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Die Jugend musiziert Bach
Chot und Orchester der Wiener Jeunesse wagten sich unter ihrem Dirigenten Günther T h e u-r i n g (der Sich damit wieder als bedeutender Chorerzieher legitimierte) an J. S. Bachs Johannespa s s i o n“ und boten eine sehr anerkennenswerte Leistung, bei der Zusammenspiel und exakte chorische Diktion besonders auffielen. Unter den Soliscen waren Kurt Equiluz und Kunikazu Ohashi die bedeutendsten,. j^ährenA-jdie,- Era^epstimme-n nlwdlWri wenig entsprachen. — Weitaus intensivere Wirkung erreichte Theuring in einem anderen „Jeunesse“-Konzert mit zwei Kantaten von J. S. Bach („Christus, der ist mein Leben“, und Actus tragicus „Gottes Zeit“). Chor und Orchester bewiesen, auch im dazwischen placierten Brandenburgischen Konzert Nr. 4, äußerste Genauigkeit in Rhythmus und Intonation, desgleichen die gar nicht leichten Solopartien. (Margaretha Deysel, Maria Valenti, Rudolf Kreuzbetget und Dominique Weber.) Man spürte, wie das Erleben von innen her die Leistung der Ausführenden legitimierte.
„Die Jüngsten musizieren“ nannte sich ein Orchesterkonzert der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Sie musizierten imponietend. Der 12jährige Igo Koch (Klasse Prof. Lauda) spielte die Klavierkonzerte von M o-zatt (B-Dur, KV 456) und Beethoven (c-moll, Nr. 3, op. 37) nicht nur auswendig mit klarer formaler Gestaltung, sondern wußte auch ausdtucks-mäßig überraschend viel zu geben. Das Haydn-Otchestet unter den jungen Dirigenten Fetdinand Weiß und Hechmat Sandjari musizierte mit Frische und Freude die H a y d n - Symphonie Nr. 60 (Musik für die Komödie „Der Zerstreute“) und die Ouvet-türe „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Beethoven.
Das 6. Philhatmonische Konzeit btachte unter Mario R o s s i die „Sonata tetza per archi“ des 12jährigen Gioacchino Rossini, die in ihren kapriziösen melodischen Einfällen (auch der Kontrabaß hat Sechzehntelfiguren) so richtig den Meister in Kinderschuhen zeigt und als Köstliches empfunden wurde. Eine schlanke, atchitektonisch klare, nach dem Klassischen hin ausgerichtete^ Wiedergabe der 2. Symphonie von Johannes B r a h m s bildete ein würdiges Gegenstück aus der Sphäre eines teifenden deutschen Meisters. Zwischen beiden Werken konnte das „Rondo Venezianö“ von Ildebtando P i z z e 11 i sich wohl in der Noblesse von Instrumentation und deren Farbenreichtum, kaum aber an Frische und Spannkraft durchsetzen.
Irmgard Seefried sang anläßlich des 100. Geburtstages von Hugo Wolf 23 seiner schönsten Lieder, in sechs Gruppen geteilt. Ihre künstlerische, sehr persönlich profilierte Leistung im Liedgesang unterliegt längst keinem Zweifel. Dennoch fand sie nicht immer das (bei ihr gewohnte) absolut richtige Verhältnis zu Wolf. Einige Lieder waten wohl ihter Stimmlage gerecht, aber dem Wesen des Liedes nach zu hoch, wodurch der natürliche Ausdruck litt, Auch hätte man an mehr unbekannten Liedern mehr Freude gehabt. Dr. Erik Werba war wie immet ein ptominentet Begleitet.
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