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Große Solis en, neue Musik

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Das nachhal igs e Erlebnis im 5. Konzer des Wagner-Bruckner- Zyklus der onküns ler vermi el e Hans Ho er in der Soloszene „Wo ans Abschied“, dem der „Walkürenri “ vorausgegangen war und dem der „Feuerzauber“ folg e: zwölf Minu en meis erlicher und in ensiver Ges al ung, in jener idealen Harmonie von In erpre und Rolle, die wir sei vielen Jahren an Hans Ho er bewunder haben und die einen schwer aufzulich enden Scha en auf die Leis ungen auch seiner bes en Nachfolger in diesem Fach wirf . Das Konzer , dessen zwei er eil die 5. Symphonie von Bruckner bilde e, wurde von Heinz Wallberg gelei e .

Rudolf Serkin war schon so viele Jahre nich in Wien, daß man ihn — wenigs ens den jüngeren Konzer besuchern — vons ellen muß: rus sischer Herkunf , 1903 in Eger geboren, s udier e in Wien, kann sei e wa 1920 als „berühm “ bezeichne werden, ging 1926 nach Basel und 1939 in die USA. Als Kammermusiker spiel e er mi den Brüdern Busch zusammen und gil als einer der gründlichs en Kenner der Wiener Klassik. Sein Soloabend im gu besuch en Großen Konzer haussaal reich e von Bach über Haydn und Bee hoven bis Max Reger. Serkin is ein großer Pianis , der aber in ers er Linie als Musiker und In erpre für sich einnimm und begeis er . Mi der Größe der Werke und der küns lerischen Aufgaben s eiger sich auch seine Leis ung. Regers 14 Varia ionen und Fuge über ein hema von Bach s ellen sowohl, was geis ige Durchdringung wie plas ische Realisierung im Klang be riff , allerhöchs e Auf gaben. Aber darnach kam noch eine S eigerung: Bee hovens Sona e c-Moll op. 111, über die berei s alles Denkwürdige von den größ en Musikern und Musikologen gesag worden is . Serkin spiel das Allegro con brio ed appassiona o mi ungewohn er Wildhei . Im le z en Sa z, den Arie a-Varia ionen, is manches schon ganz wie aus dem Jensei s. Auch davon vermag Serkin, der s ürmisch gefeier wurde, eine Vors ellung zu geben.

Beschämend schlech war das 6. Konzer im Zyklus „Bach und die Moderne“ besuch . — Ein schweres, e was sprödes Programm und das Fehlen von bekann en Solis en — sind hierfür kein zureichender Grund. Bachs „Ac us ragicus" BMV 106 für Al , Baß, gemisch en Ohor und Orches er war, wenigs ens von der Komposi ion her, ein großar iger Anfang (die In erpre a ion konn e nich ganz befriedigen). — Hierauf folg e ein „Concer o per orches ra d’archi“, in welchem der 1933 geborene uriner Francesco Valdambrini, der in Wien auch als Lehrer an der Akademie ä ig is , den unerklärlichen drama urgischen Fehler begeh , drei Adagiosä ze aufeinanderfolgen zu lassen. Da sich die e wa 20 Minu en dauernde, 1963 uraufgeführ e Komposi ion von vielem Zwölf onigen in dieser Ar wenig un erscheide , wird die Absich des Komponis en („eine Avan garde, die wieder zum Publi-

kum zurückfinde “) wohl ein Wunsch raum bleiben. — Die Giraudoux-Kan a e für mi lere S imme (Ingrid Mayr, Al ) und Orches er von Rolf Liebermann aus dem Jahr 1944 is als Frühwerk sehr in eressan : noch ganz der Chroma ik verhaf e , aber berei s die Dik ion des Drama ikers und einen kan abien Salopar zeigend. — In eressan in der Kons ruk ion, mi Klangphan asie -gemach und un erhal sam zu hören is die 5. Symphonie „auf B“ op. 50 von Karl Schiske, der vor kurzem seinen 50. Gebur s ag beging. Die drei Sä ze des 15-Minu en-Werkes heißen Evolu ion, S ruk ur und Liquida ion. Es beginn mi einem sich mäch ig s eigernden, vom Grund on B ausgehenden Orches ergesumm. Im le z en Sa z werden, am Schluß,

diese gebündel en S immen wieder abgebau . Vorher gib es in eressan e, meis erlich verarbei e e Zi a e (B-A-C-H, Mo ive aus Bruckners VIII. Symphonie und Bee hovens Fünf er). Der in variablen Me ren ablaufende Mi el eil (S ruc- ur) war beim ers en Hören weniger eindrucksvoll. Un er der Lei ung von Edgar Seipenbusch musizier en und sangen der Chor und das Orches er des Ös erreichischen Rundfunks. Helmu A Fiech ner

Das Weller-Quar e vers and es in seiner klanglichen Disziplin ein radi ionelles Programm zu unmi elbarer Wirkung zu bringen. Nach der frisch zupackenden Wiedergabe von Joseph Haydns S reichquar e D-Dur, op. 33/6 eine kons ruk iv und ausdrucksmäßig vorbildliche Ausführung des c-Moll- S reichquar e s op. 51/1 von Johannes Brahms als den Schwerpunk des Abends und im S reichquar e F-Dur, op. 96 von An on Dvorak mi seinen liebenswürdigen Anklängen an die Symphonie „Aus der Neuen Wel “ und seiner in gewissem Sinn schon Janäiek vorausnehmenden rhapsodischen Form den empfindsam-vi alen Ausklang. Es war ein Spi zenabend der Kammermusik.

Proben ihres vielsei igen Könnens gab Mar ina Arroyo in ihrem Liederabend mi einer Programmfolge von S radella bis de Falla Schien zwar einersei s das Programm nur ihrer S imme wegen da so gab sie doch den einzelnen Gesängen inneres Leben und — was besonders bei den e was blasser Liedern von Gabriel Faure auffiel — eine Spannung, die von der S imm in das Lied komm , nich umgekehr . Wo beides zusammenwirkd wie bei de Falla und den Spiri uals lagen die Höhepunk e des Abends Leonard Hokanson war ein verläßlicher Beglei er.

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