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Vorarlberger Zahlenspiegel

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Über die Bevölkerung, die heute das Land vor dem Arlberg bewohnt, gibt das soeben erschienene Vorarlberg-Heft des Österreichischen Statistischen Zentralamtes Auskunft. In diesen Ergebnissen kommt der stark industrielle Charakter des Landes zum Ausdruck, wenngleich es in Vorarlberg noch immer 10.436 Betriebe mit landwirtschaftlich genutzter Fläche und Wald gibt, die zusammen eine Fläche von 183.093 Hektar innehaben.

Rasches Wachstum

Am Tag der Volkszählung, 21. März 1961, wurde in Vorarlberg eine anwesende Bevölkerung von 235.500 Personen und eine Wohnbevölkerung von 108.125 Männern und 118.198 Frauen, zusammen 226.323 Personen, gezählt. Die Wohnbevölkerung Vorarlbergs setzte sich aus 48 Prozent Männern und 52 Prozent Frauen zusammen. Die Beobachtung der Bevölkerungsentwicklung seit dem Jahre 1869 ergab, daß sich die Einwohnerzahl seither mehr als verdoppelt hat und daß im Dezennium 1951/61 im Durchschnitt eine jährliche Zuwachsrate von 1,6 Prozent registriert werden konnte. Linter den drei politischen Bezirken Vorarlbergs war Feldkirch am stärksten an diesem Bevölkerungszuwachs beteiligt, der seit 1951 sogar 22,4 Prozent betrug und sich sowohl aus einer aktiven Geburtenbilanz als auch aus einem beträchtlichen Zuwan-derungsüberschuß zusammensetzt.

Der Anteil der in Gemeinden bis zu 2500 Einwohnern lebenden Bevölkerung ist, ebenso wie jener der Bevölkerung in Gemeinden mit mindestens 10.000 Einwohnern, zurückgegangen. Von den insgesamt 96 Vorarlberger Gemeinden haben 74 eine Einwohnerzahl unter 2000.

Die konfessionelle Gliederung der Bevölkerung ist während der letzter zehn Jahre nahezu unverändert geblieben: 95,5 Prozent sind römisch-katholisch, 3 Prozent evangelisch, der Resl entfällt auf Personen ohne Religionsbekenntnisse sowie mit sonstigem odei unbekanntem Bekenntnis.

Es lebten am Stichtag 218.621 Österreicher und 7702 Nichtösterrei-cher in Vorarlberg (einschließlich Staatenloser und Fälle ungeklärter oder unbekannter Staatsbürgerschaft). Für die NichtÖsterreicher ergab sich ein sowohl absoluter als auch ein relativer Rückgang seit 1951.

Auch hier: Landflucht

Auch in Vorarlberg machen sich strukturelle Umwandlungstendenzen in der Verteilung der Bevölkerung auf die einzelnen Wirtschaftsabteilungen bemerkbar, vor allem ein Rückgang der Zahl der von der Land- und Forstwirtschaft Lebenden um 30 Prozent während der letzten zehn Jahre. Dagegen lebten 1961 fast 52 Prozent der Bevölkerung von Industrie und Gewerbe, gegenüber rund 47 Prozent im Jahr 1951. Für die Abteilung „Pen-

Der volle Wortlaut der Enzyklika des Heiligen Vaters

JOHANNES XXIII.

Pacem in terris als Sonderdruck der FURCHE zum Preis von S 2.— bei unserer Verwaltung:

WIEN VIII, STROZZIOASSE 8 sionisten, Rentner usw.“ und „Personen ohne Berufs- und Betriebsangabe“ zusammen ergibt sich seit 1951 eine Steigerung von rund 22.000 oder 47 Prozent.

Die Erwerbsquote der Bevölkerung (Anteil der Berufstätigen an der Wohnbevölkerung) ist seit 1951 von rund 50 Prozent auf 48.7 Prozent gesunken. Im Vergleich zu 1951 zeigten sich bei den beiden Geschlechtern teilweise einander entgegengesetzte Tendenzen. Bei den Männern bis zu 60 Jahren ergaben sich nur geringfügige Veränderungen, dagegen in der Altersgruppe 60 bis unter 65 und 65 und mehr Jahre ein scharfer Rückgang -nsnnrissshansji .z'iÄ htfc -rah si. der Erwerbsquoten. Bei den Frauen dagegen hat sich bis zum 50. Lebensjahr die Erwerbsquote erhöht, zeigte zwischen 50 und 60 Jahren nur geringfügige Veränderungen, jedoch eine rapide Verringerung ab dem 60. Lebensjahr.

Das Verhältnis der Einkommensempfänger zu den erhaltenen Personen stand im Jahr 1961 auf 100:69, während 1951 eine Relation von 100:74 bestanden hatte. Bei den Berufstätigen blieb das Verhältnis mit 76 Erhaltenen pro 100 Berufstätigen unverändert.

Schatten des Krieges

Der Altersaufbau der Bevölkerung zeigt, bedingt durch den Geburtenausfall im ersten Weltkrieg, eine geringe Besetzung der Altersgruppen zwischen 40 und 45 Jahren. Bei den Altersgruppen 10 bis unter 15 und 25 bis unter 3 5 Jahren sind die Besetzungszahlen beim männlichen Geschlecht höher als beim weiblichen, ab der Altersgruppe 3 5 bis unter 40 Jahren dominieren die Frauen. Der Zuwachs in den einzelnen Altersgruppen schwankt zwischen vier und 36 Prozent und ergibt im Durchschnitt 17 Prozent. Der Geburtenanstieg kommt deutlich in der stärksten Zunahme, 36 Prozent, bei den Vorschulpflichtigen (bis unter Sechsjährigen) zum Ausdruck. Relativ hohe Zunahmen verzeichnen überdies noch die Gruppen der Vierzehn- bis Achtzehn-und Achtzehn- bis unter Dreißigjährigen sowie die Personengruppe im Alter von 50 bis unter 65 und 70 und mehr Jahren.

Die Bevölkerung Vorarlbergs verteilte sich auf eine Fläche von 2601,5 Quadratkilometer und insgesamt 59.783 Haushalte. Gegenüber 1951 fanden keine bemerkenswerten Veränderungen statt, es stieg lediglich der Anteil der Einpersonenhaushalte an der der Gesamtzahl der Privathaushalte von 9,6 Prozent auf 10,9 Prozent. Die Größe des durchschnittlichen Haushaltes verringerte sich seit 1934 auf 1951 von 4,2 auf 3,8 Personen und schließlich auf 3,7 Personen im Jahr 1961.

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