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Salzburg hinter Zahlen

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Das heutige Bundesland Salzburg beherbergt auf einer Fläche von 7154,59 Quadratkilometern in 102.759 Haushalten eine anwesende Bevölkerung von 360.778 Personen und eine Wohnbevölkerung von 347.292, bestehend aus 164.938 Männern und 182,354 Frauen. 1961 lebten fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung in Salzburg. Während der letzten neunzig Jahre hat sich die Bevölkerung Salzburgs mehr als verdoppelt. Diese Zunahme beruht einzig auf einem Geburtenüberschuß. Die stärkste absolute und relative Zunahme wurde für den Bezirk Salzburg-Umgebung errechnet. In Zell am See wird die Auswirkung des Geburtenüberschusses auf die Bevölkerungsentwicklung durch starke Abwanderung beeinträchtigt, so daß es in diesem Gebiet nur zu einer geringen Zunahme kam.

Fast ein Drittel der salzburgischen Bevölkerung lebt in Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern.

Die Wohnbevölkerung setzt sich aus 339.212 Österreichern und 8080 NichtÖsterreichern (Staatenlosen und Personen mit ungeklärter oder unbekannter Staatsangehörigkeit) zusammen. Der Anteil der Österreicher ist seit 1951 um 5,6 Prozent gestiegen, während jener der NichtÖsterreicher im gleichen Umfang abgenommen hat.

Aus der Gliederung der Bevölkerung nach Wirtschaftsabteilungen sind starke Besetzungsverluste in der Land-und Forstwirtschaft und in der Haushaltung zu ersehen, eine Erscheinung, die sich auch in anderen Bundesländern bemerkbar macht.

Für die Abteilungen „Pensionisten, Rentner (Auszügler) usw.“ sowie „Personen ohne Berufs- und Betriebsangabe“ wurde zusammen eine Zunahme von rund 55.000 auf rund 61.000 oder elf Prozent verzeichnet.

Die Zahl der Berufstätigen hat sich seife 1951 um sieben Prozent erhöht, die Erwerbsquote (Anteil der Berufstätigen an der Bevölkerung) dagegen von 47,2 im Jahre 1951 auf 46,7 im Jahre 1961 verringert. Während 1951 noch 100 Berufstätige mit 73 Erhaltenen belastet waren, trugen sie 1961 nur mehr die Belastung von 65 Erhaltenen. Der Zug zur Verminderung dieser Belastung ist bei allen Wirtschaftsabteilungen mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft erkennbar.

Eine Generation fehlt

In der Altersstruktur der Bevölkerung beiderlei Geschlechts sind die niederen Besetzungszahlen in den Altersgruppen der 25- bis unter 30jäh-rigen und 40- bis unter 45jährigen bemerkenswert. Seit 1951 wurde die stärkste prozentuelle Zunahme — 33 Prozent — für die 14- bis unter 18jährigen registriert, während sich die Zahl der 6- bis unter 14jährigen um acht Prozent verringerte.

Von den rund 73.000 verheirateten Frauen lebten 71.400 oder 97 Prozent mit dem Ehepartner im gemeinsamen Haushalt.

Während bei den Frauen bereits ab der Altersgruppe 20 bis unter 25 Jahre eine starke Reduzierung der Ledigen-quote (Anteil der Zahl der Ledigen an der entsprechenden Altersgruppe der Gesamtbevölkerung) zu beobachten war, hat bei den Männern diese Reduzierung erst ab dem Alter von 25 bis unter 30 Jahren eingesetzt. An der Gruppe der 45- bis unter 50jähri-gen partizipieren die Ledigen bei den Männern mit neun, bei den Frauen mit 14 Prozent.

Die altersspezifischen Beschäftigungsquoten (Anteile der Beschätigten an der entsprechenden Altersgruppe der Gesamtbevölkerung) haben sich bei den Männern bis zum sechzigsten Lebensjahr nur geringfügig verändert; erst für die beiden höchsten Altersgruppen ist eine einschneidende Herabsetzung feststellbar. Für die Frauen wurden bis zum fünfzigsten Lebensjahr zum Teil sehr ausgeprägte Zunahmen errechnet; bei den zwei höchsten Altersstufen verläuft die Entwicklung analog der bei den Männer beobachteten.

Die durchschnittliche Haushaltsgröße verringerte sich von 4 Personen im Jahre 1934 auf 3,4 im Jahre 1951 und schließlich auf 3,3 am 21. März 1961. Der Anteil der Einpersonenhaushalte hat seit 1951 in Salzburg-Stadt, wo er auch früher schon am größten war, Salzburg-Umgebung, Tamsweg und Zell am See unwesentlich zu-, in Hallein und St. Johann im Pongau geringfügig abgenommen.

Festspiele: der Magnet

Von der Bevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren lebten rund 20 Prozent in Einpersonen- und rund sieben Prozent in Anstaltshaushalten. Mehr als die Hälfte der 18.174 allein einen Haushalt führenden Personen waren Pensionisten, Rentner oder Auszügler, bei den Frauen sogar mehr als ein Drittel.

Salzburgs Werdegang zur Festspielstadt ist zu bekannt, um auch hier noch erwähnt zu werden. Immerhin ist es interessant, daß Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, genau 1856, zu Mozarts hundertstem Geburtstag, lange vor den heutigen Festspielen, dieses Ereignis in Festspielart begangen wurde. Zu dieser Zeit lebte in Salzburg ein Mann, dessen Name eng mit der Salzach-Stadt verbunden ist — Alois Spängier. Ihm verdanken die Salzburger den Bau der Karolinenbrücke, die Gründung der ersten städtischen Sparkasse und, 1861, den Anschluß Salzburgs an das europäische Eisenbahnnetz.

Zweifellos sind, abgesehen von den landschaftlichen Schönheiten und den reichen Kulturschätzen, die Salzburger Festspiele der größte Anziehungspunkt für das internationale Publikum. Das Land Salzburg partipizierte im vergangenen Jahr mit 16,1 Prozent an allen Nächtigungen von Fremden, mit 13,3 Prozent an allen Inländer- und 17,6 Prozent an allen Ausländerübernachtungen. Der Strom der Reisenden, der sich 1962 über Salzburg ergoß, bestand aus 1,600.056 Personen, darunter 503.436 Österreicher, von denen 200.969 aus Wien kamen. Zusammen wurden 8,755.171 Übernachtungen, davon 2,430.878 von Inländern, gezählt. Aus der Bundesrepublik Deutschland allein kamen rund 720.400 Gäste; zwischen 20.000 und 63.000 bewegten sich die Besucherzahlen der schwedischen, italienischen, dänischen, schweizerischen, holländischen, britischen, französischen und amerikanischen Touristen.

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