FLugzeug - © Foto: Pixabay

Urlaubsreisen: Bloß nicht fliegen!

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Darf man in den Urlaub fliegen? Chancen-Redakteurin Manuela Tomic sagt "Nein". Schließlich ist längst eine neue Zeit angebrochen.

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Darf man in den Urlaub fliegen? Chancen-Redakteurin Manuela Tomic sagt "Nein". Schließlich ist längst eine neue Zeit angebrochen.

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Zugegeben: In Zeiten der Teuerung ist es bereits ein Privileg, überhaupt eine Urlaubsreise unternehmen zu dürfen. Schließlich können sich rund 30 Prozent der Menschen in Österreich ihre Wohnung kaum noch leisten, steigende Energiekosten inklusive. Die Realitäten klaffen immer weiter auseinander, auch was den Klimaschutz betrifft. Es ist verständlich, dass man sich nach drei Jahren Corona-Pandemie wieder eine Fernreise wünscht, aber man muss sich bewusst sein, dass man damit der Umwelt extrem schadet. Ein Beispiel: Fliegt man von Berlin nach Rom (und das ist ja immer noch eine Kurzstrecke), pustet das Flugzeug, in dem man sitzt, 634 kg CO₂ in die Luft. Fährt man mit dem Zug, sind es nach Berechnungen des deutschen Umweltamtes nur 105 kg CO₂. Man kann sich also ausrechnen, wie stark die Umweltverschmutzung bei einem Flug von Wien nach Washington ist.

Die moralische Verantwortung der Industrie und den großen Mächten wie China und den USA zu überlassen, ist eine reine Ablenkungstaktik. Es ist unser aller Pflicht als Weltbürger des Jahres 2023, das Klima durch unser Handeln möglichst zu schonen – von schützen kann ja nicht mehr die Rede sein. Das Credo „Man gönnt sich ja sonst nix“ gilt für uns nicht mehr. Und das ist die bittere Wahrheit, der wir uns stellen müssen. Die Zeit von endlosem Ressourcenverbrauch ohne Zukunftssorgen ist vorbei. Und für Urlaube bedeutet dies, möglichst keine Fernreisen, möglichst kein Flieger und schon gar nicht allein mit dem Auto losfahren. Denn auch das Auto ist, wenn es allein genutzt wird, ein echter Umweltverschmutzer. Wenn wir bei dem Beispiel von vorhin bleiben: Mit dem Auto pustet man bei einer Entfernung von Berlin nach Rom stolze 600 kg CO₂ in die Luft. Setzt man sich in einen Bus mit anderen, wird es schon deutlich umweltfreundlicher. Die Erderwärmung hat etwas mit steigendem Wohlstand zu tun. War es in den 1970er Jahren noch eher unüblich, überall hinzufliegen, ist es heute ein normales Phänomen. Doch immer mehr Länder eifern diesem Luxus nach. Dass sich das auf Dauer nicht ausgehen kann, ist augenscheinlich. Manchmal reicht es, wenn man sich dessen für einen Moment bewusst wird.

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