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Südlich des Brenners

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Bistumsfragen Tirols nach der Grenzziehung von 1918. Von Fridolin D ö r r e r. Sonderdruck aus Schlern-Schriften 140: „Südtirol, Land europäischer Bewährung.“ Universitätsverlag Wagner, Innsbruck.

Das Problem Südtirol kann von verschiedenen Gesichtspunkten gesehen werden. Die Frage nach den Bistumsgrenzen, die zweifellos ein Teil des Problems geworden ist, interessiert aber nicht nur die Kirchenobrigkeit, sondern beschäftigt tatsächlich ebenso den in der örtlichen Praxis stehenden Seelsorger, wie den Politiker und Mann des Volkes. Bei der Wiedergabe der historischen Tatsachen, die das Anliegen der vorliegenden Studie sind, hat der Verfasser auf die Herausarbeitung der geschichtlichen Zusammenhänge besonderen Wert gelegt. Es gelingt ihm auch — illustriert durch einige Landkarten — die Absonderlichkeit der heutigen kirchlichen Einteilung Süd-'und Nordtirols in ihrer historischen Entwicklung aufzuzeigen. Die Pläne Kaiser Josephs II. zur Errichtung eines Bistums in Innsbruck, dann Bregenz, sowie die Bestrebungen nach Vereinigung Bozens und des Vintschgaues mit dem Bistum Brixen sind nie Wirklichkeit geworden. Die Grenzziehung von 1918 verlangte zunächst interimistische Regelungen für Nord- und Osttirol. Mit dem Schicksal der zehn deutschen Dekanate des Bistums Trient sollte es aber seine besondere Bewandtnis haben. Auf eine Bittschrift von Klerus und Volk aller zehn unter Trient stehenden deutschen Dekanate hin unterstellt Papst Pius XI. am 5. August 1922 diese Dekanate durch ein Dekret der zuständigen Kon-sistorialkongregation dem Bischof von Brixen als Apostolischen Administrator. ledoch schon am 16. August desselben Jahres verfügt der Papst, daß die Publikation und die Durchführung dieses De-

kretes „pro nunc“ auf einen späteren, seinem Ermessen anheimgestellten Zeitpunkt verschoben wird. Die Abtrennung des österreichisch verbliebenen Teiles der Diözese Brixen und die Errichtung einer unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellten Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch fällt in das Jahr 1925. Abschließend geht Dörrer auf die neuerdings wieder lautgewordene Forderung nach Errichtung eines Landesbistums in Vorarlberg ein, der er aber wenig Erfolgsaussichten einräumt. Die jüngeren Verfügungen des Heiligen Stuhles seien der Errichtung, ja selbst der Belassung von Kleindiözesen offensichtlich abgeneigt.

Eine lesenswerte Studie, die quellenmäßig gut unterbaut ist und einen wertvollen Einblick in die geschichtlichen Zusammenhänge bietet.

Dr. Alfred Kostelecky *

Die Kunstdenkmäler Südtirols. Von Dr. Josef Weingartner. II. Band. Mit 6 Stadtplänen von Georg Innerebner. Dritte durchgesehene Auflage. Tyrolia-Verlag, Innsbruck.

Die drei Bände der Kunstdenkmäler Südtirols sind in diesen Blättern schon mehrfach anerkennend gewürdigt worden. Die dritte Auflage des zweiten Bandes, dessen Erscheinen Propst Weingartner nicht mehr erleben konnte, bringt gegenüber der zweiten Auflage nur wenig Aenderungen. Die Erklärungskarten und Stadtpläne erleichtern die Benützung ungemein. Daß innerhalb kurzer Zeit eine dritte Auflage erscheinen konnte, bürgt allein schon für die Güte und Beliebtheit dieses Führers und ehrt das pietätvolle Bemühen des Verlages.

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