Auch im abgelaufenen Jahr setzte das moderne Anschaffungsinstrument Leasing seinen Höhenflug fort. Keine andere Finanzdienstleistung kann auf so erfreulich positive Entwicklung verweisen. Betrug Anfang der achtzi- ger Jahre die Leasingquote (= Anteil der Leasingfinanzierung an den Inve- stitionen) noch bescheidene 3,5 Pro- zent, erreichte sie vor zwei Jahren über zehn Prozent und befindet sich damit in Österreich am besten Weg auf das internationale Niveau. Heute wird schätzungsweise - genaue Zah- len liegen noch nicht vor - bereits mehr als jede achte Investition mit Leasing realisiert. Nach einer im Dezember 1989 durchgeführten Marktuntersuchung nutzen rund 60 Prozent aller Betriebe ab 20 Beschäf- tigte in Österreich das Finanzierungs- instrument Leasing.Eine Entwicklung, die Raiffeisen-Leasing wesentlich mit- bestimmte. Ursprünglich nur als Ab- rundung des Raiffeisen-Finanzdienst- leistungsprogramms gedacht, konnte sich das in allen Leasingsparten en- gagierte Unternehmen, in den letzten zehn Jahren verzwanzigfachen, und im letzten Jahrfünft noch immer ver- fünffachen.So stieg das Raiffeisen- Leasingvolumen in den letzten zehn Jahren von 300 Millionen auf elf Mil- liarden Schilling. Damit liegt Raiffei- sen-Leasing unter den österreichi- schen Leasinghäusern mit vollem Produkt- und Dienstleistungspro- gramm im Spitzenfeld.
Die Raiffeisen-Philosophie der dezentralen Ortsnähe, des intensiven Kundenkontakts, der raschen Ent- scheidung auf lokaler Ebene mit der Know-how-Unterstützung durch die Bundesländergeschäftsstellen und der Wiener Zentrale, wurde wie Marktfor- schungs- und Geschäftsergebnisse beweisen, bestens akzeptiert.
Basis der erfreulichen Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres war die Umstrukturierung der Unter- nehmung, die 1975 als hundertpro-zentige Tochter der Raiffeisen Zen- tralbank Österreich AG (RZB) ihre Geschäftstätigkeit aufnahm und heu- te neben dem Gründungsinstitut alle Raiffeisen-Landeszentralen zu ihren Gesellschaftern zählt.
Die Raiffeisen-Leasing unter der Geschäftsleitung von Generaldirektor- Stellvertreter Dr. Robert Wychera und Mag. Franz Hagen beschäftigt 105 Mitarbeiter in der Wiener Zentrale, in fünf Geschäftsstellen in Graz, Kla- genfurt, Salzburg, Innsbruck und Bregenz sowie Kontaktstellen in den Bundesländern Burgenland, Nieder- und Oberösterreich. Darüber hinaus stehen bundesweit in den rund 2.500 Raiffeisenbankstellen ebenfalls An- sprechpartner zur Verfügung.
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr schloß die Raiffeisen-Leasing 4.800 Leasing verträge mit einem Gesamtin-vestitionsvolumen von 2,8 Milliarden Schilling ab.
Nach wie vor ist das Kfz-Leasing auf der Überholspur. Raiffeisen-Lea- sing konnte in dieser Sparte ihre Ver- tragsanzahl um 38 Prozent und die Anschaffungswerte von 450 Millionen Schilling (1987/1988) auf zuletzt 700 Millionen Schilling um 56 Prozent steigern. Dieser erfreuliche Trend setzte sich auch in den ersten Mona- ten des heurigen Jahres fort. Das Kfz- Leasinggeschäft verteilt sich ausge- wogen jeweils zur Hälfte auf gewerb- liche und private Leasingnehmer.
In der Sparte Immobilienleasing konnte die Geschäftsausweitung ebenfalls erfolgreich fortgesetzt wer- den. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich das Volumen um knapp zehn Prozent auf 1,3 Milliarden Schilling. Zu diesem deutlichen Plus hat das ständig erweiterte Dienstleistungsan- gebot im Bereich der Beratung und des Baumanagements wesentlich beigetragen. Im laufenden Jahr be- trägt die Steigerung etwa 20 Prozent gegenüber dem vorjährigen Ver- gleichszeitraum.
Die Raiffeisen-Leasing entwickelte im Herbst des Vorjahres in Zusam- menarbeit mit der Raiffeisen-Bauspar- kasse das neue Produkt-Leasing für den privaten Wohnbau für freifinan- zierte Objekte. Im Rahmen der neu gegründeten Raiffeisen Wohnbaulea- sing Gesellschaft m. b. H. können von Privaten neu zu errichtende Einfami- lienhäuser, Reihenhäuser und Eigen- tumswohnungen kostenoptimal unter Ausschöpfung der Baufinanzierungs- instrumente finanziert werden. Diese Produktinnovation „Wohnbauleasing" wird von den Finanzierungsspeziali- sten von Raiffeisen als erstes in Öster- reich am Markt angeboten.
Beim Exportleasing sieht die Raiff- eisen-Leasing die Zukunftsaussichten in den europäischen RGW-Ländern positiv realistisch.
Aufgrund der wertvollen Kontakte der Raiffeisen Leasing zur tschechi- schen Außenhandelsbank sowie zu allen großen Außenhandelsunterneh- mungen konnte eine ansehnliche Zahl von Exportleasingverträgen abge- schlossen werden. Die Eröffnung der Repräsentanz in Prag und die enge Geschäftsverbindung zur österreichi- schen Exportwirtschaft gewährleistet weiterhin einen erfolgreichen Weg einerwachsenden bi- und multilatera- len Zusammenarbeit.
Eine intensive Seminartätigkeit unter Einbindung österreichischer Exportun- ternehmer - zuletzt mit sehr interes- sierter Aufnahme in Kiew - führte zu einem weiteren Ausbau der Geschäfts- kontakte. Die in Aussicht genommene Errichtung einer Joint-venture-Lea- singgesellschaft in Moskau wird eine weitere Präsenz in der Sowjetunion dokumentieren.ln Warschau wurde die erste österreichische Leasinggesell- schaft (EPALG) gemeinsam mit dem Handelshaus Eisner und der Polni- schen Entwicklungskooperation er- richtet. Diese Gesellschaft ist die er- ste Joint-venture-Leasinggesellschaft mit Sitz in Osteuropa