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Tirol: Traditionell an der Spitze
Dank der ausgezeichneten Leistung seiner Fremdenverkehrswirtschaft hält Tirol in diesem Wirtschaftszweig gewissermaßen traditionsgebunden nach wie vor die Spitze unter allen österreichischen Bundesländern. Vom gesamtösterreichischen Fremdenverkehr stellt es rund 28 Prozent, vom Ausländerverkehr sogar 38 Prozent. Im Fremdenverkehrsjahr 1962/63 erreichte Tirol die beachtliche Zahl von mehr als 15,5 Millionen Nächtigungen, davon entfielen 14,25 Millionen Nächtigungen auf den Ausländerverkehr. Gegenüber dem Vorjahr konnte zwar wieder eine Steigerung erreicht werden, sie ist aber mit 2,6 Prozent die schwächste seit zehn Jahren. Damit ist die sprunghafte Aufwärtsentwicklung mehr oder weniger zu einem Stillstand gekommen, mit dem das Bundesland Tirol nicht vereinzelt dasteht.
Gemessen an dem starken Zuwachs von 13.000 Fremdenbetten im Jahre 1963, das sind ungefähr 7 Prozent, sowohl auf dem gewerblichen wie privaten Sektor, ist die Zunahme von 400.000 Nächtigungen im gleichen Zeitraum anteilmäßig geringer.
Der Winter 1963/64 brachte infolge seiner Schneearmut für etliche Tiroler Wintersportorte empfindliche Einbußen. Dagegen wirkten sich die Olympischen Winterspiele besonders im Großraum Innsbruck-Seefeld durch sehr erfreuliche Zunahmen aus. Sie betrugen allein in den fünf Wintermonaten November bis März 400.000 Nächtigungen, das sind 11 Prozent Steigerung gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres.
Bis Ende 1963 wurde außer den für die Durchführung der Olympischen Spiele erforderlichen Sportstätten auch eine Reihe von wichtigen neuen Straßenzügen fertiggestellt, die jetzt dem Fremdenverkehr zugute kom-
men. Es ist dies vor allem das Autobahnteilstück Innsbruck—Schönberg mit der Europabrücke, die Südumfahrung von Innsbruck, die Auffahrt nach Igls, die Bergstraße in die Axamer Lizum und verschiedene grundlegende Straßenverbesserungen und Neutrassierungen im südlichen Mittelgebirge von Innsbruck und bei Seefeld.
Abgesehen von den für die Olympischen Winterspiele erbauten Liften in der Axamer
Lizum, wurden für den Winter 1963/64 verschiedene neue Bergverkehrsmittel auch in anderen Teilen Tirols errichtet. Die bedeutendste davon ist die Silvretta-Seilbahn bei Ischgl, die ein ideales Skigebiet in 2300 Meter Seehöhe erschließt. Als letzte Neuerung wurde zu Pfingsten die nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellte Zugspitz-Gipfelbahn mit der höchst gelegenen Bergstation in ganz Österreich dem Verkehr übergeben. Tirol besitzt mit 29 Seilbahnen und 61 Sesselliften 47 Prozent dieser Einrichtungen in ganz Österreich. Außerdem standen im letzten Winter in Tirol 233 Schlepplifte in Betrieb.
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