Werbung
Werbung
Werbung

Derzeit stehen die Sterne für die am heimischen Medienmarkt recht umtriebigen Fellner-Brüder nicht besonders günstig. Das Ergebnis des aktuellen Radiotests weist das sogenannte "News-Radio" Antenne Wien 102,5 mittlerweile als Kleinstsender aus. Gerade dieses Wiener Regionalradio war mit dem Anspruch on air gegangen, die Marktführerschaft zu erobern. Für dieses Ziel wurden marktschreierisch zig-Millionen Schilling investiert. Mittlerweile liegt der Sender nur noch auf dem 8. Platz. Sogar Radio Burgenland erreicht in der Bundeshauptstadt mehr Hörer als das Radio der Fellners.

Zu dieser Hiobsbotschaft gesellte sich die Mitteilung, daß die Illustrierte "News" ihren rasanten Aufstieg beendet hat und an Auflage verliert. Schon gibt es die ersten Gerüchte, daß das deutsche Verlagshaus Gruner+Jahr, dem die Zeitschrift mittlerweile zu 75 Prozent gehört, personell bald und massiv eingreifen wird. Und schließlich geriet auch noch das Spektakel rund um den Start der Fellner-Zeitschrift "Format" im Burgtheater zum gewaltigen Flop. Die Süddeutsche Zeitung etwa ätzte: "Wenn der Parvenu beweisen will, daß er keiner ist, dann geht er ins Burgtheater und gibt eine Gala." Und die Kleine Zeitung kommentierte: "In der Burg geriet die ,Mutter aller Magazinschlachten' zu einem Bernhardesken Trauerspiel mit Profil, aber ohne Format." (Wie man Medien-Feste nobel feiern kann, führte am Sonntag dieser Woche zum zehnten Geburtstag der "Standard" im Palais Liechtenstein vor.) In der Kommunikationsbranche ist reihum Schadenfreude über die Troubles der bisweilen allzu vorlauten Fellner-Brothers zu registrieren. Vorherrschend ist allerdings die Genugtuung, daß schrille Marketing- und Werbemaßnahmen alleine anscheinend doch keinen dauernden Erfolg garantieren. Die frühere "Profil"- und heutige "Zeit"-Journalistin Sigrid Löffler hatte bereits vor Jahren räsoniert: "News ist kein Nachrichtenmagazin, sondern ein Marketingkonzept."

Nicht die Gratis-Reise mit der Lauda-Air, die beigelegte Kabanossi oder der Gewinn-Jeton von Casinos Austria sollte das wichtigste an Medien-Produkten sein. Mittelfristig heißt's sonst auch für Wolfgang und Helmuth Fellner wie bei ihrer mittlerweile eingegangenen Zeitgeistgazette "Basta": Rien ne va plus.

Der Autor ist Chefredakteur von "Der Österreichische Journalist".

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung