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Unbedingt Die Kinderoper "Das Traumfresserchen" von Wilfried Hiller hatte am vergangenen Sonntag im Zelt von Architekt Holzbauer auf der Terasse der Wiener Staatsoper Premiere. Das Projekt verbindet eine leicht faßliche Geschichte von Michael Ende mit eingängigen Melodien, kindgerecht aber nicht kindisch inszeniert von Michael Sturminger und großartige, auf Textverständlichkeit bedachte Solisten. Allen voran Heinz Zednik, der sich in der Titelrolle sichtlich wohlfühlt. Gottfried Hornik und Ildiko Raimondi als Monarchenpaar von Schlummerland bieten genauso wie Renate Pitscheider komödiantische und gesangliche Leistungen auf hohem Niveau. Insgesamt ein idealer Weg um den Kleinen die Oper spannend und lebendig nahezubringen. Unbedingt hingehen! Markus Cerenak Unerwünscht Ein illegaler Grenzgänger wird gejagt und drängt in die karge Stube der Schneiderin Margreth. Ist mit ihm ihre Jugendliebe zurückgekommen? Das alte Mädchen bietet Heirat gegen Unterschlupf. Doch den Polterabend mit den Dorfbewohnern überlebt der Fremde nicht. Hansjörg Schneiders Stück "Der Irrläufer", das im Wiener Volkstheater in den Bezirken zur österreichischen Erstaufführung kam, könnte das Grauen lehren. In Wolfgang Palkas konturloser Inszenierung kommt es nur zu gebremstem Spiel. Im Ensemble gefällt Johanna Mertinz. Sie zeigt eine Frau, die blind für jede Gefahr, auf die Erfüllung eines einst - von wem immer - gegebenem Glücksversprechens besteht. Glaubhaft vermittelt Peter Uray den im Netz unerfüllter Sehnsüchte und dumpfem Fremdenhaß verfangenen Flüchtling. Annemarie Klinger Unplausibel Erfolgreicher Saisonbeginn in Klagenfurt mit Jules Massenets Oper "Manon": Hausherr Dietmar Pflegerl verlegt als Regisseur die Handlung in die zwanziger Jahre - wenig plausibel, denn Besserungsanstalten für strauchelnde Kleriker und Deportation gab es damals nicht mehr. Doch sensible Personenführung machte die emotionellen Konflikte deutlich. Die schöne Sonora Vaice sang die Titelpartie mit leuchtendem Sopran und spielte eine facettenreiche Frau. Ihr Des Grieux war Claude Pia mit hellem, etwas schmalem Tenor. Als Schauspielerinnen lieferten Cecile de Roever, Lorena Espina und Daniela Pini ein Kabinettstück. Das Orchester unter Michael Gütteler wandelte eher auf einer Bergstraße als auf einem Boulevard. Kostüme von Annette Zepperitz und Bühnenbild von Bernd-Dieter Müller gaben Stimmung. Christa Höller Unwiderstehlich Mit einer zu Recht bejubelten österreichischen Erstaufführung, mit "EiferSucht" von Esther Vilar, eröffnete die Elisabethbühne Salzburg ihre Spielzeit. Die drei Damen, zwischen denen ein Herr als Trophäe herumgereicht wird, führen in der elegant ausgestatteten Studiobühne auf drei Ebenen vor, wozu sie Eifersucht befähigt: Die Anwältin Helen Ulrike Arp), seit 18 Jahren Erstbesitzerin des Mittfünfzigers Laszlo, erhält von der alleinstehenden Architektin Yana (Elke Hartmann) das Fax: "Geben Sie ihn frei!" Aöls Dritte tritt Iris (Sandra Bayrhammer), eine buddhistische Indologie-Studentin, in den Kampf um den Unwiderstehlichen ein. Grazyna Dylag inszenierte dieses empfehlenswerte Furioso. Franz Mayrhofer

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