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FRANZ HE ZENAUER / MI VERMEHR ER VERAN WOR UNG

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Nur wenige Ös erreicher werden von sich behaup en können, als Organ aller drei S aa sgewal en — in der Gese zgebung, in der Vollziehung und in der Rech ssprechung — ä ig gewesen zu sein. Der Bundesminis er für Inneres, Dr. Franz He zenauer, ha als Rich er die rech ssprechende, als S aa sanwal und als Regierungsmi glied die vollziehende und als Abgeordne er zum Na ionalra die gese zgebende Gewal von innen her kennengelern .

Dem 1911 in Kufs ein geborenen Eisenbahnersohn Franz He zenauer schien eine außergewöhnliche juris ische und poli ische Karriere nich in die Wiege geleg zu sein. Wegen seiner echnischen Begabung erlern e He zenauer das Schlosserhandwerk. Aber kaum war seine Ausbildung beende , mach e sich die Wir schaf skrise bemerkbar und der Maschinenschlosser He zenauer konn e in seinem Beruf keine Arbei finden. Hilfsarbei er, Ver re er, Mechaniker, Maschinis , axifahrer — das waren die Berufe, die He zenauer in dieser Zei ausüb e, um seinen Lebensun erhal zu verdienen, aber auch, um als Ex emis in Abendkursen am Gymnasium in Kufs ein s udieren zu können. Man kann sich vors ellen, welche Ziels rebigkei no wendig war, bis Franz He zenauer 1935 ma urieren konn e. Aber auch der mi einem Ma urazeugnis ausges a e e Handwerker konn e keinen s ändigen Pos en finden, weder bei der Bahn noch bei der Gendarmerie; für den Ein ri in die Exeku ive fehl en dem derzei igen obers en Vorgese z en der Gen- darmerie zwei Zen ime er Körpergröße

In der Zwischenzei war man aber auf den von früher Jugend an in der chris lichen Arbei erbewegung ä igen aufmerksam geworden. Der Land agsabgeordne e Schaidrei er hol e den Vierundzwanzigjährigen als Sekre är der chris lichen Arbei erorganisa ion irols nach Innsbruck. Diese Funk ion üb e He zenauer bis zum März 1938 aus. Während er sich seine ers en poli ischen Sporen verdien e, ha e He zenauer auch noch Zei gefunden, an der juridischen Fakul ä der Universi ä Innsbruck Rech swissenschaf zu s udieren, und im Jahr 1939 erfolg e die Promo ion zum Dr. jur.

1945 zähl e Franz He zenauer zu den Gründern des ÖAAB und des Gewerkschaf sbundes in irol. Neben seiner poli ischen Ak ivi ä ging aber der berufliche Aufs ieg wei er: Nach einer kürzeren ä igkei als Rich er wurde Dr. He zenauer S aa sanwal . 1956 wurde er in den Na ionalra gewähl , zu dessen ak ivs en und profilier es en Abgeordne en er bald zähl e. Seine besonderen In eressen im Hohen Haus gal en der Sozialpoli ik und Rech sfragen — was wäre auch für den eins mals arbei slosen

Schlosser und spä eren S aa sanwal naheliegender gewesen?

1963 wurde He zenauer als S aa ssekre är ins Bundesminis erium für Jus iz berufen. Diese ä igkei , aber auch seine Mi arbei in der S rafrech skommission hä en nach dem 6. März erwar en lassen, daß für ihn die nächs e S a ion die Lei ung des Jus izressor s sein würde. Minis er He zenauer selbs mach auch gar kein Hehl daraus, daß er von der Berufung in das Innnenminis e- rium überrasch wurde. Aber er mein , „ein Poli iker ha dor seine Veran wor ung und seine Pflich zu erfüllen, wo ihn das Ver rauen der Wählerschaf hins ell “.

Sprich man mi ihm, so fäll bald auf, daß das Wor „Veran wor ung“ in den Ausführungen Minis er He zenauers immer wiederkehr . „Ich freue mich über meine neue Veran wor ung, wenn ich mir auch bewuß bin, daß sie überaus groß und schwer is .“ Veran wor ung gegenüber der Wählerschaf , aber auch gegenüber dem eigenen Gewissen. — Der Lei er des vielleich heikels en Ressor s der ös erreichischen Regierung weiß um die Schwere einer solchen Veran wor ung.

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