
Urlaub: Zwischen Stress und Erholung
Urlaub soll zur Revitalisierung der Schaffenskraft beitragen, während er nicht selten jenem Existenznotstand zuarbeitet, der unsere an Lebenssinn entleerte Gesellschaft heimsucht.
Urlaub soll zur Revitalisierung der Schaffenskraft beitragen, während er nicht selten jenem Existenznotstand zuarbeitet, der unsere an Lebenssinn entleerte Gesellschaft heimsucht.
Vor Kurzem noch verbrachten Hunderttausende ihren Urlaub irgendwo in fernen Landen, dort, wo man am besten hinfliegt. Damit ist vorläufig weitgehend Schluss. Schuld daran ist die Corona-Pandemie, die an vielem anderen ebenfalls schuld ist, in Österreich an 500.000 Arbeitslosen und 1,3 Millionen Kurzarbeitsleistern, von denen ein beträchtlicher Teil in naher Zukunft vermutlich dem Heer der Arbeitslosen angehören wird.
Kaum einer von diesen Menschen wird sich touristisch verhalten, wie es der Slogan vom Baumeln-Lassen der Seele mit oder ohne Meer regelrecht zur Norm erhoben hat. Wir entdecken nun, dass, falls wir eine urlaubsaffine Seele haben, diese am wenigsten im Urlaub „baumelt“. Urlaub erforderte präzise Planung und Kostendisziplin. Wehe, wir wollten die große Freiheit, sei’s im Wohnwagen, sei’s im 4-Sterne-Hotel, nicht ordnungsgemäß absolvieren! Das wäre vor der ganzen Bekanntschaft ein Eingeständnis persönlichen Versagens angesichts der Pflicht zum größtmöglichen Glück gewesen.
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