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Hindemith - Honegger – Krenek

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Im Furtwängler-Gedächtniskonzert spielten die Wiener Philharmoniker unter Karl Böhm das Konzert für Holzbläser, Harfe und Orchester und die Symphonischen Metamorphosen von Paul Hindemith, für dessen Schaffen sich Furtwängler besonders eingesetzt hat. Im „Konzert“ lebt das alte Concerto gross« mit neuen und verblüffenden Wirkungen wieder auf, die „Metamorphosen“ deuten Webersche Themen (aus der Musik zu Schillers „Turan- dot“) in eine moderne Klang- und Gedankenwelt, deren eminente Musikantität und Frische in der Wiedergabe triumphierte. Ebenso triumphant erwuchs aus ihrem vielfältigen und humorigen Themengeflecht die das Konzert abschließende „Sinfonia domestica“ von Richard Strauss zu einer schwelgerischen Klangorgie.

Ein Chor-Orchester-Konzert der Akademie für Musik war dem symphonischen Psalm „König David“ von Artur Honegger gewidmet, dessen Aufführung Karl Österreicher leitete. Die jungen Kräfte boten in jeder Sparte erstaunliches Können und die Fähigkeit geistiger Profilierung. Chor und Orchester, Sprecher und Gesangsolisten überraschten durch stimmliches und instrumentales Können ebenso wie durch die Ausgewogenheit in der Gesamtwirkung. Besonders genannt seien Elisabeth Thomann (Sopran), Erich Kien-

bacher (Tenor), Kurt Schessmann un Sieglinde Pichler (Sprecher).

Im Konzert „Österreichisches Musik schaffen der Gegenwart“ erklang, voi Herbert Tachezi gespielt, die „Toccat. und Fuge“ für Orgel von Hans Bauern feind, ein gediegenes, die wohl nicht be sonders markanten Themen blitzsaube durchführendes Werk von innerer Ge schlossenheit und Sicherheit. Letzter schien uns dem 4. Konzert für Klavie und Kammerorchester, op. 100, von Nor bert S p r o n g 1 zu fehlen. Das weitau bedeutendste Werk des Abends war di 2. Symphonie von Leopold Matthia W a 1 z e 1. Die Bruckner-Nachfolge de (1937 entstandenen) Werkes verleugne sich nicht, auch Anregungen von Gusta- Mahler sind spürbar; dennoch erwachs eine starke Persönlichkeit, die durchau Eigenes zu sagen- hat, aus diesen Gegeben heiten zu überzeugendem Profil. Das Ton künstlerorchester und sein Dirigen Michael Hutterstrasser bewältigen ihr diffizilen Aufgaben mit Schwung um Sicherheit.

Der Wiener Kammerchor (Dirigent Han Gillesberger) brachte nach einem sechs stimmigen Requiem von Vittoria je zwe Chorwerke von Ernst K r e n e k um Arnold Schönberg. Die Länge de „Requiem“ (bis zur Pause) erwies sich al ermüdend für Chor und Zuhörer für di, folgende moderne Musik. Man hätte liebe den Vittoria als die „Lamentatio" vo: Krenek kürzen sollen, die allerdings, ebenso wie Schönbergs „De profundis" der Höhe punkt des Abends waren, während „Fried, auf Erden“ unter einer Inhomogenität de Chorklangs litt und leider auch unter de dynamischen Starre eines absoluten Forte

Friedrich Wührer hat einen ganze: Klavierabend Werken von Johanne Brahms gewidmet und vermochte durcl aparte Programmwahl in der Tat die Viel seitigkeit des Komponisten zugleich mi seiner Interpretationsberufenheit überzeu gend zu vermitteln. Die „Händel Variationen“ sowie die Sonate f-moll op. 5, gaben großräumigen Aufbau um Atem, die vier Klavierstücke op. 119 um die drei Intermezzi op. 117 zeigten Wüh rer in der Verinnerlichung der kleine: Form, in der er unserer Meinung naci sein Bestes gab.

Ihre Bestes gaben auch vier Studente: der Königlichen Hochschule für Musik i: Stockholm, die in einem Austauschkonzer unserer Akademie für Musik :m Palai Palffy Streichquartette von Joseph Haydn Dag Wiren und Robert Schuman: -musizierten.. Wir kqWafeAloß itel* hören,. Es war schwungvoll musizierend. Jugend von..ausgesucht holier Disziplin in Zusammenspiel, im Adagio nicht ohne tie feren Ausdruck; ein erfreuliches Versprechen, dem wir vollen Erfolg wünschen.

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