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Filialkirche Oberlisse-Gerasdorf

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Die Lage des Bauplatzes der Filialkirche in Oberlisse, an der Stamsmersdorferstraße zwischen Kay dn-Weg und Beethoven-Weg, wurde sowohl in bezug auf den Erfassungsraum — also das Siedlungsgebiet — als auch in bezug zur Hauptstraße denkbar günstig gewählt. Die Anlage des Kirchenplatzes unterbricht die Verbauuing des geraden Straßenzuges auf einer Seite, erweitert den Straßenraum und bringt mit der zurückgesetzten Kirchenfassade einen starken Akzent in das Straßen- und Ortsbild. Aber nicht nur vom städtebaulichen Standpunkt, sondern auch vom Gesichtspunkt des Gläubigen, der die Kirche von der Straße her betritt, stellt sich die Anlage organisch dar. Im gleichen Niveau mit dem Gehsteig bietet der Kirchenplatz Raum für Gottesdienst und kirchliche Feierstunden im Freien, wird so zum Andachts- und Weiheraum und steht dabei über das große Prozessionstor mit dem Altar des Kirchenraumes in naher Verbindung.

Im Inneren des Kirchenraumes ist der Altar optisch und geometrisch im Zentrum als Opfertisch aufgebaut. Die gläubige Gemeinde umschließt den Altar von drei Seiten, während an der vierten Seite die Sessio für Priester und Assistenz aufgestellt ist. So bietet sich für die Eucharistiefeier ein wirklich christozentrisches Bild dar: Priester und gläu-ges Volk schließen den Kreis um den Tisch des Herrn. Baulich wird diese Anordnung durch den streng quadratischen Grundriß des Kirchenraumes erzielt. Bestimmend für die zentrale Raumgliederung sind auch Lichtführung und Raumhöhenanordnung. Während der Laienraum niedrig gehalten ist, wird der Altarraum hochgeführt und erhält über die Dachkrone — eine buntverglaste Betonmaßwerkwand — sein Licht von oben. Die vier die Dachkrone tragenden Betonpfeiler grenzen dabei den am hellsten beleuchteten Altar-und Kommunionraum vom Andachtsraum ab. Der Priester, der die heilige Messe in diesem neuen Gotteshaus dem Volke zugewendet feiert, hat nahe Verbindung zu Sakristei und Seelsorgerauim, welche auch von außen zugänglich sind. Ein kleiner Empfangs- und Warteraum mit den angeschlossenen sanitären Räumen führt in den ebenerdig angeordneten großen Pfarrsaal mit Vorbereitungsraum, und au dem im Keller liegenden Ping-pong- und Spielraum für die Jugend. Hier befinden sich auch Abstell- und Brunnenkeller.

Nach außen tritt das gesamte Bauobjekt ebenerdig in Erscheinung und wird von der Dachkrone überragt. Diese trägt als weithin sichtbare Bekrönung das Christkönigskreuz. In die dem landschaftlichen Charakter der Siedlung angepaßte Außengestaltung wurden Autoabsteilplätze und eine kleine Spielfläche für Kinder eingefügt.

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