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Ökumene nach dem Konzil

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FRIEDE ZWISCHEN CHRISTEN. Von Augustin Kardinal B e a, Willem A. Vlsser f Ho oft (Freiburg, Basel, Wien). Herder-Bücherei 269. 172 Seiten. S 20.50.

Dr. Willem A. Visser 't Hooft, der Generalsekretär des ökumenischen Rates der Kirchen, skizziert in seinem Bericht an den Zentralausschuß des ökumenischen Rates für das Jahr 1966 den nachkonziliaren Stand der ökumenischen Bewegung als eine Situation, „in der alle Kirchen die schlichte Wahrheit anerkennen ... daß alle christlichen Kirchen eine gemeinsame Verantwortung für die ganze christliche Sache tragen“ (S. 119). Der vorliegende Taschenbuchband legt ein beredtes Zeugnis dafür ab. Hier sind Vorträge, Ansprachen, Interviews, Berichte und Artikel zusammengetragen, die einen Einblick bieten in die Arbeit des Präsidenten des Sekretariates für die Einheit der Christen, Kardinal Bea und dea schon genannten Generalsekretärs des ökumenischen Rates der Kirchen. Dr. Visser 't Hooft. Die geschichtliche Einordnung und damit das Verständnis der einzelnen Texte erleichtert das Vorwort von Bischof Jan Willebrands, der als Sekretär des Sekretariats für die Einheit der Christen enger Mitarbeiter von Kardinal Bea ist.

Kardinal Bea zieht in einem ersten Artikel die „ökumenische Bilanz des Konzils“ und zeigt, daß bei fast allen Konzilstexten irgendwie auch dem ökumenischen Anliegen Rechnung getragen ist. Von besonderem Interesse sind die Interviews mit einem Mitarbeiter des Evangelischen Pressedienstes und einem griechischen Journalisten, weiter der Aufsatz über die Mischehenfrage.

Das vorliegende Buch ist ein wertvolles Zeugnis der brüderlichen Zusammenarbeit und des Dialogs.

Heinrich Schnuderl

KOSTBARKEITEN BESONDERER ART präsentiert Hermann Pfersehy mit dem Band „Gemmen“, 15 Erzählungen mit 12 Zeichnungen von Hans Fronius (österreichische Verlagsanstalt, 102 Seiten, S 50.—). Der Leser erlebt in den 15 Erzählungen je einen Augenblick im Leben einer bedeutenden Persönlichkeit, einen Augenblick, den der Grieche mit dem nahezu unübersetzbaren Wort Kairos bezeichnet, den rechten Zeitpunkt, in dem das Außerordentliche gelingt. In ihm verschmelzen Werke, die inzwischen bereits ihren festen Platz in Kunst- und Literaturgeschichten haben, untrennbar mit dem Schicksal ihrer Schöpfer und_ verlieren dadurch die Patina des Exemplarischen, den Staub des Musealen. So erleben wir Goya vor dem später berühmten Gemälde der spanischen Königsfamilie, Villon bei der Abfassung des „Großen Testaments“, aus dem Erlebnis einer persönlichen Begegnung malt Greco sein Pfingstgemälde. Die kraftvollen Zeichnungen von Hans Fronius runden jede der Erzählungen zu einer künstlerischen Ganzheit.

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