(Melker Sommer spiele; „Don Gil von den grünen Hosen“ von Tirso de Molina) Nach Nestroy, Moliėre, Shakespeare und anderen Komödiendichtern der Weltliteratur stellen die Melker Sommerspiele heuer „Don Gil von den grünen Hosen“ vor, ein typisches Beispiel einer spanischen Mantel- und Degenkomödie mit viel Intrigen, noch mehr Verwechslungen und dennoch gutem Ausgang. Es geht darin um Liebe und um Eheversprechen, um Mitgift und habgierige Väter, um Eifersucht und Aberglauben.All das geht vor dem Gartenpavillon des Stiftes Melk mit viel Schwung und komödiantischer Leichtigkeit über
Uber 140 Jahre lang, nur mit einer Unterbrechung, war die Melodie der alten Kaiserhymne „Gott! Erhalte Franz den Kaiser“ die Nationalhymne Österreichs. Die Autographen der verschiedenen Fassungen, wie sie der Komponist, Joseph Haydn, niedergeschrieben hat, gehören zu den wertvollsten Beständen der Musiksammlung der österreichischen Nationalbiblibthek. Jede Benützung dieses Sammelbandes bringt ein Fortschreiten der Zerstörung durch die Lichteinwirkung.‘ Um der Wissenschaft - aber auch dem interessierten Musikliebhaber — trotzdem die Benützung zu ermöglichen, hat die Akademische
Begonnen hat es mit den liturgischen Veränderungen: Die strenge Trennung zwischen Priester und Volk wurde aufgehoben, der Kirchenraum mußte sich den neuen Erfordernissen anpassen. Nicht nur im modernen Kirchenbau, auch in der künstlerischen Ausgestaltung sakraler Räume spiegelt sich diese Änderung wider. Die Auseinandersetzung mit dem christlichen Gedankengut, mit dem Göttlichen, dem Religiösen hat für die Künstler neu an Interesse gewonnen.
Eine Entwicklung, die in anderen Ländern zum Teil schon begonnen hat, kommt jetzt allmählich auch nach Osterreich: Die Institution Museum soll sich von der hehren Bildungsstätte, in der möglichst nur geflüstert werden soll, in einen Ort verwandeln, in dem man sich gern aufliält, wo man sich wohl fühlt.Das Kunsthistorische Museum in Wien mit all seinen Filialen hat jetzt einen ersten Schritt unternommen und zunächst die Öffnungszeiten verlängert. Alle Sammlungen, außer dem Hauptgebäude also auch die Stallburgr galerie und die Neue Burg, sind seit 1. März auch an den Wochenenden bis
Nach Symposien, Ausstellungen, neuen Werkausgaben und Neuinszenierungen hat es knapp vor dem Auslaufen des Goethe- Jahres noch eine erfreuliche Nachricht für Verehrer des Dichterfürsten gegeben: Der Wiener Goethe-Verein hat seine wertvolle Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Die Sammlung des Goethe- Vereins, die wegen der beengenden Raumnot bisher praktisch unzugänglich war, ist nun am Institut für Germanistik der Universität Wien aufgestellt worden, wo sie von der Universitätsbibliothek betreut wird und zu den Öffnungszeiten des Institutes jedermann zugänglich ist.Die
Die kulturellen Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich haben eine lange Tradition. Seit der Gründung des ersten ,Jnstitut Francais“ nach dem Krieg in Innsbruck wurden diese Beziehungen bis zum heutigen Tag kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Neuestes Zeichen dieses beiderseitigen Interesses ist das Studio Moliere in der Wiener Liechtensteinsträße, das knapp vor Weihnachten neu eröffnet wurde.Während der bis 5. Februar dauernden ,französischen Kulturwochen“ verlockt ein umfangreiches Angebot von Theater- und Kinovorführungen, Konzerten,Diskussionen und Gesprächsrunden,
Die Kosten für nach der Haager Konvention zu schützende Kulturgüter sind in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht unumstritten. Die Experten warnen vor „harmlosen" Gefahren
Die Aufgaben, die die " Schule zu erfüllen hat, sind zahlreich. Eine davon ist es, Kindern und Jugendlichen das Lesen schmackhaft zu machen, sie den Umgang mit Büchern zu lehren. Denn es ist nicht damit getan, die wichtigsten Werke der Weltliteratur im Deutschunterricht einmal durchzunehmen. Man soll dann selbst zum Buch greifen und über die Pflichtlektüre hinaus sich ein eigenes .Repertoire" erlesen.Diese Anregung soll vor allem auch in Richtung der neuen Literatur gehen, jener Literatur, die sich mit unserer unheilen Welt und ihren Gegebenheiten auseinandersetzt, unmittelbare
Neu aufgeflammt ist die Diskussion um die Abgeltung des Urheberrechts an die Kulturschaffenden, die sich vor allem um die Weitergabe ihrer Werke durch das Kabelfernsehen dreht.
