Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Spürbare Distanz zu Mahler
Er ist Wiens einziger Generalmusikdirektor und erhielt jetzt den Ehrenring der Stadt: Claudio Abbado gastierte mit seinen Berliner Philharmonikern bei den Wiener Festwochen im Musikverein — mit Gustav Mahlers „Neunter“, mit Beethovens 5. Klavierkonzert (Solist: der brillante junge Ew-genij Kissin) und Brahms’ „Zweiter“. Gespannt waren Publikum und Kritik auf Mahlers D-Dur-Symphonie: Doch da spürte man den Abstand zwischen Abbados Vorstellungen, der diese Musik aus ihrer Substanz, also aus thematischer Arbeit, deuten und für den Zuhörer „durchhörbar“ machen will, und den Träumen des Komponisten, der hinter der Riesenkonstruktion so viel an Erinnerungen, Ängsten und Bildern des Abschieds spürbar macht. Abbados Vision hätte höchste Perfektion der „Berliner“ gebraucht; diese hatten aber neben ihrer hohen Bläserkultur in den Streichern zu wenig Empfindsamkeit zu bieten.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!