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Kirchliche Realität

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Nur jeder dritte Bundesdeutsche freut sich über den Papstbesuch. Jeder zehnte ist dagegen Nur 22 Prozent bejahen das Unfehlbarkeits-tdogma (auch von den Katholiken bloße 29 Prozent).

Das sind einige Ergebnisse einer Repräsentativerhebung, die das Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel" vom Ifak-Institut im Oktober 1980 durchführen ließ.

Daß die Veröffentlichung zusammen mit einer teilweise auf widerlegbaren Unterstellungen beruhenden, gehässigen Titelgeschichte erfolgte, widerlegt noch nicht die Daten selbst. Ähnliche Aussagen hat man vor Jahren ja auch in Österreich schon erhoben.

Nicht überrascht in der Ifak-Um-frage, daß der Papst erheblich populärer als seine Kirche ist - auch bei vielen Protestanten. Dagegen offenbarten Glaubensfragen Unkenntnis und Gleichgültigkeit.

Nur 51 Prozent aller Bewohner der Bundesrepublik bejahen die Aussage: „Es gibt Gott". Von den Katholiken insgesamt tun es 67 Prozent, aber auch von den regelmäßigen Meßbesuchern nur 93 Prozent!

An die Auferstehung Christi glauben nach dieser Umfrage noch 39 Prozent der Deutschen bzw. -50 Prozent der Taufschein- und 69 Prozent der Gottesdienstkatholiken. Die entsprechenden Zahlen für die Jungfrauengeburt lauten 31 bzw. 44 (74) Prozent. Das Fegefeuer bringt es auf 23 bzw. 37 (70) Prozent.

Am Zusammenleben eines unverheirateten jungen Paares finden auch 46 Prozent der Katholiken (17 Prozent der Kirchgeher) nichts auszusetzen. Daß die Kirche „die Pille" erlauben soll, meinen 44 Prozent der Taufschein- und 39 Prozent der praktizierenden Katholiken. 37 bzw. 23 Prozent finden, das ginge die Kirche überhaupt nichts an.

Eine Aufhebung des Pflichtzölibats für Priester vertreten 84 Prozent der Bundesdeutschen (72 Pro-zentder Katholiken, 55 Prozentauch der regelmäßigen Kirchengeher).

Am meisten bewegt die Deutschen aller Bekenntnisse die Frage, ob das öl noch teurer wird.

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