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Sie seht mit 60 in Privatpension
Sparpakete, Pensionsreformen und wer weiß, wieviele Dinge noch auf uns zukommen ... Die künftige Finanzierung der staatlichen Pensionen wird für alle, besonders aber für die heute noch junge Generation immer fragwürdiger. Berechnungen zufolge werden im Jahr 2030 mehr als die Hälfte aller Österreicher über 50 Jahre alt sein: die Generation des „Babybooms” wird jener der nach dem „Pillenknick” Geborenen gegenüberstehen.
„Auf eine staatliche Pension kann ich mich nicht verlassen - eigentlich kann ich mich nur auf mich selbst verlassen”, meint eine der Interviewpartnerinnen von Miriam Özalp, der jungen Journalistin, die die Pensionsproblematik in ihrem Buch vor allem aus dem Blickwinkel der Frau darstellt und das Thema „Private Pensionsvorsorge” locker und leicht verständlich darstellt.
Frauen erhalten heute durchschnittlich um 40 Prozent niedrigere Pensionen als Männer, fast die Hälfte der Frauenrenten liegt unterhalb der Armutsgrenze und jede fünfte Öster-
Vor allem Frauen müssen rechtzeitig privat für ihren Lebensabend Vorsorgen. Jede fünfte Österreicherin über 60 hat heute keine eigene Rente. reicherin über 60 hat überhaupt keinen Anspruch auf eine eigene Pension. Frauen, deren Ehen scheitern, stehen in vielen Fällen selbst nach Jahrzehnten, in denen sie ihre Familie betreut und versorgt haben, ohne Geld da und haben keine Unterhaltsansprüche.
Die junge Autorin stellt in ihrem Buch nicht nur das gegenwärtige Pensionssystem und alternative Modelle vor, sondern schildert auch verschiedene Frauenschicksale aller Gesellschafts-, Alters- und Berufsgruppen. Anhand dieser stellt sie dar, wie wichtig eine private Vorsorge sein kann.
So erzählt sie etwa von einer 37jährigen Mutter, deren Mann ihr eine lebenslange Bente von rund 8.500 Schilling sichert. Er hat für sie eine private Pensionsversicherung abgeschlossen, damit sie sich auch weiterhin nur um ihre Kinder und die Familie kümmern kann, da sie deshalb ihren Beruf aufgegeben hat.
Doch auch ein unerfreuliches Beispiel schildert die Journalistin. Eine Frau, die ebenfalls für die Erziehung ihrer Kinder den Beruf aufgegeben hat, läßt sich im Alter von 46 Jahren scheiden. Ihr Mann hat trotz seines guten Einkommens nicht für sie vorgesorgt. Nur dank ihrer Eigentumswohnung kann sie sich jetzt noch die Prämien für eine kleine Privatpension leisten, denn Unterhaltszahlungen bekommt sie von ihrem geschiedenen Mann keine.
Wie man die private Pensionsvorsorge richtig plant, stellt die Autorin in einem weiteren Kapitel dar. Um die Aufstellung der monatlichen Lebenshaltungskosten zu erleichtern, hat sie Tabellen zusammengestellt, anhand derer man sich leicht ausrechnen kann, wieviel im Monat für eine private Vorsorge übrigbleibt.
Ebenfalls im Buch zu finden sind konkrete Versicherungsbeispiele.
Eine heute 30jährige Frau etwa erhält von ihrem 60. Geburtstag an bis zu ihrem Lebensende eine monatliche Rente von 3.854 Schilling. Dafür muß sie 30 Jahre lang monatlich 700 Schilling in ihre „private Pensionskasse” einzahlen.
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