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Und was sagt der Bauherr?
Bauen in historischen Ensembles war in den letzten Jahrzehnten unter Fachleuten ebenso wie in der Öffentlichkeit Gegenstand heftiger Diskussionen. Aus diesen läßt sich nur das Resümee ziehen, daß sich weder allgemein gültige Regeln für dieses Problem formulieren lassen, noch daß es widerspruchfreie Lösungen für den Einzelfall gibt.
So stellt sich für einen modernen Bau auf der Wiener Ringstraße nicht nur das Problem der Nachbarschaft eines Kompendiums historischer Stile, sondern auch das einer Umgebung völlig anderer Proportionen, eines Maßstabs, den nachzuvollziehen die ökonomischen Vorgaben jedes heutigen Bauherrn unmöglich machen. Die Lösung dieses Maßstabkonflikts erscheint von entscheidender Bedeutung als Fragen der Technologie oder der Einzelform.
Der Entwurf des Baues ist das Ergebnis eines geladenen Wettbewerbs. Das bestimmende Kennzeichen des Ent-•wurfs und des funktionalen Konzepts ist die über zwei Geschosse reichende Halle, die von einem halbkreisförmigen Glasdach überwölbt wird. Dies entspricht ebenso der Halle des Grand-Hotels der Belle Epoque, wie den Galerien des 19. Jahrhunderts, die heute ihre Fortsetzung in begrünten Urbanen Atrien finden. Ebenfalls begrünt, empfängt die Halle des Mar-riott-Hotels zunächst die Gäste und öffnet sich sodann auf Kaffeehaus^ Läden und die „Bar am Wasserfall”. Das obere Foyer erschließt Ballsaal, Restaurants, und Konferenzzentrum.
Der halbkreisförmige Querschnitt der gläsernen Galerie wird in die Fassade projiziert und im Penthouse wiederholt.
Die beiden Halbbogen in der Fassade mögen den Anschein erwecken, hier seien, etwa im Sinn der als Post-Moderne bezeichneten Architekturmode, historisierende Elemente gesucht worden. Die in die Fassade projizierte Galerie entspricht aber konstruktiven Gegebenheiten, die sich seit der Entstehung der „Glashausarchitektur” im 19. Jahrhundert nicht geändert haben. Das Gebäude weist zwei Fassaden auf, die seinen Hauptfunktionen, Hotel und Bürohaus entsprechen.
Auszug aus der Projektbeschreibung.
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