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Das Un ernehmen Callaghan

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Das frühsommerliche We er, das London in den le z en agen geradezu verwöhn e, und die be rübliche Niederlage der Fußballmannschaf Liverpool gegen Borussia- Dor mund im Finale des Europacups der Cupsieger reich en nich aus, die öffen liche Aufmerksamkei vom Budge 1966/67 abzulenken. Als sich James Callaghan am 3. Mai mi dem radi ionellen Koffer in der Hand in das Un erhaus begab, war Herr Jedermann durch die vielen Mu maßungen der Presse über das zu erwar ende Budge ebenso gespann wie e wa ein Fernseher durch einen Maigre -Krimi. Die Publizis en ließen es auch nich an Ra schlägen fehlen. Im „Economis “ empfahl man allgemeine Lohnsummens euer, eine Expor subven ion und geeigne e Mi el, welche die priva e Inves i ion ermu igen soll e. Die linkss ehenden Zei ungen und Zei schrif en, wie e wa der „New S a esman“, warn en vor solchen Maßnahmen, durch die die bes ehende Vollbeschäf igung gefährde wäre. Im übrigen nahm man widerwillig die a sache zur Kenn nis, daß der Scha zkanzler wohl kaum ein defla orisches Budge würde vermeiden können.

Am 3. Mai un erbrei e e Scha z kanzler Callaghan dem Parlamen seinen Budge en wurf, den vier en sozialis ischen sei dem Herbs 1964 und den ers en nach Mr. Wilsons Wahl riumph. Er kennzeichne das Ringen der Regierung um den Ausbruch aus dem eufelskreis des S op-go. Denn das Kabine Wilson weich der üblichen defla ionis ischen Praxis aus und erhöh weder die direk en noch die indirek en

S euern allgemein. Der En wurf sieh orden liche Einnahmen in der Höhe von 10,2 Milliarden Pfund S erling vor, denen orden liche Ausgaben von 9,2 Milliarden Pfund S erling gegenübers ehen, der orden liche Haushal soll demnach mi einem Überschuß von 1,05 Milliarden Pfund S erling abschließen, wodurch er um 358 Millionen Pfund S erling höher als im laufenden Finanzjahr sein wird. Die Schuldenaufnahme auf dem Kapi almark soll von 1,27 auf 1,33 Milliarden Pfund S erling s eigen, wovon ausschließlich die Na ionalindus rie Nu zen ziehen wird.

Insgesam sehen die Schä zungen des Scha zkanzlers ein Defizi von 287 Millionen Pfund S erling gegen ein solches von 576 Millionen Pfund S erling in 1965/66 vor. Zumindes würde man auf dem Kon inen und in den USA das Ergebnis des Haushal es als noch immer defizi är bezeichnen; hier sprich man hingegen von defla orisch, da der Bedarf an Kapi almark mi eln um 289 Millionen Pfund S erling verringer werden wird.

Poli ische Ari hme ik

Hin er dieser Ari hme ik verbergen sich drei wesen liche Fak oren, die neben einem wir schaf lichen auch einem merklichen innenpoli ischen Charak er haben. Zunächs führ e die Regierung die schon im selek ive Lohnsummens euer, die von den Gewerkschaf en kaum als Grund für Lohnforderungen angeführ werden können.

Freilich weisen die Kommen a oren darauf hin, daß sich die bri ische Wir schaf im Zus and der Vollbe-

schäf igung befinde ; deshalb bes ehe die Gefahr, daß der Handel, das Ho el- und Gas gewerbe sowie das Baugewerbe die Lohnsummens euer auf ihre Preise überwälz en, wodurch die Infla ion zusä zlichen Auf rieb erhiel e.

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