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„Der neue Mensch“ ist schon vierzig

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Nein, nicht vom „neuen Menschen“ marxistischer Ideologen ist hier die Rede, sondern von jenem, der Paulus in seinem Ephe-serbrief vor Augen schwebt: „... zieht an den neuen Menschen, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“

„Der neue Mensch“: Das ist die Ubersetzung von „Uj Ember“, vom Titel der katholischen Wochenzeitung Ungarns, die heuer das 40-Jahr-Jubiläum ihres Bestandes feiert: in einem Staat, in dem sich die beiden Menschenbilder täglich gegenüberstehen.

Der Zeitungstitel, „ein publizistisches Programm, ein Kontrastprogramm zu allgemeinen weltlichen Medienvorstellungen und Medienzielsetzungen“: Hanns Sassmann, Präsident der Katholischen Weltunion der Presse (UCIP) und „Styria“-Generaldirektor, würdigte im Rahmen eines Festvortrages zum Thema „Die katholische Presse nach dem Konzil“ (die FURCHE wird darauf zurückkommen) am 19. Oktober im Festsaal der Katholischen Akademie in Budapest das publizistische Wirken in vier Jahrzehnten:

„Den Zeitungsgründern im Schicksalsjahr 1945 ist es zu danken, daß ein neues Haus des Geistes und der Verkündigung der christlichen Botschaft für das ungarische Volk errichtet wurde. Und dieses Haus, mit den Bausteinen des Wortes erbaut, hatte und hat Bestand. Seine innere und äußere Entwicklung ließ es aus evangelischem Auftrag und aus christlicher Zuversicht zu einem unverwechselbaren und unverzichtbaren Haus des geistigen Eigenbaues werden.“

Es waren wechselvolle vier Jahrzehnte: Im August 1945 gegründet, 1956 rund ein halbes Jahr zum Nichterscheinen verurteilt, erschwerte bis 1968 die Zensur im hohen Maß die journalistische Arbeit. „Manche Nummern“, erinnert sich Ference Magyar, Chefredakteur und Verleger von „Uj Ember“, „mußten wir bis zu dreimal neu gestalten.“

Die Auflage der Wochenzeitung wurde in den letzten 14 Jahren von 63.000 auf 90.000 erhöht, der Umfang 1980 von vier auf acht Seiten erweitert. Damit werden rund 170.000 bis 200,000 Leser erreicht.

Es würden noch mehr sein, gäbe es Papier ohne Beschränkung. „Wir könnten“, ist Magyar mit seinen zwölf Redakteuren überzeugt, „gut 150.000 verkaufen, ohne jede Werbung.“ Denn Orientierung ist gefragt.

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