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AUSTRIA CATHOLICA
Unter dem Titel „Die konfessionelle Labilität im Großstadtraum“ bringt das März-April-Doppelheft der „Statistischen Nachrichten“ des Österreichischen Statistischen Zentralamtes eine aufschlußreiche Untersuchung über die Bewegung in der konfessionellen Struktur Wiens und darüber hinaus ganz Österreichs.
Danach waren in ganz Österreich im Jahre 1910 93,6 Prozent der Bevölkerung römischkatholisch, 1934 nur noch 90,4 Prozent und 1951 89 Prozent. Die Zahl der Evangelischen nahm im gleichen Zeitraum von 3,1 über 4,4 auf 6,2 Prozent zu. Von 1910 bis 1951 hat sich der evangelische. Anteil sogar verdoppelt. Die Griechisch-Katholischen blieben in dieser Zeit mit 04;. joggst unverändert, die Altkatholiken stiegen vöjtt V.J. auf 0,5 Prozent, die Juden sanken von 2,9 'wteent auf 0,2 Prozent, und die Koi;“essiqjB?Mj|ips*iegen von 0,1 Prozent auf
In allen Bündelndem besteht eine römisch-kathoüscf im Burgenland ist'“der evangelische A.BteiLsjM*tol4,l Prozent am höchsten, in Niedereisterreich mit 2,8 Prozent am geringsten.
Den größten Ante.an Konfessionslosen hat Wien mit 7,7 Prozent, den kleinsten das Burgenland mit 0,2 Prozent. Während in Wien vor sechzig Jahren nur ein Konfessionsloser auf tausend Einwohner entfiel, stiegen die Zahlen 1910 auf zwei, 1923 auf 17, 1934 auf 41, 1939 auf 86 (Nationalsozialismus!) und 1951: 77. Immerhin kamen auf tausend Einwohner in Wien noch 1951 etwa gleich viele Konfessionslose wie Evangelische, also 77, ferner 823 Katholiken, 14 Altkatholiken, fünf Juden und vier Sonstige.
Im großen ganzen fußen diese Zahlen auf den Jahrbüchern der Stadt Wien bis 1951. Die heurige Volkszählung, für die die Vorbereitungen im vollen Gange sind, wird erweisen, wie weit sich dieser Prozeß in den letzten Jahren fortgesetzt hat.
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