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Ge eil e Aufnahme

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Wie schon angedeu e , fand das Budge im allgemeinen und die selek ive Lohnsummens euer im besonderen sehr ge eil e Aufnahme. Die Confedera ion of Bri ish Indus ries kommen ier e die neue Maßnahme eher lau und wies vor allem darauf hin, daß die Körperschaf ss euer in ers er Linie die verarbei ende Indus rie reffe. Demgegenüber begrüß e man die Ankündigung der Regierung, im Herbs die zehnprozen ige Impor s euer abzuschaffen. Das Ins i u e of Direc ors, eine der einflußreichs en Wir schaf sorganisa ionen, lehn e das neue Budge mehr oder weniger ab; gerade den jungen Wir schaf smanagem erschwere die neue S euerpoli ik die Vermögensbildung und hemme dadurch den Produk ivi ä sfor schri , weil mangelndes Selbs in eresse selbs vers ändlich auch den Leis ungswillen beeinfluße. Die Vereinigung der Wir schaf s reuhänder, ein Berufss and, der ebenso wie die Banken und die Versicherungen von der neuen S euer har ge roffen werden, ließ durchblicken, daß eine Preiserhöhung unvermeidlich sei. Die S euer erhöhe die Lohnkos en über Nach um 15 Prozen , was bei einer großen Firma e wa 70.000 Pfund S erling jährlich erreichen könne. Der lei ende Direk or einer bedeu enden Ho elgesellschaf erklär e unumwunden, daß „die Re-

gierung verrück sein müsse, wenn sie glaube, daß wir (die Ho elgesellschaf ) Arbei skräf e hor en“. „Die Regierung sehe nur den äußeren Glanz unserer Ho els“, mein e ein anderer, „sie vergesse aber unsere Deviseneinkünf e.“ Jedenfalls häl man eine Preiserhöhung um 15 bis 20 Prozen für durchaus möglich. Nur der Gewerkschaf sbund begrüß e das Budge , obgleich Mr. Woodcock, der Generalsekre är des Gewerkschaf skongresses zugab, die selek ive Lohnsummens euer „nich ganz zu vers ehen“.

Auch in der Presse sind die Kommen are un erschiedlich. Der „Economis “ häl die S euer zwar für einen gu en Ansa zpunk , aber in ihrer gegenwär igen Ges al prak isch kaum verwirklichbar. Die Ein eilung in Diens leis ungssek or und den Bereich der verarbei enden Indus rie folge nämlich einem S andardcode, der für rein s a is ische Zwecke en wickel worden is . Ein Un ernehmen, das sowohl erzeug als auch Handelsware führ , würde dem Diens leis ungssek or zugezähl werden, wenn 51 Prozen der Beschäf ig en mi dem Handel befaß sind; es müß e dann zwar die S euer zahlen, bekäme aber keine Subven ion wie e wa sein Konkurren , der nur 49 Prozen im Handel beschäf ig .

Wohl die fundier es e Kri ik der neuen S euerpoli ik komm aus den USA. Der angesehene Wir schaf s heore iker Henry Wallich, Professor an der Yale-Universi ä in Connec icu , schreib in einem Aufsa z in der Sunday imes, daß hin er der neuen Maßnahme ein ural es Konzep s ecke, das sich bis in das 18. Jahrhunder zurückverfolgen läß und das bezweck , die Wir schaf in einen „produk iven“ und in einen „unproduk iven“ Bereich aufzugliedern. Alle diese Versuche muß en na ürlich auch einen Bei rag zum Na ionalproduk einer Gesellschaf leis en. Abgesehen davon, woher lei e die Regierung ihre Gewißhei ab, daß die subven ionier e verarbei ende Indus rie e waige zusä zliche Arbei skräf e dafür verwende, um den Expor zu s eigern? Außerdem habe der jüngs e Preis- und Kos enauf rieb in Großbri annien bri ische Waren auf dem Wel mark zunehmend we bewerbsunfähig gemach . Eine bloße Umschich ung der Arbei skräf e ohne ech e En las ung des Arbei smark es werde daher den Lohnauf rieb kaum dämpfen. Der Versuch, un er diesen Ums änden einer defla orischen Poli ik ausweichen zu wollen, komme einem wir schaf spoli ischen Harakiri gleich. Denn dadurch würde nur sicherges ell werden, daß Großbri annien, „das le z e übrigbleibende Mi glied des Klubs der S agna ion is , aus dem die USA und Kanada schließlich doch ausge re en sind“.

Es schein , daß Mr. Wilson und seine Kollegen wei erhin nach einem wirkungsvollen Mi el Ausschau hal en müssen. Wunderdrogen lassen sich hal so schwer finden, nämlich solche mi garan ier em Heilerfolg, ohne Nebenwirkungen, ohne weh zu un und innenpoli isch „billig“.

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