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Eine Berg-Galerie eröffnet

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Wie auch ein kleiner Ort im Kärntner Unterland eine beispielhafte Tat zu setzen vermag, hat die Stadt Bleiburg bewiesen. Sie hat das Werk des in ihrem Bereich auf dem Rutarhof lebenden Malers und Holzschneiders Werner Berg zu seinem und zu ihrem Ruhm einer Galerie anvertraut, die man in einem alten historischen Bau — eine Stiftung der Wetschko mit gebotener Vorsicht umgewandelt — unterzubringen wußte. Erdgeschoß und Stockwerk halten nun für den Besucher genau 100 Ölbilder, Holzschnitte, Aquarelle und dazu zahlreiche Zeichnungen bereit, die äls Vorstufen- besonderes Interesse verdienen. Pfof. Dr. Werner Berg traf die Auswahl: ein kleiner Teil seines umfangreichen Oeuvres der letzten 35 Jahre und ein repräsentativer Querschnitt zugleich.

Berg, der aus dem Rheinland kam, ist längst ein Sohn Kärntens geworden, dem er sich als Bauer und Künstler innig verbunden weiß. Ja, mehr noch, er ist Zeuge und Künder — Herold des Unterlandes, nannte ihn der Landeshauptmann —, Künstler einer Gegend, die von den katholischen Slowenen ihre belebte Eigenart empfing. Sie spiegelt sich in Bergs Bildern: die Landschaft in ihrer liebenswerten Schönheit, die Menschen in ihrem Tun und Lassen, ihren Bräuchen und Spielen, ihrer Freude und ihrem Leid; Ihnen wurde ein Denkmal gesetzt, sie hat Berg in der Tiefe ihrer Seele erfaßt und mit seinem Schaffen zwei in einem gegeben: das vollendete Kunstwerk und das volkskundliche Dokument.

Vor mehr als einem halben Jahr war, auf Anregung des Konditors Gottfried Stöckl und mit verständnisvoller Förderung durch den Bürgermeister Kristan und den Direktor Vauti, der einstimmige Gemeindebeschluß gefaßt worden, eine Werner-Berg-Galerie ins Leben zu rufen. Miit Hilfe von Stadt und Land wurde Beschlossenes Wirklichkeit. Im Hofe der Galerie bei Sonnenschein und Fahnenwehen und festlicher Musik des Stadtorchesters unter seinem

Leiter Miklin fand die Eröffnungsfeier statt Dankesworte des Bürgermeisters an den Maler, der auf sein harmonisches Zusammenleben mit der Bevölkerung hinwies und sich zu künstlerischer Klarheit bekannte“ — „denn was gibt es Geheimnisvolleres als Klarheit?“ (Valery) — und die Eröffnungsrede des Landeshaupt mannes Hans Sima gaben dem Festakt die Note, dem sich eine Wanderung durch die Ausstellungsräume anschloß, in denen sich die Arbeiten Bergs „ins rechte Licht gesetzt“ fanden. Was hier an Echtem und vom schöpferischen Willen des Künstlers Getragenen den Betrachter anrührt, ist schwer anzudeuten. Begnügen wir uns mit dem Hinweis auf diesen großen Schatz und mit der Feststellung: Die Werner-Berg-Galerie in Bleiburg ist mehr als eine Reise wert!

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