6579175-1951_07_04.jpg
Digital In Arbeit

Christentum im Vorspiel der koreanischen Tragodie

Werbung
Werbung
Werbung

Fünfzig Friedensverträge zwischen Japan und Korea liegen allein aus dem ersten Jahrtausend nach Christus in den japanischen Archiven. In den Kriegen, die durch sie beendet wurden, war Korea Aufmarschgebiet und Brückenkopf wie heute und die Städte, Flüsse und Häfen, die wir in den Frontberichten aus dem Fernen Osten lesen, kehren in den geschichtlichen Quellen der Vorzeit immer wieder. Denn solange die historische Kenntnis reicht, war das „Land der Morgenstille“ bald Mittler, bald Zankapfel zwischen seinen beiden mächtigen Nachbarn, Japan und China.

Eine koreanische Gesandtschaft brachte den Buddhismus nach Japan. In einem Krieg mit Japan wieder kam es zur ersten Berührung Koreas mit dem Christentum. Die japanischen Truppen, die 1592 in Korea einfielen, bestanden aus Christen, die ihr mißgesinnter Landesherr in den Kämpfen aufreiben wollte. Damals sandte der christliche Großadmiral Augustin Aramandono den ersten katholischen Priester, den Jesuitenmissionar Gregor von Cespedes, als Militerseelsorger nach Korea. Der Rückzug der Bevölkerung in unwirtliche Berggegenden verhinderte jeden missionarischen Kontakt. Nur eine Anzahl koreanischer Kriegsgefangener wurde als Sklaven in japanische Familien heimgebracht und dort getauft. Als bald darauf die erste große Christenverfolgung in Japan ausbrach, fanden sich so auch vier Koreaner unter den Blutzeugen.

1616 schlug die Waage zugunsten Chinas aus. Alljährlich mußte von da an eine koreanische Gesandtschaft nach Peking ziehen und dort den Tribut des Landes darbringen. 1631 traf der koreanische Gesandte Tsieng-Tu-uen bei diesem Anlaß einen Mitbruder P. Riccis, der ihm viele wissenschaftliche Werke, darunter auch apologetische Schriften mitgab. Diese verbreiteten in Korea eine, wenn auch verschwommene Form des Christentums.

In dieser Vorbereitungszeit wirkten die Laien in Wort und Schrift, so daß sich schon bald eine kleine Gemeinde bildete, die auch eine Art priesterlicher Hierarchie errichtete, in . der nach ■ den Zeremonien der heiligen Messe ein Gottesdienst eingerichtet und , selbst die Beichte eingeführt worden ■ war. Schließlich aber mußten diese „Laienpriester“ durch tieferes Studium der christlichen Schriften erkennen, darin bestärkt durch den Erz-bischof von Peking, daß alle von ihren „gewählten Priestern“ gespendeten Sakramente außer der Taufe, ungültig seien. Der gewählte „Klerus“ unterwarf sich sofort und begnügte sich mit religiöser Unterweisung bei Christen und Heiden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung