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Purzelnde Rekorde
Die Fremdenverkehrswirtschaft zieht ein erstes Resümee der Hochsaison 1970: Obwohl endgültige Zahlen über Nächtigungen und Deviseneingänge noch nicht vorliegen, läßt das bis jetzt bekannte Material Trends erkennen, die sich auf die einfache Formel bringen lassen: „Besser als im VorjäTir.“ Nicht zuletzt bewirkten die zum Teil eklatanten Preissteigerungen in Jugoslawien und die Streiksituation in Italien eine solide Zuwachsrate für Österreich.
Die Fremdenverkehrswirtschaft zieht ein erstes Resümee der Hochsaison 1970: Obwohl endgültige Zahlen über Nächtigungen und Deviseneingänge noch nicht vorliegen, läßt das bis jetzt bekannte Material Trends erkennen, die sich auf die einfache Formel bringen lassen: „Besser als im VorjäTir.“ Nicht zuletzt bewirkten die zum Teil eklatanten Preissteigerungen in Jugoslawien und die Streiksituation in Italien eine solide Zuwachsrate für Österreich.
Ohne den „ausgebuchten“ August ins Kalkül zu ziehen, vermeldet Vorarlberg für die Monate Mai, Juni und Juli ein Nächtigungsplua von 3,9 Prozent. Tirol verzeichnet für den Hochsommer eine Näcbtigungszu-nähme von rund 1 Million, erbracht von ungefähr 200.000 gegenüber 1969 zusätzlichen ausländischen Besuchern. Damit wuchs die Zahl der Ausländer, die in Tirol ihren Sommerurlaub verbrachten, um 5 Prozent, wobei naturgemäß Besucher aus Deutschland dominierten. Während inländische Touristen mit einer 9:l-Relation gegenüber Ausländern im Hintertreffen sind und damit keine Verschiebung zum Vorjahr zu erkennen ist, entdeckten nunmehr die Briten ihre Liebe zu Tirol: ihrer rund 60 Prozent mehr als im vorjährigen Vergleichszeitraum wählten dieses Bundesland zu ihrem Reiseziel. Mit einem Plus von 7,8 Prozent — in absoluten Zahlen 2,7 Millionen Nächtigungen — schloß der Juli in Stadt und Land Salzburg und blieb damit weit unter dem Rekordmonat
August, der bei 3,5 Millionen Nächtigungen ein Mehr von 20 Prozent brachte.
Obwohl die Kapazitätsausnutzung der ungefähr 175.000 Gästebetten in Kärnten nach wie vor ungenügend ist, stieg auch in diesem Bundesland die Zahl der Nächtigungen: um 198.000 oder 5,7 Prozent allein im Juli. Bekannte Orte, wie Pörtschach oder Millstatt, verzeichneten im August, von dem sonst noch keine Zahlen vorliegen, Steigerungsraten zwischen 10 und 30 Prozent.
Die Traummarke von 7 Millionen Nächtigungen glaubt Oberösterreich in dieser Hochsaison erreicht zu haben. In den meisten Fremdenorten wurde ein beträchtlicher Besucherzuwachs registriert: zwischen 5 und 25 Prozent. Intensive Werbebemühungen, wie etwa in Belgien, brachten Umschichtungen, obwohl nach wie vor Gäste aus der Bundesrepublik das Urlaubsgeschehen prägten.
Die Steiermark präsentiert erst die Mai-Ergebnisse, die jedoch eine
Trendumschichtung untermauern. Auslandsgäste, die die „Grüne Mark“ entdeckt haben, bewirkten mit einer höheren Nächtigungszahl von 93.000 gegenüber dem Mai des Vorjahres einen Sprung von 21 Prozent. Daneben entwickelte sich auch der Inländerreiseverkehr, der mit einem Plus von 6 Prozent zu Buche schlägt. Das bevorzugte Bundesland der Wiener Urlauber, Niederösterreich, mußte bis Juni geringe Einbußen verkraften, da das unfreundliche Wetter der ersten Urlaubsmonate viele vorzeitige Abreisen, vor allem der mit 83 Prozent überrepräsentierten Bewohner der Bundeshauptstadt bewirkte. Doch hofft man auf die Ergebnisse von Juli und August, die sich als „Retter“ erweisen sollen. Mit einer Steigerung der Nächtigungszahl von 6 Prozent im Mai, 2 Prozent im Juni und 14 Prozent im Juli prosperierte auch die Fremdenverkehrswirtschaft des östlichsten Bundeslandes, des Burgenlandes. Wien unterscheidet sich von den übrigen Bundesländern; während diese für eine Hauptsaison in den Monaten Juni, Juli und August eingerichtet sind, kulminiert in Wien zweimal im Jahr der Touristenstrom: von Mai bis Juni und von September bis Oktober. Insgesamt glaubt man, für Wien einen Anstieg von 5 Prozent prognostizieren zu können.
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