antwort darauf suchten prominente Teilnehmer aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Medien und Meinungsforschung beim internationalen Wirtschaftsdialog in Graz zu geben, zu dem die Akademie für
„Alles, was wir wollen, müssen wir auch können”, sagt der Philosoph Immanuel Kant bei der Frage nach den Grundsätzen für menschliches Handeln. Ethik muß sich also am Erreichbaren orientieren.Zu diesem Ergebnis kamen auch die Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Kirche bei der 15. Bundestagung des Management Clubs am Semmering. Gerade in einer Zeit, in der die Wirtschaft und die Manager einerseits zu Schlüsselfiguren für die Zukunft, andererseits aber auch die Zielpunkte vieler Angriffe geworden sind, stellt sich die Frage „Ist eine Ethik für Manager überhaupt
„Je höher der Gipfel, desto früher macht sich die Seilschaft auf den Weg”, sagt eine alte Bergsteigerweisheit.Bei der Tagung der Umweltminister der Europäischen Gemeinschaft (EG) in Brüssel scheint man sie nicht beherzigt zu haben.Einig sind sich die Minister zwar, daß gegen die Luftverschmutzung durch Autoab-gase vorgegangen werden müsse. Die Frage ist nur, wann und wie.Die Bundesrepublik, die die scharfen US-Normen für neue Fahrzeuge mit über zwei Liter Hubraum schon ab 1988 und für alle anderen Kategorien ab 1989 zwingend vorschreiben will, steht unter scharfem Beschuß. Vor
Die Demonstration der 5000 Bauern in Wien ließ einmal mehr aufhorchen. Denn sie haben damit ein Problem verdeutlicht, das ohnehin bekannt ist, aber noch immer auf eine Lösung wartet. Ihre Protestaktion nach mehr Stützung des Milchabsatzes ist verständlich. Mußten sie doch von den dafür benötigten 2ß Millionen Schilling Exportsubventionen 1J Million selbst aufbringen. Die Bauern haben also sichtlich Schwierigkeiten. Und dabei auch noch einen Nachteil. Für sie werden nicht in Windeseile hinter verschlossenen Polstertüren im Bedarfsfall Milliarden lockergemacht.Daß Umstrukturierungen
Wenn die „Wetterfrösche” des Landes mit ihren Prognosen aufwarten, ist meist Skepsis angebracht.Ausnahmsweise stimmen aber in einem Punkt der ,JIausverstand” und das Datenmaterial über ein: Bei der Feststellung, daß das Wetter immer schlechter wird. Die jüngsten Klimadaten der Hohen Warte haben ein ständiges Sinken der jährlichen Durchschnittstemperatur erwiesen.Nicht nur, daß der heurige Winter mit seinen tiefen Temperaturen schon am Nerv unserer Mitbürger zehrt. Auch die Verbundgesellschaft hatte ihre liebe Not mit der klirrenden Kälte. Besonders in den Tagen um den 8. Jänner
(8.9.0 1)- In der Reihe .Jiörbilder“ ging es wieder einmal um eine Grundfrage unserer technisierten Welt: Wie weit darf die industrielle Entwicklung gehen, falls die Existenz von Mensch und Tier auf dem Spiel steht? Auf der Suche nach dem schwarzen Gold“ Erdöl und nach Erdgas werden jetzt die letzten unberührten Gebiete vor der Küste Norwegens ungehemmt in Beschlag genommen.Was diese Erschließung und die damit verbundene Verschmutzung für die dortigen Fischer bzw. ihre Fanggebiete bedeutet, ist in diesem Fall nicht von Bedeutung.Bei der Frage ,J?isch oder öl?“ ist der Hinweis, es
Schulpartnerschaft ist die Theorie, Lehrplanausarbeitung ohne Mitwirkung der Eltern die Praxis: so passiert bei den Lehr planentwürfen für die Neue Hauptschule. Dagegen wendet sich jetzt der Katholische Familienverband Österreichs in einer großangelegten Flugblatt-Informationskampagne. Die neuen Lehrpläne, so argumentiert der Verband, zielen auf eine Einheitsschule für alle 10- bis 14jährigen ab, ein Ziel, das die Lehrpläne zu verschleiern versuchen. Gefordert werden „ehrliche" Lehrpläne mit klaren Aussagen, mitausgearbeitet von der Elternschaft. Motto: Parteipolitik raus, Eltern
KasernierungWehrdienstverweigerer müssen ab Jänner 1985 damit rechnen, ebenfalls kaserniert zu werden. Im Rahmen eines vierwöchigen Grundlehrganges für Zivildiener soll zumindest teilweise eine Gleichstellung zur Grundausbildung der Soldaten gewährleistet werden.Der Lehrstoff umfaßt außerdem Bau von Schutzräumen und praktischer Ausbildung an Bergegeräten auch die Bereiche Politische Bildung, Erste Hilfe und Strahlenschutz.Eine Maßnahme, die zum Thema „Privilegienabbau" für Zivildiener für neuerlichen Zündstoff sorgen wird.WissensflutTäglich werden rund siebentausend
Ein Terrorist wird von der Polizei erschossen.Fatal, wenn man feststellt, daß der falsche Bürgerschreck ins Netz gegangen ist.,£>er Mann aus dem Computer" (21. 8. Ol) macht's möglich, aus dieser Not noch einen Erfolg zu basteln. Wie bei einem Puzzle wird die Lebensgeschichte des Erschossenen mit Hilfe von Computern und Datenbanken rekonstruiert, um den Fall zu vertuschen.Der unbestechliche Computer mit objektiven Daten wird durch geschickte Interpretation mißbraucht, um auch noch den Ruf eines Schuldlosen zu vernichten. Linke Literatur, Aufenthalte in Nikaragua, ein
