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Begegnung der Völker
In Österreich wandern Politiker ins Gefängnis, in der Tschechoslowakei holt man Politikeraus dem Gefängnis. Diese Verallgemeinerung hat, wie jeder Witz, einen wahren Kern. Vor drei Wochen war Jan Car-nogursky noch in Haft, jetzt ist er stellvertretender Ministerpräsident der CSSR.
Wofür der Preßburger Rechtsanwalt und katholische Aktivist seit Jahren eintritt, was ihn in den Augen des alten Regimes zu einem „subversiven Element“ machte, ist Wirklichkeit geworden: Die Todesfalle zwischen der CSSR und Osterreich wird abgebaut.
Mit einemmal tritt Österreich der unbekannte Nachbar ins Bewußtsein, als der die CSSR in einem FURCHE-Dossier 1987 noch bezeichnet wurde. Der damalige CSSR-Botschaf-ter in Wien, Marek Venuta, hat darin vom großen Erfolg berichtet, daß jährlich 130.000 Touristen aus Böhmen, Mähren und der Slowakei Österreich besuchen. In den letzten drei Tagen kamen nach diesem Standard mehr CSSR-Besu-cher nach Wien als in drei Jahren zusammen.
Jetzt beginnt die Begegnung der Völker, die die Prager Kommunisten nicht zuließen, für die aber auch unsere Politiker zu wenig kämpften.
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