Zweitausend „Austin Maxi” pro Woche

Seit diesem Frühjahr ist in England der Austin Maxi, der die Lücke zwischen dem Mini und dem 1800er schließt, auf dem Markt, und Mitte September wird dieser interessante Wagen, dessen technische Beschreibung bereits durch die Tages- und Fachpresse gegangen ist, auch in Österreich lieferbar sein. Anläßlich einer Präsentation des Maxi in Sijhloß Kiesheim bei Salzburg erklärte der dynamische Generaldirektor Rohan, daß keine technischen Anfangsschwierigkeiten (lies Kinderkrankheiten) zu erwarten seien, da es sich eben um ejn bereits im Erzeugungsland genügend ausprobiertes Modell handelt. Der zweimonatliche Bedarf am Ersatzteilen wurde bereits sichergestellt, im allen Landeshauptstädten Österreichs wurden Trainingskurse für Werkstätten und Mechaniker durchgeführt, und bis Ende September werden alle notwendigen Spezialwerkzeuge in den Kundendieriiststellem vorhanden sein. Im Mutterwerk will man pro Jahr rund 100.000 Fahrzeuge hepstellen, das bedeutet also etwa 2000 Stück pro Woche; in England hat sich das Fahrzeug bereits einen ansehnlichen Marktanteil erobert. Die technischen Erläuterungen gab Mr. W. E. Hayward, Verkauf s- direiktor der British Leylamd Austria. Er betonte, dieses Fahrzeug sei „für das nächste Jahrzehnt” konzipiert. Dieses echte Familien - auto besi/tze alle Vorzüge, die man von einem Wagen erwartet, der sowohl für den Alltagsbedarf wie für die große Urlaubsfahrt geeignet ist: Fünf Personen haben bequem Platz, fünf Türen sind vorhanden und auch fünf Gänge, der höchste ist ein Schomgang. Die vielseitige Verwendungsmöglichkeit des Wagens ist durch die mannigfaltige Verstellbarkeit der Sitze gegeben, das Fahrzeug ist bei uns als Kombi zugelassen. Da der Maxi in seiner Konzeption dem Renault 16 nahekommt, habe man auch den Preis mit 59.850 S so geballten, daß der Neuankömmling mit der Konkurrenz Schritt halten kann. Die Einführung dieses Fahrzeuges fällt zeitlich fast mit der Tätigkeitsaufraahme der British Leyland Austria in Österreich zusammen. Er ist die erste „Kombi-Limousine” britischer Fertigung und auch der erste Seriienwagen mit einem Fünfgamggetriebe. Der wassergekühlte Vierzylinder im Reihe mit fünffach gelagerter Kurbelwelle, einem Hubraum von 1485 ccm, einer Verdichtung von 9:1, einer Leistung von 74 PS bei 5500 U/min., mit obenliegender Nockenwelle ist quer zur Fahrtrichtung gelagert, wirkt auf die Vorderräder. Der Wagen hat vom Scheiben-, hinten Trommelbremsen mit Druckbegrenzungisventi 1 für die Hinterräder und einen serienmäßigen Bremskraftverstärker. Natürlich weist er die berühmte Hydrolastic-Verbumdfederumg auf.

Der Maxi wird seine Premiere auf dem Kontinent in Frankfurt haben. Vier Versuchswagen standen in Salzburg zur Verfügung, und soweit man dies auf einer kurzen Probestrecke ohne Steigungen beurteilen kann, verfügt der Maxi über ganz außerordentliche Fahreigemischaftem, er ist überaus wendig, leicht zu lenken und unwahrscheinlich geräumig. Laut Werksangabe beträgt die Spitzengeschwindigkeit rund 140 km/h und der Treibstoffverbrauch zwischen 9 und etwas mehr als 10 Liter, je nachdem, ob man längere Strecken im Schongang oder im vierten Gang fährt. Die Beschleunigung von null auf 80 km/h beträgt 11 Sekunden, von null auf 100 km/h 17,3 Sekunden. Ausstattung und Finish sind ungewöhnlich gut, leider ist auch bei diesem Wagen die Entfernung zwischen dem Brems- und dem Gaspedal nicht optimal gelöst: Wie oft kommt man in die Lage, Bremse und Gaspedal mit einem Fuß gleichzeitig bedienen zu müssen, und das ist auch beim Maxi nicht ganz einfach. Viel wurde für die passive Sicherheit getan, eine Zierleiste genau in der Kniehohe des Beifahrers macht jedoch die gepolsterte Kante der Ablage illusorisch. Die Ablagemöglichkeiten allerdings sind ausgezeichnet gelöst. Nicht nur wegen der Geräumigkeit, sondern auch wegen der zweckmäßigen Anordnung aller Instrumente fühlt man sich rasch in diesem neuen Fahrzeug zu Hause.