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Sehr Viele Städter
Relativ stabil war Österreichs Bevölkerung in den achtziger Jahren: drei Prozent Zuwachs, der beinahe ausschließlich auf Zuwanderung (217.000 in der Dekade) zurückzuführen ist. Die Geburten haben nur in geringem Maß zu diesem Plus beigetragen: Sie übertrafen in diesen zehn Jahren nur um 23.500 die Sterbe falle.
Im Osten des Landes ist diese Geburtenbilanz übrigens eindeutig negativ:Minus 100.100 in Wien,Niederösterreich und im Burgenland. Allerdings weist der Osten des Bundesgebietes mit 155.800 auch die größte Zuwanderung auf. Den stärksten Bevölkerungszuwachs (zwischen acht und neun Prozent) hatten Salzburg, Vorarlberg und Tirol zu verzeichnen.
Zugenommen hat die Bevölkerung im Kernraum der Städte und in deren Außenzonen. Hier gab es einen Zuzug von 230.000 Personen, sodaß mittlerweile 5,2 Millionen Österreicher im städtischen Milieu leben. Die ländlichen Gemeinden hingegen haben eine Abwanderung von 26.000 zu verzeichnen.
Was die Altersstruktur anbelangt, ist ein deutliches Anwachsen des Anteils der über 60jährigen (+ 7,6 Prozent seit 1981) zu verzeichnen. Diese Entwicklung steht in Zusammenhang mit einer ins Gewicht fallenden Steigerung der Lebenserwartung. Gefallen hingegen ist wegen einer geringeren Geburtenfreudigkeit der
Anteil der unter 15jährigen (um 10,1 Prozent).
Der Uberhang der weiblichen Bevölkerung hat sich - vor allem durch Zuwanderung (mehr Männer als Frauen) - verringert (von 52,7 auf 51,8 Prozent). Diese Zuwanderung fällt übrigens relativ stark ins Gewicht. Dadurch hat sich in den achtziger Jahren der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung um 78 Prozent erhöht. Er erreicht in Vorarlberg (13,3 Prozent) und Wien (12,8 Prozent, in den Bezirken Leopoldsstadt und Margareten 20, in Fünfhaus 24 Prozent) die höchsten Werte.
Ebenfalls steigend war die Tendenz bei den Einbürgerungen. Ihre Zahl belief sich 1981 auf 7.980 und erhöhte sich bis 1991 auf 11.394. Dabei gab es auch eine Umschichtung: stark rückläufig die Zahl der Deutschen, stark steigend hingegen die der Türken und Jugoslawen (zuletzt zusammen rund 45%).
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