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Erweiterung der Kirche St. Leonhard

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Die Stadtpfarre St. Leonhard zählt gegenwärtig 12.544 Katholiken. Die Zuwanderung ist enorm. Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche faßt kaum 400 Personen. Sie verfügt über 172 Sitzplätze und 220 Stehplätze. Die Frage, ob Erweiterung der Kirche oder nicht, ist mit einem überzeugten Ja zu beantworten. Im Jahre 1938 habe ich mich über Auftrag des verstorbenen Herrn Stadtpfarrers Kanonikus Mon-signore Leopold Haas erstmalig mit dem Vergrößerungsgedanken beschäftigt. Der Krieg verhinderte jedoch jede Verwirklichung. Gleich nach Kriegsende ließ Msgr. Haas das Vergrößerungsobjekt wieder aufleben. So wurde in einer Sitzung des Kunstrates am 18. Dezember 1952

mein erstes Projekt, das eine elliptische Erweiterung vorsah, genehmigt. Da es in absehbarer Zeit wegen Fehlens finanzieller Mittel nicht zum Bau kam, war noch Zeit, über das Projekt zu brüten. Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat dann einen Vorschlag mit oktagonem Grundriß erbeten. Dieser wurde von mir erstellt und hat die Zustimmung aller zuständigen Stellen gefunden.

Es war selbstverständlich, die Gestaltung dieses Zubaues im Geiste unserer Zeit zu bilden. Das Dach spannt sich zeltartig über die mit farbigem Glas ausgefachten Außenwände des Oktagons. Besondere Sorgfalt in der formellen und konstruktiven Durchbildung wird dem

Durchbruch an der alten Kirche, nämlich der Vereinigung des Chorschlusses mit dem neuen Schiff, beigemessen werden. Die Richtlinien für die Innengestaltung und Einrichtung der neuen Kirche hat Stadtpfarrer Lambauer anläßlich seiner Studienfahrt durch Deutschland gegeben. Den Altar, etwas aus der Mitte gerückt, wird die Gemeinde von drei Seiten umgeben. Er wird so gestellt und gebaut, daß der Priester von beiden Seiten zelebrieren kann. Die Bänke unterm Kirchenchor werden entfernt werden und vorne Aufstellung finden. An ihre Stelle kommen zwei neue Beichtstühle, die ganz geschlossen sind. Die bisherige Sakristei wird Beichtkapelle, in der weitere zwei Beichtstühle untergebracht werden. In der neuen Kirche wird kein Beichtstuhl sein. Die barocke Rundkapelle, in der jetzt die Beichtstühle stehen, wird zur Taufkapelle gemacht. Der vergrößerte Kirchenraum wird um 500 Besucher mehr aufnehmen können. Der neue Raum wird nette Bänke erhalten, die in der Tönung auf die Lärchenholzdecke abgestimmt sind.

Die Baudauer war aus technischen und finanziellen Gründen auf drei Jahre anberaumt. Im ersten Baujahr wurde im wesentlichen der Rohbau ausgeführt, im zweiten Baujahr wurde der Rohbau vervollständigt und der Sakristeirohbau errichtet. Im dritten Baujahr sollen Kirche und Sakristei den Innenausbau erhalten, und die Verbindung von Alt- und Neukirche wird hergestellt werden, damit der vollendete Bau im späten Sommer dieses Jahres die Weihe durch den hochwürdigsten Bischof erhalten kann.

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