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Aktien, Genußscheine und ein paar ffute Vorsätze

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EMESE HUNYADY, OLYMPIASIEGERIN 1994 IN LILLEHAMMER:

Ich bin jetzt 28 Jahre alt und mache mir na- i türlich auch Sorgen über meine Zukunft. Allerdings verdiene ich in meiner Sportart Eisschnelllauf auch als Spitzensportlerin nicht soviel, daß ich gezielt ans Sparen denken könnte. In anderen Sportarten hat man es da sicherlich viel leichter. Ehrlich gesagt, habe ich noch gar keine Vorsorge-Strategie. Ich lebe derzeit eher von einem Tag auf den anderen.

INGRID KOROSPX:, ÖVP-GENERALSE-KRETÄRIN:

Neben dem gesetzlichen Pensionsanspruch habe für eine zusätzliche private Alters-Vorsorge gesorgt: In Form einer Lebens-Versicherung spare ich Kapital an, das ich nach Vollendung meines 60. Lebensjahres aktivieren kann. Ich glaube, daß jeder gut beraten ist, je nach eigenen Möglichkeiten eine private Altersvorsorge aufzubauen; politisch habe ich mich für die Errichtung von betrieblichen Pensionskassen eingesetzt, die leider viel zu wenig genützt werden. Private Vorsorge kann aber nicht die Pensionen aus den Mitteln der Sozialversicherung ersetzen, sondern immer nur als zusätzliche Einnahmequelle für den Lebensabend verstanden werden.

IRA MOLLAY, GESCHÄFTSFÜHRERIN TON GREENPMCE ÖSTERREICH:

Es ist immer wieder gut, an diese Frage erinnert zu werden. Ich halte Eigenvorsorge Für ein wichtiges Thema, da das staatliche Pensionssystem immer mehr an seine Grenzen stößt und die

Auffangmaß-nahmen völhg unzureichend sind. Ich persönlich nahe noch keine Vorsorgemaßnah-tnen getroffen, mein Job läßt mirar keine Zeit, darüber nachzudenken. Mit 33 Jahren bringen andere rhemen meine Saiten zum Schwin-gen als der „Lebensabend". Zum Beispiel Vorsorge zu treffen, daß nachkommende Generationen eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Dennoch meine ich, daß eine gute Eigenvorsorge so früh wie möglich beginnen sollte.

GEORG WAILAND, HERAUSGEBER DES „GEWINN":

Jeder in diesem Land, der auch spater noch finanziell sorgenfrei leben möchte, ist gut schmieden. Denn die Sozial versicherung, die große historische Verdienste hat, kann bestenfalls eine Mini-mal-Absicherung bieten. Neben einer Lebensversicherung eignen sich langfristig sicherhch Aktien und Anleihen und Immobilien sehr gut zur Eigenvorsorge, weil sie - wie die Statistik belegt - einen soliden realen Vermögenszuwachs ermöglichen. Wer sehr gut verdient, sollte auch legale Steuerspar-Möglichkei-ten wie bestimmte Betei igungen nützen - hier muß man sich aller-gings sehr gut auskennen, um nicht Schiffbruch zu erleiden. Wofür ich wenig Verständnis habe ist, wenn jemand ein ganzes Arbeitsleben lang überdurchschnittlich gut verdient und dann vom Staat beziehungsweise der Sozialversicherung erwartet, daß sie ihm seinen Lebensstandard in der Pension absichern. Das wird und kann nicht funktionieren.

ELMAR OBERHAUSER, ZIB-2-MODE-RATOR:

Muß ,man mit 47 Jahren schon vorgesorgt haben? Spaß beiseite: nicht wirklich. Und eigentlich hat mir Ihre I Anfrage wieder einmal ins Bewußtsein gerufen, daß da etwas auf mich zukeirunen könnte, was ich offensichtlich noch nicht sehr präsent oder ganz einfach verdrängt habe. Ich habe selbstverständlich eine Lebensversicherung und ein paar Genußscheine und ein paar Aktien. Das ganze natürlich nicht aus Vorsorgegründen, sondern eigentlich aus steuertechnischen Überlegungen. Daneben zahle ich monatlich für eine Zusatzpension. Und während ich diese Zeilen tippe, erscheint es mir eigenartig, daß zum Thema „Vorsorge für den Lebensabend" ausschheßlich materielle Überlegungen zutage treten. Ich werde nachdenken, wie ich mir darüberhinaus meinen Lebensabend vorstelle und hoffe, daß ich dafür ein paar Schienen legen kann. Wenn mir überhaupt ein Lebensabend beschieden ist und der Tag nicht gleich in die Nacht übergeht. Wofür hätte ich dann all diese Überlegungen angestellt?

EDUARD PLOIER, LEITER DES BLLDUNGSHAUSF^ PUCHBERG, FUR-CHE-MLTIIERAUSGEBER:

über die Finanzierung meines »Lebensabends denke auch ich selbstverständlich nach. Meine Vorsorge besteht darin, daß ich mich ' bemühe, trotzdem ich mir momentan mehr leisten könnte, im Aufwand be-scheidener zu leben, damit in der Pension der materielle „Abstieg" nicht so deutlich spürbar wird. Das ersparte Geld wurde so angelegt, daß in der Zeit des Ruhestandes jährhch ein Zuschuß zur Pension gesichert ist

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