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Ungarisch Ungarn-Ausstellungen, Wien Ungarn feiert heuer 1.000 Jahre Staatsgründung. Immerhin 400 Jahre davon, von 1526 bis 1918, verbrachten Ungarn und Österreich zusammen in einem Reich. Kein Wunder, dass das ungarische Millennium auch in Wien Thema mehrerer Ausstellungen ist: "Kaiser und König" im Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek erinnert an die Habsburger, die gemeinsamen Herrscher, die sowohl - zuerst deutsche, später österreichische - Kaiser, als auch Könige von Ungarn waren (9. März bis 1. Mai). "Königliche Krönungen in Preßburg" im Collegium Hungaricum beschäftigt sich mit der Rolle jener Stadt, in der bis 1830 elf ungarische Könige gekrönt wurden (12. März bis 5. April). Einen Monat später beschäftigt sich ebendort "Wien und der ungarische Geist" mit Wiens Rolle in der Entwicklung der ungarischen Wissenschaft und Kultur, die eine zentrale war (10. April bis 11. Mai). "Gemeinsam gegen die Osmanen" im Österreichischen Staatsarchiv schließlich behandelt jene zwei Jahrhunderte, in denen Ungarn als Europas Schutzschild gegen die osmanische Expansion fungierte (14. März bis 31. Mai).

Michael Krassnitzer Steirisch Belvedere, Wien Ein Kunstwerk von europäischem Rang kehrt ins Grazer Schloss Eggenberg zurück: der um 1470 entstandene Flügelaltar, bestehend aus 13 Tafelbildern.

Die Mitteltafel zeigt Maria mit dem Kind, begleitet von den Heiligen Fabian und Sebastian, auf den Seitentafeln stehen weibliche und männliche Heilige. Der Altar stand ursprünglich in der gotischen Kapelle des Schlosses, das seit Mitte des 18. Jahrhunderts Besitz der Familie Herberstein war. 1927 wurde er in die USA verkauft, die Kapelle diente als Abstellraum. Erst vor vier Jahren wurden die Altartafeln wieder entdeckt und durch eine Sonderfinanzierung des Landes Steiermark zurückgekauft. Ihr schlechter Zustand machte eine umfangreiche Restaurierung notwendig, die vom Bundesdenkmalamt ausgeführt wurde.

Bis 25. März ist der Altar im Unteren Belvedere in Wien zu besichtigen, ehe er in die mittlerweile ebenfalls restaurierte gotische Kapelle zurückgebracht wird. Er ist dann einer der wenigen gotischen Altäre, die noch an ihrem ursprünglichen Ort stehen.

Christa Höller Indisch Mak, Wien Nach der indischen Plakatmalerei widmet sich das Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK) abermals der indischen Alltagskultur. Die Ausstellung "From Goddess to Pin-up" präsentiert Ikonen des Weiblichen in der indischen Kalendermalerei - eine Kunst, die zu Beginn der achtziger Jahre ihr Ende fand, mittlerweile aber in Form von Reproduktionen wieder ähnlich weit verbreitet ist, wie während ihrer Blütezeit.

Auf Kalendern, Postkarten und Posters werden dabei religiöse, politische und erotische Motive ausgeführt. Im Hinduismus sind viele weibliche Rollenmodelle zu finden, von der Mutter bis zur Verführerin, insofern ist der Weg von der Göttin zum Pin-up kein sehr weiter: Die mythologische Episode, wie der Gott Krischna badenden Hirtinnen die Kleidung stiehlt, war seit jeher ein beliebtes Sujet. Badende Schönheiten mit nassen, am Körper klebenden Kleidern haben es den indischen Männern offenbar am meisten angetan - bei weltlichen Darstellungen ebenso wie bei religiösen.

Michael Krassnitzer

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