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Farbe und Form Alpen-Adria-Galerie, Klagenfurt Hätte die Politik nicht die Entwicklung der Kunst brutal unterbrochen, wäre es heute viel deutlicher, dass die abstrakte Malerei in Österreich vor einem Jahrhundert begann. Eine Ausstellung in der Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt zeigt in didaktisch kluger Weise Wurzeln und heutige Ausprägung. Unter dem Titel "Farbenlust und Formgedanken" sind zehn Schwerpunkte gesetzt, von der Entfaltung des Ornaments bis zur konzeptuellen Kunst.

Die Anordnung der durchwegs exquisiten Bilder und Objekte zeigt Ähnlichkeiten über die Jahrzehnte hinweg , ein Beweis, dass große Kunst immer ihre Ahnenreihe hat. So etwa korrespondiert eine "Räumliche Komposition" von Otto Erich Wagner aus 1924 mit Alfons Schillings Raumbild von 1992. Elisabeth Karlinsky löste 1927 den Körper der "Tänzerin" in geometrische Figuren auf, ähnlich wie Wander Bertoni es 1956 mit seiner Stahlskulptur tut. Anregungen wurden auch aus dem Material bezogen, von Kolo Mosers Tunkpapier bis zu Michael Kienzers Glasobjekt. (bis 29.April) Christa Höller Stärke und Mut Jüdisches Museum, Wien Mit jüdischen Jugendbewegungen beschäftigt sich derzeit eine Ausstellung in Wiens Jüdischem Museum. Unter dem Titel "Sei stark und mutig!" wird deren Rolle als jüdische Gegenwelt zu "Wandervögeln" und Pfadfindern aufgezeigt. Zivilisationskritische Reaktion auf die Modernisierung, Rückkehr zur Natur, Abkehr von gesellschaftlicher Anpassung und den Traditionen prägten auch jüdische Jugendorganisationen. Politisch waren sie verschieden ausgerichtet, aber sie alle stärkten für die Auseinandersetzung mit einer antisemitischen Umwelt.

Im Gefolge der zionistischen Zielsetzungen entstand beispielsweise im zweiten Wiener Gemeindebezirk ein Stadtkibbutz, der durch die Vermittlung handwerklicher und bäuerlicher Fertigkeiten und der hebräischen Sprache für die Auswanderung nach Palästina vorbereiten sollte. Auch noch nach dem "Anschluss" boten die Jugendbewegungen bis 1941 relative Geborgenheit.

Anhand vieler Fotos aus Privatbesitz, geretteter Erinnerungsstücke, Dokumente und aufgezeichneter Interviews kann der Besucher jüdischem Leben nachspüren. (Bis 6.Mai) Leonore Rambosek Kaiser und König Nationalbibliothek, Wien Ungarn feiert heuer das Millennium der Staatswerdung. Vor 1.000 Jahren wurde Fürst Vajk zum König gekrönt. Als Heiliger Stephan ist uns der Gründer eines christlichen ungarischen Staates wohl bekannter. In der Österreichischen Nationalbibliothek hat man sich mit dem Collegium Hungaricum der rund 400 Jahre währenden gemeinsamen Geschichte angenommen und eine "historische Reise" zusammengestellt: "Kaiser und König. Eine historische Reise. Österreich und Ungarn 1526-1918" Die Habsburgischen Herrscher, in Personalunion Könige von Ungarn und deutsch-römische beziehungsweise später österreichische Kaiser, dienen in dieser Ausstellung als Leitfiguren, damit sich auch der historisch weniger bewanderte Besucher im Labyrinth der Geschichte zurecht findet. Aus Ungarn wurden wertvolle Leihgaben zur Verfügung gestellt und mit hiesigen ergänzt. Herausgegriffen sei ein Adelsbrief von 1548 mit Miniaturen und eine lebensgroße Darstellung Ferdinand III. in ungarischer Kleidung. (Bis 1. Mai 2001) Maria Gabriela Martinkowic

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