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Über Stock und Stein

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In 'Letzter Zeit 4sind drei neue:- Fahrzeuge auf dem Markt aufgetaucht.

Da ist einmal der neue U n i m o g S, eine Konstruktion, die aus dem bekannten Daimler- Benz-Erzeugnis Unimog heraus entwickelt wurde und sowohl in den Ausmaßen als auch in der Tragkraft und Motorleistung vergrößert beziehungsweise verstärkt wurde.

Der Unimog S ist, genau betrachtet, eigentlich ein Wehrmachtsfahrzeug mit einer Tragkraft von 1,5 Tonnen, kann aber auch vorteilhaft in der Land- und Forstwirtschaft und für Spezialaufgaben’ der Privatwirtschaft herangezogen werden. Das geländegängige Fahrzeug weist Leistungen auf, die für ein Räderfahrzeug geradezu unwahrscheinlich anmuten und bereits weitgehend jene von Kettenfahrzeugen erreichen. Man hat hier den Eindruck, es gibt keine Terrainverhältnisse, die der Unimog S nicht bewältigen könnte, und dies mit großer Sicherheit und ohne Gefahr für Fahrer oder Mitfahrer. Steilhänge von 50 und 60 Prozent sind für dieses Fahrzeug in vollbeladenem Zustand kein Problem. Auch durch Gräben und enge Hohlwege, in denen das Fahrzeug bereits sehr schief steht, geht es mühelos.

Wir hatten Gelegenheit, eine Prüfungsfahrt im Gelände selbst durchzuführen und konnten eine Reihe von recht beachtlichen Feststellungen machen. Das Beachtlichste ist vielleicht, daß man auf dem Unimog S schon nach den ersten Fahrmetern zu Hause ist. Auf Steilhängen von 50 bis 60 Prozent hat man durchaus nicht das Gefühl, daß etwas passieren könnte; etwa Nach- hinten-Ueberschlagen beim Bergauffahren oder Hochkommen des Hintergestells beim Bergabfahren. Selbst in unbelastetem Zustand zeigte der Unimog S beim Bremsen während der Bergabfahrt die Tendenz, hinten auszuweichen. Allerdings erfolgten solche Bremsversuche nicht unter

Vollbremsungv sond ggĮ; wurden unter notinaęn Bedingungen durchgeführt.

Das vollsynchronisierte Getriebe läßt sich in allen sechs Gängen erstklassig schalten und weist große Aehnlichkeit mit einem Pkw.-Ge- triebe auf. Die Lenkung überträgt auch in schwierigem Gelände keine Stöße, obwohl der Unimog S einen erstklassigen Straßenkontakt gewährleistet, was vor allem im Gelände von Bedeutung ist. Die Federung ist bei dieser Konstruktion auch im Leerzustand hervorragend, wie nur bei den wenigsten Geländefahrzeugen.

Die Geschwindigkeit des Unimog S bewegt sich zwischen 1,5 km/h, der kleinsten Arbeitsgeschwindigkeit, und 95 km/h, der Höchstgeschwindigkeit. Die Möglichkeit, eine ganze Reihe hydraulisch bedienter Anlagen anzubauen, erlaubt es, das Fahrzeug nach Bedarf für die Land- und Forstwirtschaft, den Straßenbau oder die Straßenpflege zu adaptieren. Dafür ist vorn und hinten eine Zapfwelle vorhanden.

Der Antrieb des Unimog S erfolgt durch einen Sechszylinder-Otto-Motor mit einem Hub-

raum von 2,2 Liter, der eine Leistung von 85 PS bei 4850 U/min abgibt.

Die T e m,p o - Generalvertretung in Wien stellte vor kurzer Zeit ebenfalls ihre zwei neuen Tempo-Fahrzeuge, nämlich den Tempo- Wiking und den Tempo-Matador, vor. Bei beiden Typen handelt es sich um vorderradgetriebene Frontlenker, die mit zahlreichen Aufbauten für. die verschiedensten Transportzwecke auf den Markt gelangen.

Der T e m p o - W i k i n g, die kleinere Einheit, wird mit einem Zweizylinder-Zweitakt- Heinkel-Motor von 452 ccm geliefert, der eine Leistung von 17 PS bei 4000 U/min und eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h bei einern maximalen Steigvermögen von 22 Prozent aufweist. Er ist ein rascher, wendiger Lieferwagen, der sowohl als Tieflader als auch Hochlader, Kombi- oder Kastenwagen geliefert wird. Die Ladefläche beträgt beim Hochlader. 2750 mal 1600 mal 330 mm, die Nutzlast 850 kg. Das Fahrzeug ist sehr stabil und wurde für den rauhen Alltagsgebrauch geschaffen. Die Verwendung des anspruchslosen Zweitaktaggregats, einer robusten, wartungsarmen Maschine, ist genau das Richtige für den Bedarf der Gewerbetreibenden. Das Führerhaus bietet Platz für drei Personen. Die Form des Führerhauses ist hübsch, repräsentativ und rundet das angenehme Bild,

das man von diesem guten und verläßlichen Fahrzeug gewinnt, angenehm ab.

Der Tempo-Matador stellt die schwerere Einheit dar. Es ist dies ein 1,3-Tonner mit einer Leistung von 48 PS. Der Antrieb erfolgt durch den bekannt guten Vierzylinder- Viertakt-Austin-Motor, der im Matador als Drosselmotor läuft. Form- und ausstattungsmäßig ist der Matador dem Wiking sehr ähnlich. Auch hier ist das Finish für einen Lieferwagen im besonderen hervorragend. Der Matador weist jene Größe auf, die man im Wirtschafts leben am häufigsten benötigt. Auch der Matador wird als Tief-, Hochlader, Kombi- und Kastenwagen geliefert. Seine Ladefläche beträgt 3300 mal 1650 mal 300 mm, seine Tragfähigkeit 1340 kg. Auf Wunsch sind jedoch ebenso wie beim Tempo-Wiking Spezialaufbauten einerseits und eine größere Ladefläche anderseits möglich. Das Fahrzeug ist sehr angenehm zu betreiben. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 100 km/h angegeben, während der Kraftstoff-Normverbrauch 10,5 Liter auf 100 km beträgt. Das maximale Steigvermögen liegt bei 26 Prozent.

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