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„Große Oper“ als Hit

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Die Grazer Oper hat sensationelle Projekte für die nächsten Jahre: So sollen nach dem Erfolg des „Moses“, einer spektakulären Rossini-Ausgrabung, erstmals die wichtigsten ,,Kö-nigsdramen“ Gaetano Donizattis nach mehr als 100 Jahren wieder auf die Bühne gebracht werden: „Maria Stuarda“, „Anna Bolena“ und „Roberto Devereux“, inszeniert von „Mef-Oberspielleiter Nathaniel Merrill und dirigiert von Argeo Quadri, sind die ersten Projekte. Über „Maria di Ronan“, „Lucrezia Borgia“ u. a. wird noch diskutiert. Feststeht für den Grazer Intendanten, Carl Nemeth, jedenfalls, daß diese Werke nur in internationaler GlanEbesetzuing herausgebracht werden können, um so zugleich Impulse für ihre Wiederbelebung zu geben.

Aber auch sonst will Nemeth schon in der kommenden Saison den guten Ruf des Grazer Opernhauses weiter aufpolieren. So werden Birgit Nilsson als „Tosca“ und Montsernat Cabatle mit einem Arienabend gastieren. Boleslav Barlog inszeniert die Urfassung von Richard Strauss' „Ariadine auf Naxos“ mit dem „Bürger als Edelmann“. Das Team Argeo Quadri, Regisseur Wopmann und Ausstatter Pomnelie. gestalten Bizets „Perlenfischer“, der jugoslawische naive Maler Ivan Lackovic stattet Janäceks Märahenoper „Das schlaue Füchslein“ aus.

Als modernen Beitrag hofft Nemeth übrigens für den „steirischen hertost 77“ auf die österreichische Erstaufführung von Krzysztof Pen-

dereckis noch nicht einmal fertiggestellter Oper „Das verlorene Paradies“ (nach Milton), die 1976/77 in Chikago uraufgeführt werden soll.

Das Schauspielhaus Graz begeht im Herbst seinen 200. Geburtstag. Daher wurde die Eröffnung der neuen Spielzeit besonders sorgfältig geplant. Bereits am 16. September gibt es die österreichische Erstaufführung von Molieres „Bürger als Edelmann“ in der Erstfassung, die Hofmannsthal mit Tänzen und Musiknummern für Richard Strauss seinerzeit als Vorspiel zu „Ariadne auf Naxos“ eingerichtet hat. Regisseur ist Boleslav Barlog, musikalische Leitung: Emst Märzendorfer, Choreographie: Orlikowsky. — Auf der Pröbebühne des Schauspielhauses wird das Stück „Produkt“ von Franz Buchrieser in der Iszenierung von Reinhold Ulrych unter Mitarbeit des Autors erstaufgeführt. Hierauf folgt, am 25. September im Schauspielhaus, „Der Zerrissene“, Posse mit Gesang von Johann Nestroy, musikalische Einrichtung: Paul Angerer, Inszenierung: Zecha. Und schließlich, im Cafehaustheater im Redoutensaal, „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilen“ von Goethe in der Bearbeitung von Peter Hacks. Inszenierung: Schildknecht, Bühnenausstattung: Roßdorf, Kostüme: Hanna Wartenegg. Es würde sich lohnen, für diese zehn Tage nach Graz zu fahren ...

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