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Soll der kleine Mann sparen?

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Auf Grund der relativ günstigen Entwicklung der österreichischen Wirtschaft seit dem Ende des zweiten Weltkrieges sind die Einkommens- Verhältnisse aller Bevölkerungskreise gestiegen. Dies brachte auch eine größere Spar- fähiigkeit mit sich. Der Sparwille zeigte sich denn auch in den steigenden Einlagen.

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Auf Grund der relativ günstigen Entwicklung der österreichischen Wirtschaft seit dem Ende des zweiten Weltkrieges sind die Einkommens- Verhältnisse aller Bevölkerungskreise gestiegen. Dies brachte auch eine größere Spar- fähiigkeit mit sich. Der Sparwille zeigte sich denn auch in den steigenden Einlagen.

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So sind im ersten Halbjahr 1969 die Spareinlagen bei den österreichischen Kreditinstituten um 5450 Millionen Schilling auf einen Gesamteinlagenstand von 103.600 Millionen Schilling gestiegen. Wer aber sind diese Sparer?

Bei näherer Betrachtung finden wir, daß ein beträchtlicher Teil des Sparkapitals Spargroschen der Arbeitnehmer und der Pensionisten sind. Die Bank für Arbeit und Wirtschaft hat durch ein Meinungsforschungsinsti- tut untersuchen lassen, ob, wie und wofür Herr und Frau Österreicher sparen. Das sehr interessante Ergebnis dieser Umfrage zeigt, daß 61 Prozent aller Befragten regelmäßig sparen, 29 Prozent gelegentlich und nur 9 Prozent gaben an, daß sie nichts zur Seite legen. Als besonders sparhewußt muß dabei die ältere Generation hervorgehoben werden, Auf die Frage nach dem Sparziel erwiderten 33 Prozent aller Befragten, daß sie ohne bestimmte Absicht für alle Fälle, besonders aber zum Schutz vor wirtschaftlichen Rückschlägen sparten.

Unter den wichtigsten Sparzielen wurde das Sparen für eine Wohnungsausstattung genannt. Wie sieht es nun bei den weiteren Zwecksparern aus? 24 Prozent der Befragten gaben als Sparziel ein Haus — und zwar sowohl ein Eigenheim als auch ein Wochen endhaus — an. Der Wunsch nach eigenem Grund und Boden ist der intensivere, für die eigene Wohnung sparen nur 16 Prozent. Außerordentliche Bedeutung kommt dem Sparen für den Urlaub zu. 20 Prozent der Sparer nämlich stellen sich als Urlaubssparer dar. Nur 8 Prozent nannten den Wunsch nach einem Kraftfahrzeug, nur 12 Prozent die Ausbildung der Kinder als Sparziel. 10 Prozent der Befragten sehen in den Ersparnissen eine Rücklage für Alter und Krankheit.

Beim Österreicher besteht eine ausgeprägte Sparbereitschaft, das geht aus dem Bericht des Meinungsforschungsinstitutes klar hervor. Aber diese Sparbereitschaft muß durch marktgerechte Sparformen attraktiv gemacht und gefördert werden. Das heißt, man muß Sparformen entwickeln, die den Erfordernissen auch der kleinen Einkommensbezieher in größerem Maße entgegenkommen. Die Bank für Arbeit und Wirtschaft hat das Ergebnis dieser Meinungsumfrage zum Anlaß genommen, eine neue und für breiteste Schichten attraktive, Sparform auszuarbeiten. Sie enthält eine Versicherung gegen Invalidität und Tod und vereinigt damit Zwecksparen und Vorsorgesparein. Durch eine relativ kurze Bindungsdauer des Spargeldes von nur einem Jahr wird auch dem Verlangen des kleinen Mannes nach schneller Verfügbarkeit des Sparkapitals Rechnung getragen. Denn es sind gerade die sozial schwächeren Schichten, diie gezwungen sind, den Notgroschen anzugreifen, wenn ein unbarmherziges Schicksal Zuschlägen sollte. Darum ist also jetzt die Zeit gekommen, „für alle Fälle“ Reserven anzulegen. Die Bank für Arbeit und Wirtschaft AG

hat einen neuen Weg beschritten, um dem Sparwillen des Österreichers noch weiter entgegenzukommen.

Wie eh und je ist der kleine Mann aus eigenem Interesse der große Sparer.

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