6651754-1959_05_10.jpg
Digital In Arbeit

Der neue Chrysler 1959

Werbung
Werbung
Werbung

Chrysler steht nicht nur innerhalb der amerikanischen, sondern auch der Weltproduktion, der Automobile an dritter Stelle So wie die Vorgängertype, stellt auch der neue Chrysler eine eher dezente und vornehme Ausgabe des großen amerikanischen Wagens dar. Die äußere Linienführung, die seinerzeit durch italienische Karosseriekünstler entworfen wurde, wird denn auch beibehalten. Wohl weist diese Karosserie Heckflossenstil auf, aber in gemäßigter Form.

Die Neuheiten bei diesem Modell sind also vor allem im Motor sowie in der Innenausstattung zu suchen und stellen zum größten Teil begrüßenswerte Entwicklungsarbeiten dar. Beim Motor ist in Amerika ein leichtes Ansteigen der Hubraumgröße zu verzeichnen, wobei die größeren Aggregate beinahe schon die Siebenlitergrenze erreichen. Die PS-Leistungen sind zum Teil ebenfalls, gestiegen, obwohl die Benzinver- ,-

O. -JiÖÄ, .I3ifnfc3a bi;auchswerte, die Verdichtungen und die Dreh-, zahlen meist gleichgeblieben sind. Neue keilförmige Verbrennungsräume sind denn auch beim heurigen Chrysler zu finden. Sie lösten die halbkugelförmigen und mehrfach gekrümmten Brennräume und Ansaugwege ab und brachten Vorteile, wie bessere Verbrennung und das Wegfallen der typischen „Krankheit“ der amerikanischen Wagen, des Zündungskiingelns, und dies trotz einer Verdichtung von 9:1, welcher Vorteil auch bei Verwendung von österreichischen Treibstoffen gewahrt bleibt. In USA geht man hier noch weiter und verdichtet bis 10:1, wodurch man leistungs- und verbrauchsmäßig besser abschneidet. Bei Verwendung von mitteleuropäischen Treibstoffqualitäten würde man jedoch hierbei keine günstigen Resultate erlangen. Die nach Oesterreich gelieferten Chrysler- Modelle verfügen jedoch dennoch über Temperament, das sie beispielsweise in weniger als zehn Sekunden aus dem Stand auf ein Tempo von 80 km/h bringt.

Die Hinterachse weist neben den üblichen Halbelliptikfedern auch eine neue Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung auf, die ein Niedersinken der Heckpartie unter großer Belastung verhindert. Begrüßenswert ist auch eine Vergrößerung der Gesamtbremsfläche auf 1620 Quadratzentimeter, wodurch die Chrysler- Bremsen zu den größtdimensionierten Ausführungen serienmäßiger Personenwagen zählen.

Das Auffallendste an der neuen Innenausstattung sind wohl die neuartigen, auf Rollen gelagerten Schwenksitze, die beim Oeffnen der Türe herausschwenken und so das Aussteigen erleichtern. Während der Fahrt sind die Sitze fixiert. Eine interessante Neuerung stellt auch der Rückspiegel mit lichtempfindlicher Zelle dar, der bei Blendung von hinten automatisch nach oben schwenkt. Es gibt aber auch einen neuen Außenspiegel, der vom Instrumentenbrett aus verstellbar ist. Außerdem hat man noch an den Heckscheiben eine Defrosteranlage angebracht, die zusammen mit den vorderen Defrosterdüsen in der Lage sein soll, alle Scheiben eis- und beschlagsfrei zu halten. Automatisches Oeffnen rnd Schließen der Fenster ist bereits zur Selbstverständlichkeit geworden.

Chrysler ist ein typischer Vertreter des amerikanischen Geschmacks, wenn auch in gemäßigter Form, der sich trotz der akuten Parkraumnot in den amerikanischen Großstädten nach wie vor treu bleibt: die Absatzziffern beweisen das.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung