„Wir tragen Verantwortung“ überschrieb der ÖAAB seinen 14. Bundestag am Wochenende in Innsbruck. Schon in der Pressekonferenz zum Auftakt ließ Obmann Alois Mock erkennen, wie weit man sich diese Verantwortung vorstellt: Es gebe Hinweise, sagte er, daß sich die Fälle von Gesinnungsterror am Arbeitsplatz mehren. Man werde die Frage gesetzlicher Maßnahmen zum Schutz der Meinungsfreiheit am Arbeitsplatz aktualisieren.Den zweiten starken Akzent setzte der geschäftsführende Bundesobmann Herbert Kohlmaier, als er zur „Innsbrucker Deklaration des ÖAAB“ befragt wurde, in der „ein
In diesen Tagen wurden der österreichischen Öffentlichkeit die neuesten Daten der Zahlungsbilanzentwicklung im Jänner 1978 sowie eine detaillierte Studie über die Zahlungsbilanz des Jahres 1977 bekannt.Vergleicht man die jüngste Analyse der Nationalbank über die Zahlungsbilanz des Jahres 1977 mit der ihr entsprechenden Studie der Zahlungsbilanzentwicklung des Jahres 1976, so fallen einem bestimmte Stehsätze auf, die sich seit 1976 kaum verändert haben.So hieß es schon vor einem Jahr: „Die außerordentlich hohen Importe der österreichischen Wirtschaft lassen sich vor allem auf die
„Die Oesterreichische Nationalbank verfügt nur noch über geborgte Devisenreserven. Wären in den letzten Jahren nicht in einem so großen Ausmaß Kredite im Ausland aufgenommen worden, hätte sie bereits ihre Goldreserven oder ihre Kreditfazilitäten beim Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen müssen“, erklärte der ehemalige Notenbankpräsident und Finanzminister Dr. Wolfgang Schmitz vor dem Akademikerbund in Wien.Einer geringfügigen Zunahme der Devisenreserven der Nationalbank vom Jahresbeginn 1974 auf Anfang 1978 von rund 33,2 Milliarden Schilling auf rund 34,8 Milliarden
Die in diesen Tagen bekanntgewordenen Handelsbilanz-, Fremdenverkehrs- und Zahlungsbilanzdaten haben alle pessimistischen Prognosen der Schwarzseher unter den Zahlungsbilanzpropheten noch übertroffen. Manche der als Schwarzmaler denunzierten Experten hatten in Wirklichkeit eine rosarote Brille auf.Jüngst, im Dezember 1977, schätzte das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung das Handelsbilanzdefizit des Jahres 1977 auf 68,7 Milliarden Schilling. Jetzt wissen wir, daß es 71,4, Milliarden Schilling geworden sind, um 18,8 Milliarden Schilling mehr als 1976,undschondamals
Nach einer raschen Aufwärtsentwicklung vor und nach der Jahreswende 1976/77 ist die internationale Konjunktur im Sommer 1977, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, wieder ins Stocken geraten. Einige große Länder begannen schon mit einer Stabilisierungspolitik, ehe noch der konjunkturelle Wachstumsprozeß sich voll entwickeln konnte und obwohl die Arbeitsmarktprobleme noch nicht gelöst waren. Damit sollte einerseits die Gefahr eines neuerlichen Inflationsstoßes abgewehrt werden (Bundesrepublik Deutschland) anderseits die außenwirtschaft-liehen Probleme von Frankreich, Großbritannien und
Die jüngste Regierungsklausur, die die österreichische Öffentlichkeit mit neuen wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Lösung der vielen anstehenden Probleme vertraut machen sollte, brachte nur eine Bestätigung des alten Sprichwortes, es kreißten die Berge, und heraus sprangen zwei kleine Mäuse, eine Investitionsprogramm-Maus, die andere graue Zins-Maus genannt.Das Mäuschen „10-Jahres-Investi-tionsplan“ hatte eigentlich schon im Oktober die Katze gefressen, wie der „Kurier“ penibel recherchierte: „Dasselbe Programm wurde schon Anfang Oktober dem Nationalrat zugeleitet, als
Im Zeichen der Rückbesinnung auf die „alten Grundwerte“ stand kürzlich eine recht bemerkenswerte Ideologie-Veranstaltung des oberösterreichischen Akademikerbundes in Altmünster. Der Innsbrucker Wirtschaftstheoretiker Professor Frank Münnich entzog in seinem Vortrag allen Zweifeln, ob es überhaupt eine bürgerliche Ideologie gebe und welche Wertvorstellungen sie besetzen und behaupten könne, den Boden: „Im christlich-abendländischen Raum ist der Kanon der Grundwerte seit 2000 Jahren bekannt“.Seit fast 2000 Jahren wissen wir, daß es um Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität
Nach sieben Jahren sozialistischer Wirtschaftspolitik ist die österreichische Zahlungsbilanz so tief rot geworden, daß man eine historisch vergleichbare Situation erst in den Jahren 1951 und 1952 findet, vor dem großen Sanierungswerk von Prof. Reinhard Karnitz. Leider ist aber in der ganzen großen sozialistischen Partei kein Wirtschaftsprofessor in Sicht, der, so wie einst Professor Karnitz für die ÖVP, nun für die SPÖ-Regierung mit Mut, Entschlossenheit und einem klaren Ziel vor Augen die Sanierung der österreichischen Zahlungsbilanz vorantreiben würde.Die von der Regierung nach der
Österreichs verstaatlichte Industrie, mit branchenmäßigen Schwerpunkten in den Bereichen Stahl, Buntmetalle, Elektroindustrie und Chemie, steht vor großen Problemen: Gerade in ihren besonders beschäftigungsintensiven Bereichen wie Stahl, Edelstahl und Buntmetalle hat die konjunkturelle wie strukturelle Entwicklung zu außerordentlichen Schwierigkeiten geführt, die in absehbarer Zeit nicht zu bewältigen sind. Selbst die Lage in der Chemiebranche wird schwieriger.Die Ursache für die Verschlechterung sind teils konjunktureller, teils struktureller Art. Weltweite Uberkapazitäten im
In der letzten Septemberwoche hielt die Weltbankgruppe wieder gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds ihre Jahresversammlung ab. Zur Weltbankgruppe gehören die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank), die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) und die Internationale Finanz-Corporation (IFC).Während die Weltbank, gegründet nach dem Zweiten Weltkrieg zur Finanzierung des Wiederaufbaus der vom Krieg zerstörten Staaten, auch heute noch wie eine gute Bank agiert und nur Kredite einräumt, wenn sie davon überzeugt ist, der Kreditnehmer werde sie einmal
Wenn in diesen Tagen der Herr Bundeskanzler, sein Finanzminister und der Gewerkschaftsbundpräsident über die Abwertungsspekulation gegen den österreichischen Schilling sprechen, dann glaubt der informierte Zuhörer seinen Ohren nicht zu trauen. Hier wird systematisch eine neue Dolchstoßlegende für das Versagen der sozialistischen Wirtschaftspolitik während der letzten sieben Jahre aufgebaut.Wer sind und wo sitzen denn die wirklichen Urheber der jüngsten Abwertungsspekulation? Wieso kommen gewisse Daten über Devisenabflüsse überhaupt in die Öffentlichkeit? Laut dem letzten
Am 19. und 20. September fand auf dem Kahlenberg eine Regierungsklausur statt, die sich mit der aktuellen budget- und wirtschaftspolitischen Situation Österreichs beschäftigte. Doch soweit man vom Kahlenberg aus auch den internationalen Konjunkturhorizont absuchte, es zeigte sich kein Entsatzheer, kein Konjunkturaufschwung. Daher muß die vom Budget- und Zahlungsbilanzdefizit belagerte Regierung Kreisky nun selbst die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zur Behebung der selbstverschuldeten Krise in Angriff nehmen.Der Bundeskanzler, der die Entwicklung schon vor einigen Jahren, etwa 1973 und
. Nachdem sich die österreichische Bevölkerung en die Budget- und Zahlungsbilanzkrisen als permanente Errungenschaften der gegenwärtigen Regierung gewöhnt hat, erfaßt jetzt der Krisenwind auch die Landwirtschaft.Ausgelöst wurde die schwierige Situation der österreichischen Landwirtschaft durch eine völlig phantasielose Agrarpolitik, die weder die steigenden Milchüberschüsse noch die zunehmenden Agrarimporte verhindern konnte.Stieg im Jahre 1976 das agrarische Handelsbilanzdefizit schon auf 11,1 Milliarden Schilling an, so belief es sich im ersten Halbjahr 1977 bereits auf 7,4
Das von der deutschen Bundesregierung für das Jahr 1977 anvisierte Ziel einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 850.000 Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt ist inzwischen unerreichbar geworden. Im Jahresdurchschnitt 1977 wird die Arbeitslosenzahl zwischen 1 bis 1,1 Millionen Arbeitsuchenden liegen. Obwohl die Zahl der Arbeitslosen im Monat August 1977 gegenüber dem Vormonat Juli mit 973.000 unverändert blieb, ist dies gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Verschlechterung. Ging im Jahre 1976 die Arbeitslosenzahl von Jänner bis September kontinuierlich zurück, so wurde in diesem Jahr
Seit Bundeskanzler Bruno Kreisky in einem Interview mit der Kronenzeitung die Budgetprobleme mit der Steuerverweigerung der Selbständigen in Zusammenhang gebracht und behauptet hat: „Diese Steuerhinterziehung hat in den letzten Jahren ungeheuer zugenommen“, hat sich die Empörung bei allen ordentlich und pünktlich ihre Steuern zahlenden Selbständigen nicht gelegt.So wie viele Diskussionsbeiträge des Bundeskanzlers in den letzten Monaten nicht nur den Nagel auf den Kopf, sondern auch den Daumen treffen, so ist es auch hier unklar, wer letztlich in die hastig gegrabene Grube fallen
Es ist was los mit der Zahlungsbilanz.“ Dieser Ausspruch des für die Zahlungsstatistik der österr. Nationalbank verantwortlichen Direktors Dr. Philipp Rieger, anläßlich der Veröffentlichung der Daten für das erste Halbjahr 1977, zeigt mehr als alle anderen offiziellen Erklärungen, wie rasch sich die Krise der österreichischen Zahlungsbilanz von Monat zu Monat verschärft.Als in der „Furche“ bei der Besprechung der Ergebnisse der Zahlungsbilanz vom Mai 1977 vorhergesagt wurde: „Sollte sich diese Entwicklung im Juni fortsetzen, würde das Handelsbilanzdefizit des ersten
,,Erfolge - Probleme - Chancen“ - so der Titel einer 212 Seiten starken neuen Broschüre des Finanzministeriums. Sie verkauft die „Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers und des Hetrn Finanzministers zur wirtschaftlichen Lage“ und den „Bericht der Bundesregierung zur wirtschaftlichen Lage der österreichischen Wirtschaft“ an den Nationalrat der Öffentlichkeit ein zweites Mal.Historisch Großes muß wiederholt werden.Denn alle diese Erklärungen könnte man auch in den stenographischen Protokollen über die Sitzungen des Parlaments vom 16. und 17. Juni 1977 nachlesen. Die
Seit Präsident Nixon am 15. August 1971 die Bindung des US-Dollar an das Gold’ löste, den US-Dollar gleichzeitig durch eine Sondersteuer auf Importe abwertete, ist die sommerliche Sauregurkenzeit zu einer Vegetationsperiode für jede Art von Währungsgerüchten geworden. Spekulationen über Ab- und Aufwertungen der verschiedenen Währungen nehmen breiten Raum in der Berichterstattung ein, als ob die Aufwertung der DM um ein weiteres halbes Prozent die Urlaubsausgaben der deutschen Touristen in den Ferienparadiesen der ganzen Welt entscheidend beeinflussen würde.Während in früheren
Wie schon Dr. Wolfgang Schmitz, ehemals Finanzminister und Notenbankpräsident, in der letzten FURCHE geschrieben hat, ist derzeit eine Budgetsanierung ohne Kurskorrektur der gesamten österreichischen Wirtschaftspolitik unmöglich. Diese Kurskorrektur müßte aber so einschneidend sein, daß sie wahrscheinlich nur von einer Koalition der Großparteien durchgezogen werden könnte.Die Budgetvorschau für die Jahre 1976 bis 1980 des Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen wurde deshalb auch von Schmitz als eines der bedeutendsten politischen . Dokumente seit langem bezeichnet.Während in den
Am 1. Juli 1977 sind die letzten Zollschranken zwischen Österreich und der Europäischen Gemeinschaft im industriell-gewerblichen Sektor gefallen. Auf Grund des Freihandelsabkommens zwischen den Staaten der EG und der EFTA wird zwischen 16 europäischen Staaten mit insgesamt 300 Millionen Einwohnern die Zollfreiheit in diesem Sektor verwirklicht. Handelsminister Staribacher erwartet sich spürbare Verbilligungen bei Haushaltsartikeln und Autos.Wer jetzt als Wochenendurlauber in einen der EG-Staaten einkaufen fährt, kann für seinen persönlichen Gebrauch Waren im Wert von insgesamt 7500