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Manchmal entwickeln Minderheitenthemen eine eigene Dynamik: Statt Verständnis und Toleranz für berechtigte Anliegen zu wecken, lösen sie in weiten Teilen der BevölkerungBefremden oder bestenfalls Erstaunen oder Belustigung aus. Derartiges zeigt sich eben beim Thema Homosexualität.

Seit Wochen ist das Thema medialer Dauerbrenner. Ob in London, Berlin oder Wien, der Schwulen- und Lesbenwanderzirkus defiliert durch die Straßen: Christopher-Street-Day, diverse Regenbogenparaden, ein schrilles Volk scheint die Metropolen zu adeln. Wien dekoriert sogar die Straßenbahnen mit Regenbogenfähnchen, dem Symbol der Homosexuellen, auch von Bezirksämtern flattern die Erkennungszeichen der Schwulen- und Lesbenbewegung. Der ORF zelebriert den Life-Ball im Rathaus mit Bildern von glückseligen Homo-Paaren im Hochzeits-Look, ganz nach holländischem Vorbild. Österreichs Toleranz-Promis schneiden die rote Herzerl-Torte an, im Hintergrund Herr Häupl mit Dagi am Parkett. In Seitenblicken wird dem Publikum lebensnaher Aufklärungsunterricht erteilt. Man tut Dinge, für die andere die Öffentlichkeit lieber meiden. Dabei geben halb oder ganz Nackte Antwort auf alles Mögliche, nur nicht auf die zentrale Frage, warum Leute, die ihre (homo)sexuellen Obsessionen derart ungehindert in die Öffentlichkeit tragen können, noch immer als diskrimiert gelten wollen. Von Diskriminierung ist da wirklich nichts zu spüren!

Nebenbei ist allerorten "Outing" angesagt. Nach bundesdeutschem Vorbild des aufgehenden SPD-Politstars Wowereit tut es mediengerecht auch ein ÖVP-Jungfunktionär, während Parteikollegen mit Postkarten ("Stark.Schwarz.Schwul") eine Kampagne starten.

Zu all dem lässt die katholische Männerbewegung mit einem Positionspapier aufhorchen. Darin werden rechtliche Absicherungen homosexueller Partnerschaften ebenso gefordert, wie kirchliche Segensfeiern für diese. Und in Deutschland ist die von Rot-Grün angestrebte Gleichstellung von homosexuellen Lebensgemeinschaften mit Ehe und Familie wieder einen Schritt weiter: Gegen den Einspruch der Bundesländer Bayern und Sachsen können Schwule und lesbische Paare ab August ihre Partnerschaft von einer Behörde eintragen lassen.

Abgesehen davon, dass sich der Normalbürger längst fragt, ob es denn wirklich nichts Dringlicheres gäbe, als derartige Themen und Initiativen, ist aus psychologischer Sicht nach den Signalen an die Jugend zu fragen. Was bewirkt es bei Heranwachsenden, wenn die Medien das Schwulsein geradezu zelebrieren und sich darin übertreffen, Schwulenaktivitäten und -paraden als möglichst bunt, lustig und als scheinbaren Inbegriff von Lebensfreude darzustellen? Schwul sein ist "in", oder aber zumindest ganz normal!

Damit klargestellt ist: Homosexuelle Personen zu verachten, sie verächtlich zu machen oder gar an den Pranger zu stellen, ist unrecht. Ihre Appelle nach Toleranz und Anti-Diskriminierung sind zu unterstützten. Nichts also gegen ihre grundsätzlichen Anliegen. Aber muss man derartig übers Ziel schießen? Muss man der heranwachsenden Generation geradezu einhämmern, eine lasziv ausgelebte und in der Öffentlichkeit möglichst offen zur Schau gestellte Homosexualität sei nichts anderes als eine ganz normale Variante, seine Sexualität zu leben? Hat denn, wer homosexuell ist, auch gleich schon das Anrecht auf kirchliche Segnung, auf Gleichstellung seiner Beziehungen mit Ehe und Familie? Haben dann möglicherweise Kinder eben zwei Väter oder zwei Mütter?

Vor allem: Es gibt kein Homosexuellen-Gen! Sigmund Freud sah in der Liebe unter Männern eine erworbene Verhaltensweise - Homosexualität kann durch die Verführung seitens eines älteren Mannes ausgelöst werden.

Die schrillen medialen Inszenierungen Homosexueller, die öffentliche Alles-ist-normal-Haltung mit staatlicher Subventionierung von Lesben- und Schwuleninitiatven sind das falsche Signal an die heranwachsende Jugend.

Der Autor ist

Psychologe, Psychotherapeut und gerichtlich beeid. Sachverständiger in Innsbruck.

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