Handschriften und Inkunabeln, Musikalien, Münzen, Waffen, Pa-ramente, Gemälde, Kleinkunst aus Holz und Elfenbein werden in der großen Jubiläumsausstellung zu sehen sein, die am 29. April nächsten Jahres anläßlich des 900jährigen Bestehens des Benediktinerstiftes Göttweig eröffnet wird. Die Exponate aus den eigenen Sammlungen werden ergänzt durch Leihgaben ehemaliger Schätze des Stiftes, die sich heute im In- und Ausland befinden.Göttweig, im Jahr 1083 von Bischof Altmann von Passau gegründet, entwickelte sich schon im Mittelalter zu einem kulturellen Zentrum Niederösterreichs.
Seit Jahren ist die Zukunft des Wiener Messepalastes umstritten. Da der Komplex, in manchen Trakten zumindest allmählich zur Bauruine zerbröckelt, entstanden in letzter Zeit unterschiedlichste Pläne, das weitläufige Gebäude zu revitalisieren.Nach nun schon lange genug dauernden Vorgesprächen wurden dieser Tage von den zuständigen Stellen — Bund und Gemeinde Wien — neue Überlegungen zur Diskussion gestellt. Es handelt sich allerdings noch immer um kein konkretes Konzept, sondern um einen Aufruf zu einem Ideenwettbewerb unter der Bevölkerung. Bautenministerium,
Wer denkt schon gern an den Tod? Wer denkt schon gern daran, wie und wo er einmal sterben wird und wie die letzten Tage davor ablaufen werden? Wer kann sich seinen Platz zürn Sterben schon aussuchen?Auch die Patienten im Pflegeheim Lainz haben sich diesen Aufenthaltsort nicht ausgesucht, schon gar nicht zum Sterben. Und trotzdem ist für fast alle dort die endgültige Endstation.Helmuth A. Niederle hat seinen Zivildienst als Pfleger in Lainz absolviert und schildert in kurzen Passagen manche Episoden aus dem Anstaltsalltag. Knapp und meist kommentarlos — und doch so, daß es einem kalt
Der Titel „Goethe und die Wiener Akademie" klingt fast ein bißchen großspurig, denn die einzige direkte Beziehung Goethes zur Wiener Akademie war, daß er 1812 zu ihrem Ehrenmitglied ernannt wurde. Von den sechs bis 5. November ausgestellten Handzeichnungen, Gouachen und Aquarellen stammt nur ein Werk aus dem Besitz der Akademie.Interessant ist jedoch die Ergänzung durch Werke anderer klassizistischer Maler wie Adam Friedrich Oeser, bei dem Goethe Zeichenunterricht genommen hatte, Philipp Hackert und Angelika Kauffmann, mit denen Goethe in Italien in Kontakt stand, Johann Georg
Vier Milliarden achthundert -neunundvierzig Millionen ein-hundertdreiundvierzigtausend siebenhunderteinundneunzig Schilling — eine Zahl, die man sich zweimal vor Augen halten muß, um ihre Dimension zu erfassen: 4,849,143.791,- Schilling. Laut einer Erhebung der Diözesanbauämter wäre für die Jahre 1981 bis 1985 diese Summe erforderlich, um alle unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke der katholischen Kirche instandzusetzen beziehungsweise instandzuhalten.Demgegenüber steht zum Vergleich die Summe von 470 Millionen Schilling, die im Jahr 1978 von der Kirche tatsächlich für
Mit der Kunstkritik ist das schon so eine Sache: Wer will sie denn eigentlich? Die Künstler fühlen sich durch sie verkannt, die Ausstellungsmacher und Galeristen sind enttäuscht, wenn der erwartete PR-Effekt ausbleibt, das Publikum ist desorientiert, weil meist jegliche Grundlage zum Verständnis fehlt, für die Medien selbst ist die Kulturseite oder -Sendung oft nicht viel mehr als ein notwendiges Übel, ein Appendix, der sowieso nur wenige interessiert. Die verschiedenen Aspekte dieses Dilemmas kamen bei einem Symposion zur Sprache, das vorige Woche an der Wiener Hochschule für
