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Chrysler: Automatik und Sicherheit

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Einmal früher, einmal später präsentieren alljährlich die Generalvertretungen der großen amerikanischen Automarken die Modelle des kommenden Jahres: Diesmal war Chrysler durch Tarbuk & x0026; Co. der Konkurrenz voraus. Fritz Tarbuk-Sensenhorst betonte bei der Präsentation Ende November zwei hervorstechende Merkmale der neuen Fahrzeuge: Einerseits ist es das starke Interesse des Publikums an der Automatik, anderseits sind es die erhöhten Anforderungen an die Sicherheit, die den Trend bestimmen. Beides hänge eng zusammen, denn die Automatik ist ein großer Beitrag zur Sicherheit, sie vermeidet die Ermüdung und gestattet dem Fahrer, sich dem Verkeihrsgeschehen voll zuzuwenden. Übrigens verlangen auch sport liche Fahrer immer häufiger automatische Getriebe. Abermals forderte der Generalvertreter amerikanischer Fahrzeuge, die Regierung möge endlich vernünftige Steuersätze für großvolumiige Wagen anisetzen, denn noch immer ist die Kraftfahrzeugsteuer ab 2,5 Liter Inhalt eine Diskriminierung aller Typen mit Motoren über dieser Grenze. Es ist ein Unding, wenn die Besitzer viel teurerer Wagen, als es zum Beispiel kompakte sind, einen Bruchteil an Steuer zahlen. Der Amerikaner hat die größere Lebensdauer, seine Anschaffung ist rationell, wenn letztere ausgenützt wird, aber die hohe Steuer für diese Typen sind das schwerste Hindernis für die Anschaffung so verläßlicher und sicherer Wagen. Im nächsten Frühjahr soll dieser Unfug endlich abgeschafft und eine vernünftige Progression auch über die 2,5-Liter-Grenze hinaus eingeführt werden, glauben die Optimisten bei Chrysler. Direktor Marsch erläuterte die Modelle und kam auf die Kunst der US-Automobilbauer zu sprechen, die zwar dem allgemeinen Wunsch nach einem jährlichen Modellwechsel naehkommen müssen, ohne jedoch durch allzu stürmische Neuerungen die früheren Modelle zu entwerten. So kommt es zu einer vernünftigen Entwicklung, allerdings wird auch enorm investiert, allein die Neugestaltung der Modelle 1967 habe 370 Millionen Dollar gekostet. Der Umsatz bei Chrysler hat sich entsprechend gehoben. Waren es 1961 rund 632.000 Einheiten, so stehen ihnen im Vorjahr 1,660.000 Automobile, die erzeugt und verkauft wurden, gegenüber. Auch der Export hat sich von 40.000 Wagen auf 110.000 Einheiten gebessert. Die Entwicklung eines neuen Modells vom Reißbrettentwurf bis zur Serienproduktion benötigt bei Chrysler drei Jahre. Es ist daher für den Importeur schwer, die richtige Wahl bei der Bestellung der Fahrzeuge zu treffen, um so mehr als eine Unzahl von Modellvarianten vorliegt, der österreichische Markt für „Amerikaner“ jedoch beschränkt ist, bei Chrysler sind es zirka 100 Einheiten im Jahr. Spezielle Aufmerksamkeit verdienen die beiden Typen Barracuda und Dodge Charger, die zur Zeit auch noch als Kombi zu gel a ssen sind und daher günstige Abschreibungsquoten gestatten. Man muß festhaiten, daß diese beiden Fahrzeuge in ihrer heutigen Form den Charakter von Kombiwagen wahrscheinlich verlieren werden, sobald das neue Kraftfahrgesetz — man nimmt an 1968 — in Kraft getreten sein ward. Dieses schreibt für Kombiwagen eine andere Form vor, als sie Barracuda und Charger aufweisen.

Von den ausgestellten Wagen am Wiener Opernring fiel uns ein Chrysler 300 auf, der nunmehr als Neuheit ein auf 375 PS in der Motorkraft erhöhtes Antriebsaggregat (10 PS mehr als früher) und ein Zweikreisbremssystem, ferner die Teleskoplenksäule aufweist. Richtpreis, verzollt Wien, 285.000 Schilling. Das wäre das eine Extrem. Das billigste Fahrzeug war ein Valiant V-100 für 99.800 Schilling (Sechszylindermaschine mit 2,8 Liter Inhalt). In der teureren Ausführung ist diese Type als Valiant Signet für 140.000 Schilling zu haften. Ein Dodge Changer mit Scheibenbremsen und Sperrdifferential und ebenfalls einem 375-PS-Motor war mit 236.500 Schilling angesöhrieben, der Dodge Polara hat einen etwas schwächeren Motor, aber ebenfalls Scheibenbremsen und Differentialsperre und kostete 225.000 Schilling. Tarbuk hat also einiges zu bieten.

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