In spätestens 15 Jahren wird jeder zweite Haushalt in Österreich laut Experten über ein Bildschirmtextgerät (BTX) verfügen. Angesichts solcher visionärer Ausblicke machten die Wiener ÖVP-Landtagsabgeordnete Ingrid Korosec und Frauenreferen-tin für neue Technologien, Sigrun Schlick, in einer Pressekonferenz auf die Vor- und Nachteile dieser Entwicklungen aufmerksam.Eindeutige Vorteile sind nach Ansicht Schlicks:# füralleinstehende.meistein-same Menschen bestehen mehr Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.# durch Dezentralisierung von Großbetrieben und Arbeit am „Heimcomputer"
(19. 8. ÖR) - ,J)er Tod des Drachen" in der Sonntags-Funkerzählung brachte wieder unangenehme Saiten des „homo faber" zum Klingen. Aufgestöbert im hintersten Winkel eines menschenleeren Tales mußte ein Untier sterben. Warum? Aus purer Lust, dieses lebensunwerte, häßliche Geschöpf „heldenhaft" zu erlegen und die Wissenschaft um eine Erkenntnis reicher zu machen. Trotz des Wissens, daß es das letzte seiner Art war.Der Drache von heute hat viele Namen: ob gequälte Kreaturen in Versuchsanstalten, politische Gefangene in psychiatrischen Kliniken, ob Uberlebenskampf der
In den nächsten Tagen wird sich der Nationalrat erstmalig mit dem Volksbegehren zum Schutz des Lebens“ befassen. Die politischen Parteien werden sagen müssen, ob sie die derzeitige Abtreibungsgesetzgebung für gut befinden und mit der heutigen Praxis zufrieden sind — oder ob sie zu Modifikationen im Sinn des Volksbegehrens bereit sind.Kardinal König hat in einem Interview festgestellt, daß die Katholiken voll und ganz hinter dem Volksbegehren stehen; daß man aber auch prüfen sollte, wie andere europäische Länder — etwa Frankreich — die Abtreibung regeln. In einem Leitartikel
Burg Rapottenstein im niederösterreichischen Waldviertel, die Gründung des Rapoto von Kuenring, nach den Dachsbergern, den Starhem-bergern, den Landauern seit 1664 im Besitz der Familie Abensperg-Traun, lädt nach Jahren mühsamer und erfolgreicher Restaurierungsarbeiten zu Gast. Die erste der Ausstellungen, die nun Jahr für Jahr stattfinden sollen, zeigt gemalte Wandbehänge der aus Estland stammenden, in Frankreich tätigen Helmine Wipp, deren originelle Arbeiten von der jüngeren Generation, Johannes und Eleonore Abensperg-Traun, auf einer Sommerreise in der Provence entdeckt und für
Eine Dichtung über Dichter und Gedichte, und deshalb mehr als ein Fernsehspiel, war „Die Auferstehung des Stefan Ste- fanow“ von György Sehest y ė n, die am Christihimmelfahrtstag im Ersten Fernsehprogramm des ORF gesendet wurde. Werden schlechte Gedichte dadurch gute Gedichte, daß dem (sympathischen) Verfasser der Tod droht, wenn sie schlechte Gedichte sind? Ist das Leben des Menschen eine Lüge wert, und bedeutet dichterische Qualität mehr als Leben? György Sebestyėn warf damit eine Frage auf, die in dieser Zeit und in dieser unserer Nachbarschaft mit einiger Wahrscheinlichkeit zu
Es sind nicht immer die großen und zeitlosen Werke, manchmal sind es viel eher zweitklassige Darstellungen, Produktionen am Rande, die den Geist einer Epoche, ihre Atmosphäre, ihre Vorstellungswelt am unmittelbarsten offenbaren.
Vor dem Beginn der erst aus Witterungsgründen verschoben, dann aber, umso herrlicher gelungenen Serenade auf Burg Kreuzenstein gedachte Hofrat Prof. Dr. Nowak in seinen einführenden Worten des Schöpfers dieses vom Ringstraßengeist inspirierten, aus wertvollen originalen Bauteilen zusammengefügten Freilichtmuseums, des großen Mäzens und Gründers der Wiener Rettungsgesellschaft, Hans Graf Wilczek. Aus der Loggia des von ihm gestalteten Burghofs gab die Königsfanfare des Josquin des Pres (1440 bis 1521) das Signal für den Beginn einer Folge musikalischer Kostbarkeiten, die in heiterer
Wieder gab es Hausmusik und Kerzenlicht bei Kuefstein auf Greillen-stein. Wieder empfing den Besucher die unvergleichliche Stimmung des Waldviertler Renaissanceschlosses mit seinem barocken Portikus und der staunenswerten steinernen Zauberflöten-Dekoration des Parks, der Terasse und des Zwingers. Wieder schimmerten Kerzen in den Kandelabern und in allen Fenstern des Schloßhofs. Wieder bezeugte der Türkensaal mit seiner eingelegten Renaissancedecke, seinen wandhohen Barockkonsolen und seinen nachgedunkelten Porträts das Wunder seiner Akustik, während hinter den Fenstern zur Rechten die