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THEATER

Claus Peymann, 80

"Du bist beides, der 'Ignorant und der Wahnsinnige'", so charakterisierte ihn Maria Happel sehr passend. "Die Wiener haben mich gehasst, als ich in Wien war, jetzt lieben sie mich, als ob ich schon gestorben wäre", sagte er selbst einmal. Seine Karriere als Regisseur und Theaterleiter begann er 1966 bis 1969 als Oberspielleiter am Theater am Turm in Frankfurt, 1970 begründete er mit der Uraufführung von Thomas Bernhards erstem Theaterstück "Ein Fest für Boris" am Hamburger Schauspielhaus seine langjährige Arbeitsbeziehung zu dem österreichischen Autor. 1971 gründete er zusammen mit Peter Stein die neue Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin. Ab 1974 war Peymann als Schauspieldirektor an den Württembergischen Staatstheatern in Stuttgart tätig, 1979-86 leitete er das Schauspielhaus in Bochum, 1986-99 dann das Wiener Burgtheater. 252 Premieren, darunter 51 Uraufführungen, fanden in dieser Zeit statt -und nicht immer fanden die spektakulärsten Aktionen auf der Bühne statt, etwa die Auseinandersetzungen rund um die Uraufführung des Bernhard-Stücks "Heldenplatz". Ab 1999 leitete er Brechts einstiges Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, wo er demnächst abtritt, nicht ohne seinen Nachfolger Oliver Reese zu kritisieren. Am 7. Juni feiert Claus Peymann seinen 80. Geburtstag.

MEDIEN

Obfrau des Pressvereins

Die Publizistin Gudula Walterskirchen ist neue Obfrau des Pressvereins der Diözese St. Pölten und damit Herausgeberin der Niederösterreichischen Nachrichten und der Burgenländischen Volkszeitung. In den vergangenen Jahrzehnten hatten dieses Amt ausschließlich Priester inne, mit Walterskirchen steht nun erstmals in der 143-jährigen Geschichte des Pressvereins eine Frau an der Spitze. Walterskirchen ist in St. Pölten geboren und aufgewachsen. Nach der Matura übersiedelte sie zum Studium der Geschichte und Kunstgeschichte nach Graz. Nach dem Abschluss war sie in der Katholischen Aktion der Diözese Graz-Seckau und in der Folge beim NÖ Hilfswerk tätig. In dieser Zeit veröffentlichte die promovierte Historikerin ihr erstes Sachbuch. Im Jahr 2000 wechselte Walterskirchen zur Tageszeitung Die Presse mit dem Schwerpunkt Innenpolitik. 2005 entschloss sie sich zu einer freiberuflichen Tätigkeit als Publizistin und Autorin zeitgeschichtlicher Bücher.

THEATER

Rainer Frieb

Geboren am 25. Jänner 1949 in Starnberg (Bayern), studierte er von 1969 bis 1972 Schauspiel in München, seine Engagements führten ihn ans Hamburger Schauspielhaus. Von 1987 bis 1990 war er Mitglied des Wiener Theaters "Der Kreis" von George Tabori, in dessen freier Theatergruppe er schon 1980 bis 1982 mitgewirkt hatte. Ab 1990 war Frieb an Hans Gratzers Schauspielhaus Wien und ab 1992 regelmäßig am von Emmy Werner geleiteten Volkstheater zu sehen. 2005 bis 2015 war er festes Ensemblemitglied am Volkstheater. Der Schauspieler starb in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai nach schwerer Krankheit. Noch für diesen Sommer war seine Mitwirkung in Henrik Ibsens "Baumeister Solness" in der Regie von Joseph Lorenz in Reichenau geplant gewesen, im Vorjahr war er dort in "Doderers Dämonen" in der Regie von Hermann Beil zu erleben.

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