Es kann passieren, daß man irgendwo in der Umgebung von Verona in ein Dorf kommt und dort eine Sprache hört, die einem bekannt vorkommt, ohne daß man sie auf Anhieb verstehen kann.Es ist Deutsch - aber doch nicht das Deutsch, das uns geläufig ist, auch keiner der bekannten Dialekte. Dasselbe kann einem noch in ein paar anderen Ortschaften in Norditalien, Jugoslawien oder Ungarn widerfahren.Des Rätsels Lösung: Man befindet sich in einer jener Sprachinseln, die im Mittelalter von Österreich aus im fremdsprachigen Ausland angelegt wurden und die in ihrer Isolation eine Sprache bewahrt
Als die Spanier im 16. Jahrhundert nach Südamerika kamen und die kunstvollen Goldschätze der verschiedenen Indianerkulturen entdeckten, dazu noch so manche überlieferte Legende hörten, entstand der Mythos von „El Dora-do", der im Lauf der Zeit in den Phantasien der Menschen zur Vorstellung eines Goldlandes mit unermeßlichen Reichtümern geführt hat.Ein wahrer Goldrausch hat in der Folge Tausende Menschen das Leben gekostet und bewirkt, daß die Objekte in alle Welt verstreut wurden.Das Museo del Oro in Bogota bemüht sich seit seiner Gründung 1939, die Goldschmiedearbeiten
(Akademie der bildenden Künste, Wien 1., Schillerplatz 3, bis 20. Mai). Eigentlich ist es kaum zu fassen: seit mehr als 60 Jahren, so lange wie ein ganzes Menschenleben fast, produziert ein Mann architektonische Ideen, die zum Teil längst Geschichte gemacht haben.Clemens Holzmeisters letztes, aktuellstes Projekt ist der Umbau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg, über dessen Realisierung in nächster Zeit entschieden wird. Die Entwürfe dazu bilden den Mittelpunkt der Ausstellung.Es ist besonders reizvoll, anhand der Fotos wichtiger Holzmeister-Bauten und der zahlreichen Entwürfe und
Heutzutage Berufsmusiker zu werden, ist wohl keine einfache Angelegenheit. Die Tatsache, daß man bei entsprechendem Talent nicht früh genug beginnen kann, ein Instrument wirklich zu studieren, bedeutet in erster Linie zu üben, und zwar ein paar Stunden täglich.Was für ein Kind im Pflichtschulalter noch eine reine Frage der Begeisterung ist, wird spätestens in der Oberstufe der AHS zum unüberwindlichen Problem: Wer die Schule nicht „mit der linken Hand" meistert und damit genug Zeit zum Üben hat, wird früher oder später eines von beiden aufgeben müssen, entweder die Schule
Da ist auf der einen Seite das Bild des servilen Untertanen am Fürstenhof, des angestellten Kapellmeisters, der gefällige Auftragsmusik produziert. Auf der anderen Seite das Genie, der weltberühmte Star schon zu Lebzeiten.Zwei sehr unterschiedliche Komponenten, die das Rätsel dieses Joseph Haydn ausmachen. Im Harrachschen Schloß in Rohrau gibt es eine Porträtbüste, die noch zu Haydns Lebzeiten entstanden ist und die er als die „ihm ähnlichste" den Harrachs vermacht hat. Man betrachtet das ernste Gesicht - nicht schön, nicht häßlich — und kommt der Lösung des Rätsels
Herbert FuxSeit 1.1.1982 steht das Museum für angewandte Kunst unter neuer Leitung: Herbert Fux, seit 1968 Abteilungsleiter der ostasiatischen Sammlungen des Hauses, wurde — offiziell allerdings erst am 20. 1. — zum neuen Direktor ernannt. Fux, Jahrgang 1925, begann als Restaurator, beendete 1960 sein Kunstgeschichtestudium und übt einen Lehrauftrag für asiatische Kunst an der Universität Wien aus.Die Linie, in der er das tra-ditionsreiche Museum zu leiten plant, ist klar definiert: weitgehende Öffnung nach außen, Wahrnehmung aller wissenschaftlichen und Bildungsfunktionen neben der